Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf

Charlottenburg-Wilmersdorf ist der vierte Verwaltungsbezirk von Berlin. Er entstand 2001 mit der Berliner Verwaltungsreform durch die Fusion der damaligen Bezirke Charlottenburg und Wilmersdorf. Der Bezirk zählt 323.507 Einwohner (31. Dezember 2024).

Charlottenburg-Wilmersdorf
4. Bezirk von Berlin
.
Fläche 64,72 km²
Einwohner 323.507 (31. Dez. 2024) (Basis Zensus 2022)
Bevölkerungsdichte 4999 Einwohner/km²
Adresse der
Verwaltung
Rathaus Charlottenburg
Otto-Suhr-Allee 100
10585 Berlin
Website charlottenburg-wilmersdorf.de
Ortsteile Charlottenburg
Charlottenburg-Nord
Grunewald
Halensee
Schmargendorf
Westend
Wilmersdorf
Politik
Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch (Grüne)

Der Bezirk gilt heute als eher bürgerlicher Wohnort und weist eine günstige Sozialstruktur auf. Charlottenburg-Wilmersdorf ist eines der umsatzstärksten Geschäfts- und Handelszentren in Berlin. Die Messe Berlin hat hier u. a. ihren Standort.

Die im Bezirk ansässige Technische Universität ist Teil der Exzellenzstrategie und gilt als einer der größten ihrer Art in Deutschland. Die Universität der Künste ist eine der renommierten Kunstakademien in Europa. Im Verbund mit weiteren Forschungseinrichtungen zählt der Bezirk zu den innovativen Orten für Spitzentechnologien.

Geschichte

Charlottenburg ist hervorgegangen aus der Gemeinde Lietzenburg (ursprünglich: Lietzow), auf deren Territorium zu Ehren von Königin Sophie Charlotte das Schloss Charlottenburg errichtet und 1705 die Stadt Charlottenburg gegründet wurde. Bis zur Eingemeindung zu Groß-Berlin im Jahr 1920 entwickelte sich Charlottenburg zur reichsten Stadt Preußens.

Der ehemalige Bezirk Wilmersdorf und heutige Ortsteil wurde nach 1220 gegründet. Mitte des 18. Jahrhunderts erwarben die ersten Berliner Bürger Land und Bauernhäuser im damaligen Deutsch-Wilmersdorf und richteten Sommersitze in der Wilhelmsaue ein. Mit dem 1. April 1907 schied Wilmersdorf aus dem Kreis Teltow aus und wurde ein selbstständiger Stadtkreis. Ab 1912 führte die Stadt die Bezeichnung Berlin-Wilmersdorf. Zum 1. Oktober 1920 wurde die Großstadt nach Groß-Berlin eingemeindet.

Der Bezirk entstand zum 1. Januar 2001 durch die Fusion der beiden ehemaligen West-Berliner Bezirke Charlottenburg und Wilmersdorf. Im Jahr 2004 wurde der Bezirk in die heutigen Ortsteile gegliedert.

Geographie

Der Bereich um den Kurfürstendamm nimmt als City West neben der historischen Mitte eine der beiden Zentrumsfunktionen für ganz Berlin wahr. Nennenswerte im Bezirk gelegene Institutionen sind unter anderem die Technische Universität, die Universität der Künste, die Deutsche Oper, das Olympiastadion sowie das Messegelände unter dem Funkturm mit dem CityCube, der das nahegelegene Internationale Congress Centrum ICC ersetzt.

Siedlungsstruktur

Der Bezirk ist sehr unterschiedlich besiedelt. Neben den dicht besiedelten Ortsteilen Wilmersdorf (Rang 7 in Berlin), Charlottenburg und Halensee (Rang 11 und 12) liegt Grunewald, einer der am dünnsten besiedelten Ortsteile Berlins. Im Ortsteil Grunewald leben drei Prozent der Bevölkerung des Bezirks auf mehr als einem Drittel der Gesamtfläche des Bezirks, allerdings entfallen rund 85 Prozent der Fläche des Ortsteils auf den unbewohnten Forst Grunewald und Wasserflächen. Zwei Drittel der Bevölkerung des Bezirks lebt in Charlottenburg und Wilmersdorf. Halensee ist nach dem Hansaviertel der zweitkleinste Ortsteil Berlins, während der Ortsteil Grunewald zu den größten zählt.

Ortsteile

Der Bezirk unterteilt sich in sieben Ortsteile:

Ortsteile
und Ortslagen
Fläche
(km²)
Ein­wohner
31. Dezember 2024
Ein­wohner
pro km²
Lage
0401 Charlottenburg
  • Altstadt Charlottenburg
  • Witzleben
  • Klausenerplatz
  • Kalowswerder
  • Lietzow

  • Wahlkreis 3
  • Wahlkreis 4
10,60 130.564 12.317
0402 Wilmersdorf
  • Güntzelkiez
  • Rheingauviertel
  • Künstlerkolonie

  • Wahlkreis 6
  • Wahlkreis 7
7,16 101.220 14.137
0403 Schmargendorf
  • Wahlkreis 7
3,59 24.132 6.722
0404 Grunewald
  • Wahlkreis 5
22,30 11.154 500
0405 Westend
  • Villenkolonie Westend
  • Neu-Westend
  • Pichelsberg
  • Ruhleben
  • Siedlung Eichkamp
  • Siedlung Heerstraße

  • Wahlkreis 2
13,50 41.046 3.040
0406 Charlottenburg-Nord
  • Jungfernheide
  • Paul-Hertz-Siedlung
  • Plötzensee
  • Großsiedlung Siemensstadt

  • Wahlkreis 1
6,20 19.665 3.172
0407 Halensee
  • Wahlkreis 5
1,27 15.719 12.377

Charlottenburg

Der Ortsteil Charlottenburg umfasst unter anderem die historische Altstadt Charlottenburg mit dem gleichnamigen Schloss und das ehemalige Zooviertel, heute besser bekannt als City West. Bis heute nimmt die Gegend um den Bahnhof Zoo mit dem Boulevard Kurfürstendamm eine Zentrumsfunktion für große Teile des Berliner Westens ein.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Ostteil der Ortslage stark zerstört, woran bis heute die in Teilen als Ruine erhaltene Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche erinnert. Der Norden und Westen Charlottenburgs, wie etwa in der Altstadt oder dem Danckelmannkiez, weisen ein fast homogenes Stadtbild auf, das zwischen 1900 und 1930 entstanden ist.

Charlottenburg-Nord

Nördlich von Charlottenburg liegt der 2004 neu definierte Ortsteil Charlottenburg-Nord, der mit seinen Großwohnsiedlungen im Kontrast zur historischen und zum Teil sehr großzügig angelegten Bausubstanz im Süden steht. Auch ist hier bereits die industrielle Atmosphäre des Berliner Nordens spürbar. Als Siedlungsgebiet entstand die Gegend erst nach 1950, auf einem Teil des historischen Volkspark Jungfernheide, der sich bis heute über einen Großteil der Ortslage erstreckt.

Westend

Ursprünglich ab den 1860er Jahren als reine Villenkolonie für die wachsende Großstadt Charlottenburg geplant, haben heute einige Gegenden in Westend auch das typische (West-)Berliner Ambiente mit einer Mischung aus Mietshäusern und Gewerbe. Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1936 wurden hier Sportstätten errichtet, die bis heute für Großveranstaltungen genutzt werden. Eine Besonderheit ist das Corbusierhaus, ein Hochhaus, das vom Architekten Le Corbusier 1957 im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Interbau 1957 errichtet wurde.

Wilmersdorf

Die Keimzelle des Ortsteils ist die nördlich des Volksparks Wilmersdorf gelegene Wilhelmsaue mit der neogotischen Auenkirche und dem Schoeler-Schlösschen, dem ältesten Gebäude Wilmersdorfs. Der Volkspark entstand 1915 an Stelle des ehemaligen Wilmersdorfer Sees, der ab 1915 trockengelegt wurde.

Der heutige Ortsteil Wilmersdorf besteht im Wesentlichen aus dem ehemaligen Ortsteilzentrum des ehemaligen Bezirks Wilmersdorf um die sogenannte Carstenn-Figur, einer historischen Straßenstruktur mit der Bundesallee (bis 1950: Kaiserallee) im Zentrum und den vier Eckpunkten Fasanenplatz, Nürnberger Platz, Prager Platz und Nikolsburger Platz. Die Gegend östlich der Bundesallee wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, sodass die historische Stadtstruktur dort kaum noch erkennbar ist. Auch die autogerechte Stadtplanung der 1960er und 1970er Jahre veränderte diesen Teil des Orts stark.

Südlich angrenzend und ebenfalls zum Ortsteil Wilmersdorf gehörend befindet sich das Rheingauviertel und die Künstlerkolonie. Das Rheingauviertel wurde um 1910 als Landhauskolonie im englischen Stil für gehobenes Wohnen fertiggestellt und ist in dieser Gestalt weitestgehend erhalten. Auch die Künstlerkolonie aus den 1920er Jahren, die von der Interessenvertretung für Künstler und Schriftsteller für die Kulturschaffenden Berlins errichtet wurde, ist in ihrer Gestalt größtenteils unverändert.

Halensee

Benannt nach dem im angrenzenden Grunewald gelegenen Halensee wurde die Gegend des heutigen Ortsteils Halensee als Villen- und Mietshaussiedlung für gehobenes Wohnen geplant. In den 1920er Jahren siedelten sich hier viele russische Emigranten an, die ihre Heimat in Folge der Oktoberrevolution hatten verlassen müssen. Die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg trafen auch Teile von Halensee und der anschließende Wiederaufbau veränderte den Charakter des Ortsteils nachhaltig. In den Bombenlücken entstanden zunächst vor allem Bauten des Sozialen Wohnungsbaus und später zahlreiche Bürohochhäuser und die Stadtautobahn. Diese Trasse begrenzt Halensee zu den Ortsteilen Grunewald und Schmargendorf. Der Kurfürstendamm teilt den kleinen Ortsteil in zwei Hälften.

Schmargendorf

Zwischen AVUS und dem Grunewald liegt Schmargendorf, das seinen kleinstädtischen Charakter mit seinem eigenen historischen Ortsteilzentrum bis heute erhalten hat. Besonderer Beliebtheit bei Hochzeitspaaren erfreut sich das Standesamt im historischen Rathaus Schmargendorf.

In der Friedrichshaller Straße 23 wohnte Lilly Wust, besser bekannt als Aimée aus dem Film und Tatsachenroman Aimée & Jaguar, der von ihrer Liebe zu der jüdischen Journalistin Felice Schragenheim erzählt. Ein Großteil der Handlung von Film und Buch spielt in ebendieser Wohnung.

Grunewald

Der Ortsteil Grunewald ist benannt nach dem gleichnamigen Forst, der einen Großteil seiner Fläche einnimmt. Seit seiner Entstehung in den 1880er Jahren, zählt er zu den wohlhabendsten Gebieten Berlins. Grunewald ist geprägt von herrschaftlicher Villenbebauung, wie beispielsweise dem Palais Mendelssohn, das in den 1960er Jahren mit zeitgenössischen Bauelementen wiederhergestellt wurde und seither von der Johannischen Kirche als St.-Michaels-Heim genutzt wird. Damals wie heute befinden sich viele Botschaften und zahlreiche Botschafter-Residenzen im Ortsteil Grunewald. Vom Bahnhof Grunewald erfolgte ab 1941 die Deportation der Berliner Juden, vornehmlich in Konzentrations- und Vernichtungslager in Osteuropa. An diese Verbrechen erinnert seit 1988 das Mahnmal Gleis 17.

Bevölkerung

Überblick

Charlottenburg-Wilmersdorf gilt als eher bürgerlicher Bezirk. Am 31. Dezember 2024 zählte der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf 323.507 Einwohner auf einer Fläche von 64,7 Quadratkilometern. Somit lag am Stichtag die Bevölkerungsdichte bei 4.999 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Jahr Einwohner
2001 310.760
2002 309.487
2003 308.855
2004 308.541
2005 308.902
2006 309.421
2007 310.064
2008 310.763
2009 312.256
2010 312.240
Jahr Einwohner
2011 314.911
2012 319.289
2013 322.870
2014 326.354
2015 330.468
2016 336.249
2017 338.831
2018 341.327
2019 343.592
2020 341.392
Jahr Einwohner
2021 333.998
2022 341.155
2023 343.081
2024 343.500

Die unten stehenden Einwohnerzahlen (Stand: jeweils am 31. Dezember) basieren, abweichend von der Bevölkerungsfortschreibung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, auf Daten des Einwohnermelderegisters des Berliner Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten.

Bevölkerungsstruktur

Die folgende Tabelle zeigt Angaben zur Struktur der Bevölkerung von Charlottenburg-Wilmersdorf am 31. Dezember 2024.

Geschlecht Anzahl Anteil
männlich 166.037 48,3 %
weiblich 177.463 51,7 %
Insgesamt 343.500 100 %
 
 
Altersgruppen
unter 20 052.828 15,4 %
20 bis unter 40 101.441 29,5 %
40 bis unter 65 110.005 32,0 %
ab 65 079.226 23,1 %
Insgesamt 343.500 100 %
Herkunft Anzahl Anteil
Deutsche ohne Migrationshintergrund 183.536 53,4 %
Deutsche mit Migrationshintergrund 066.458 19,4 %
Ausländer 093.506 27,2 %
Insgesamt 343.500 100 %
 
Wohnlagen
einfache Wohnlagen bzw. ohne Angabe 027.973 08,1 %
mittlere Wohnlagen 105.412 30,7 %
gute Wohnlagen 210.115 61,2 %
Insgesamt 343.500 100 %
Religion Anzahl Anteil
evangelisch 047.787 13,9 %
römisch-katholisch 031.889 09,3 %
sonstige bzw. keine 263.824 76,8 %
Insgesamt 343.500 100 %

Der Bezirk gehört zu den geburtenschwächsten Gegenden in Berlin und Deutschland. Das Durchschnittsalter im Bezirk lag deshalb am 31. Dezember 2024 bei 45,1 Jahren (Berliner Durchschnitt: 42,8 Jahre) und ist damit nach Steglitz-Zehlendorf das zweithöchste aller Berliner Bezirke. 61,2 % der Einwohner lebten in Wohnungen in guter Wohnlage. Das ist Berliner Spitzenwert (Berliner Durchschnitt: 20,5 %).

Wirtschaft

Institutionen

Einzelhandel

  • Kurfürstendamm, eine der bekanntesten Einkaufsstraßen Deutschlands und wichtiges Geschäftszentrum im Bezirk
  • Wilmersdorfer Straße, Einkaufsstraße und erste Fußgängerzone Berlins

Unternehmen

Im Vergleich mit den anderen Berliner Bezirken sind mit etwa 28.000 Unternehmen in Charlottenburg-Wilmersdorf die zweitmeisten Unternehmen ansässig.

  • Springer Nature, Buchverlagsgruppe
  • Alba Group, Entsorgung und Recycling, Sitz
  • Bildgießerei Hermann Noack, Kunstgießerei, Sitz
  • Cornelsen Verlag, Schulbuchverlag, Sitz
  • Deutsche Wohnen, Immobilienwirtschaft, Sitz, M-DAX gelistet
  • IAV, Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Sitz
  • Investitionsbank Berlin, Förderbank des Landes Berlin
  • Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin, Sitz
  • Strato, Tochterunternehmen von United Internet
  • IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Anstalt des öffentlichen Rechts

Messestandort

Das Berliner Messegelände befindet sich im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und wird von der Messe Berlin betrieben. Das Areal zählt zu flächengrößten seiner Art in Europa. Zahlreiche Leitmessen finden hier jährlich statt wie z. B. die Internationale Grüne Woche, die Internationale Funkausstellung, die Internationale Tourismus-Börse Berlin, die InnoTrans, die Fruit Logistica oder die Venus Berlin.

Handwerk

Im Jahr 2012 waren von den 30.862 in Berlin ansässigen Handwerksbetrieben insgesamt 2761 in Charlottenburg-Wilmersdorf gemeldet.

Verkehr

Straßenverkehr

Die Autobahnen A 100, A 111 und A 115 sowie die Bundesstraßen B 2 und B 5 führen durch den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Bemerkenswert für den Individualverkehr sind in diesem Zusammenhang die beiden folgenden historischen Garagen:

  • Kant-Garagen in Charlottenburg, die älteste, erhaltene Hochgarage Europas,
  • Holtzendorff-Garage in Halensee.

Fahrradverkehr

Einige regionale und internationale Radwanderwege verlaufen durch den Bezirk, u. a. der Spreeradweg und der Europaradweg R1.

Öffentlicher Personennahverkehr

Die S-Bahn-Linien S3, S5, S7, S9, S41, S42, S45 und S46 sowie die U-Bahn-Linien U1, U2, U3, U7 und U9 führen durch den Bezirk.

Politik

Bezirksverordnetenversammlung

Die Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf am 12. Februar 2023 führte zu folgendem Ergebnis:

Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf 2023
Wahlbeteiligung: 65,8 %
 %
40
30
20
10
0
30,7
23,9
19,8
6,9
6,7
5,1
6,9
Grüne
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2021
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
+8,8
−0,9
−2,4
−0,6
−3,2
+0,4
−2,1
Grüne
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Sitzverteilung (Stand: 2025)
       
Insgesamt 55 Sitze

Im Jahr 2024 wechselte ein Bezirksverordneter von der FDP zum BSW.

Bezirksbürgermeister

  • Bürgermeister der Stadt Charlottenburg 1705–1920: → siehe hier
  • Bürgermeister des Bezirks Charlottenburg 1921–2000: → siehe hier
Zeitraum Name Partei
2000–2001 Andreas Statzkowski CDU
2001–2011 Monika Thiemen SPD
2011–2021 Reinhard Naumann SPD
seit 2021 Kirstin Bauch Bündnis 90/Die Grünen

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ist auf Landesebene im Rat der Bürgermeister vertreten.

Bezirksamt

Mitglieder des Bezirksamts sind (Stand: 2025):

Name Partei Funktion Geschäftsbereich
Kirstin Bauch Bündnis 90/Die Grünen Bezirksbürgermeisterin Finanzen, Personal und Wirtschaftsförderung
Christoph Brzezinski CDU Stellvertretender Bezirksbürgermeister Stadtentwicklung, Facility Management und IT
Simon Hertel CDU Bezirksstadtrat Jugend und Gesundheit
Astrid Duda CDU Bezirksstadträtin Bürgerdienste und Soziales
Oliver Schruoffeneger Bündnis 90/Die Grünen Bezirksstadtrat Ordnung, Umwelt, Straßen und Grünflächen
Heike Schmitt-Schmelz SPD Bezirksstadträtin Schule, Sport und Kultur

Der Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit Detlef Wagner (CDU) wurde am 15. Mai 2025 durch die Bezirksverordnetenversammlung von seinem Amt abberufen.

Der Bezirksstadtrat für Bürgerdienste und Soziales Arne Herz (CDU) wurde am 3. Juni 2025 zum Staatssekretär für Mobilität und Verkehr im Berliner Senat ernannt.

Wappen

Blasonierung: „Unter silbern-blau gespaltenem Schildhaupt, darin drei Lilien in verwechselten Farben, in Gold ein gezinntes blaues Burgtor mit offenem schwarzem Fallgatter, die Seitentürme mit Kuppeldächern, der Mittelbau mit einem Walmdach, das oben mit zwei abgewendeten Flaggen besteckt ist, die rechte schwarz-silbern, die linke silbern-rot geteilt. Die Seitentürme sind belegt mit je einem Schild: rechts in Silber ein goldengekrönter und -bewehrter schwarzer Adler mit goldenen Kleeblattstängeln auf den Flügeln und auf der Brust belegt mit dem goldenen Monogramm FR, überhöht von einer goldenen Königskrone; links in Rot ein silbernes springendes Ross. Auf dem Schild ruht eine rote dreitürmige Mauerkrone, deren mittlerer Turm mit dem Berliner Wappenschild belegt ist.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde aus den bisherigen eigenen Wappen der Bezirke Charlottenburg und Wilmersdorf erstellt. Das untere Feld des geteilten Schildes zeigt ein schwebendes blaues gezinntes Burgtor mit aufgezogenem schwarzen Fallgatter im Durchgang des Mittelbaus. Dieses Element Charlottenburgs hat einige geschichtliche Details – der vordere Turm symbolisiert das Königreich Preußen mit dem auflegten Schild mit Preußischem Adler und der schwarz-weißen Flagge, während der hintere Turm für das Haus Hannover steht, mit dem Sachsenross und der weiß-roten Flagge. Das Element des Schlosses Charlottenburg wurde um die drei blau-silberfarbenen Lilien angereichert, die aus dem Wappen des Bezirks Wilmersdorf entlehnt wurden – diese Elemente verweisen dabei auf die Gründer von Wilmersdorf aus dem 1802 ausgestorbenen Geschlecht derer von Wilmersdorf. Die Mauerkrone ist das verbindende Element aller Berliner Bezirke.

Das Wappen des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf wurde am 4. September 2001 durch den Senat von Berlin verliehen.

Partnerschaften

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin hat folgende Partnerschaften:

International
Niederlande Apeldoorn (Niederlande), seit 5. Januar 1968 mit Wilmersdorf
Ungarn Budapest (fünfter Bezirk, Ungarn), seit 9. Juni 1998 mit Charlottenburg
Frankreich Gagny (Frankreich), seit 1992 mit Wilmersdorf
Danemark Gladsaxe (Dänemark), seit 5. Januar 1968 mit Wilmersdorf
Israel Karmi’el (Israel), seit 16. Januar 1985 mit Wilmersdorf
Ukraine Kiew (Ukraine), seit 21. Februar 1991 mit Wilmersdorf
Vereinigtes Konigreich London Borough of Lewisham (Vereinigtes Königreich), seit 19. März 1968 mit Charlottenburg
Osterreich Linz (Österreich), seit 9. Juni 1998 mit Charlottenburg
Polen Międzyrzecz (ehem. Meseritz, Polen), seit 11. Juni 1993 mit Wilmersdorf
Israel Or Jehuda (Israel), seit 1966 mit Charlottenburg
Kroatien Split (Kroatien), seit 5. Mai 1970 mit Wilmersdorf
Vereinigtes Konigreich London Borough of Sutton (Vereinigtes Königreich), seit 18. April 1968 mit Wilmersdorf
Italien Trient (Italien), seit 11. Mai 1966 mit Charlottenburg

National

Polizei

Die Direktion 2 der Berliner Landespolizei ist für die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau zuständig.

Bildung

  • Stadtbibliothek Charlottenburg-Wilmersdorf
  • Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin

Schulen

Im Bezirk liegen u. a.:

  • Hildegard-Wegscheider-Oberschule (Gymnasium)
  • Walther-Rathenau-Schule (Gymnasium)
  • Schiller-Gymnasium Berlin, staatliche Europaschule
  • Sophie-Charlotte-Oberschule
  • Heinz-Berggruen-Gymnasium
  • Gymnasium zum Grauen Kloster
  • Friedrich-Ebert-Gymnasium
  • Goethe-Gymnasium
  • Schule am Schloss, integrierte Sekundarschule
  • Volkshochschule Charlottenburg-Wilmersdorf

Universitäten und Hochschulen

Forschung

  • Wissenschaftskolleg zu Berlin
  • Das Internationale Begegnungszentrum der Wissenschaft
  • Lateinamerika-Institut
  • Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
  • Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme
  • Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik
  • Standort Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
  • Philipp-Pfaff-Institut, Fortbildungseinrichtung der Zahnärztekammer

Architektur

Bauwerke

  • Villa Oppenheim
  • Ehemaliges Internationales Congress Centrum Berlin
  • Schloss Charlottenburg
  • Breitscheidplatz mit Gedächtniskirche, Europa-Center und Bikini-Haus
  • Grunewaldturm
  • Palais Mendelssohn in Grunewald
  • Denkmal am Schildhorn für Jaxa von Köpenick in Grunewald
  • Mahnmal Gleis 17 am Bahnhof Grunewald
  • Berliner Funkturm in Westend
  • Villenkolonie Westend
  • Gedenkstätte Plötzensee in Charlottenburg-Nord
  • Künstlerkolonie Berlin in Wilmersdorf

Sakralbauten

Christentum, evangelisch/reformiert

  • Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
  • Luisenkirche von Karl Friedrich Schinkel in Charlottenburg
  • St. George’s Anglican Episcopal Church
  • Kirche am Lietzensee
  • Dänische Christianskirken
  • Schwedische Kirche der Victoriagemeinde
  • Kreuzkirche in Schmargendorf
  • Dorfkirche Schmargendorf (Berlin)
  • Kirche am Hohenzollernplatz
  • Hochmeisterkirche
  • Grunewaldkirche
  • Trinitatis-Kirche
  • Lindenkirche

Christentum, römisch-katholisch

Nach der Auflösung der katholischen Dekanate durch das Erzbistum Berlin im Jahr 2021 bildeten sich im Rahmen des Prozesses „Wo Glauben Raum gewinnt“ durch Fusion neue, größere Pfarreien. Seit 2023 gehören die Herz-Jesu-Kirche, St. Thomas von Aquin, St. Kamillus und Maria Regina Martyrum zur Pfarrei „Märtyrer von Berlin in Berlin-Charlottenburg“. Der Fusionsprozess der übrigen Pfarreien und Kirchen ist noch nicht abgeschlossen.

  • Maria Regina Martyrum
  • St. Kamillus
  • Salvator-Kirche
  • St. Albertus Magnus
  • St. Canisius
  • Herz-Jesu-Kirche
  • St. Ludwig am Ludwigkirchplatz
  • Pfarrkirche St. Marien
  • Heilig-Kreuz-Kirche

Christentum, orthodox

Judentum

  • Jüdisches Bildungszentrum Chabad Berlin
  • Jüdisches Gemeindehaus in der Fasanenstraße
  • Liberale Synagoge Herbartstraße im ehemaligen Leo-Baeck-Altenwohnheim
  • Zentrale Orthodoxe Synagoge Berlin
  • Synagoge Pestalozzistraße

Islam

  • Wilmersdorfer Moschee, älteste bestehende Moschee Deutschlands

Kultur

Filmkultur

Charlottenburg-Wilmersdorf nimmt eine besondere Rolle in der Filmwelt ein. Unzählige Filmproduktionen wie Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1981), Berlin – Ecke Bundesplatz (1987–2012) oder Ku’damm 56 (2016) erzählen von dem Lebensgefühl der Orte im Bezirk. Die CCC-Filmkunst, eine der erfolgreichsten deutschen Filmproduktionsfirmen, hat hier ihren Sitz. Premierenkinos wie der Delphi Filmpalast oder der Zoo Palast bringen heimische und internationale Uraufführungen auf die Leinwand. Die Europäische Filmakademie verlieh den Europäischen Filmpreis erstmals 1988 im Theater des Westens. Bis 2023 hatte sie ihren Sitz am Kurfürstendamm.

Bühnen

  • Renaissance-Theater
  • Theater des Westens
  • Schiller-Theater
  • Schaubühne am Lehniner Platz
  • Deutsche Oper Berlin
  • Waldbühne
  • Bar jeder Vernunft
  • Haus der Berliner Festspiele
  • Die Stachelschweine im Europa-Center

Sport

  • Berliner Olympiastadion und das Olympiagelände
  • DFB-Pokal-Endspiel
  • Hertha BSC
  • SCC Berlin
  • LTTC Rot-Weiß Berlin
  • WTA Berlin, Tennisturnier im Steffi Graf Stadion

Clubs, Bars und Cafés

  • Quasimodo, Jazz Club
  • Café Kranzler
  • Paris Bar
  • Ryotei 893
  • Monkey Bar
  • Café im Literaturhaus

Museen

  • Bröhan-Museum, Landesmuseum für Jugendstil, Art déco und Funktionalismus
  • C/O Berlin, Ausstellungshaus für Fotografie
  • Staatliche Museen zu Berlin:
    • Museum Berggruen mit Werken von Pablo Picasso, Alberto Giacometti, Paul Klee und Henri Matisse
    • Museum für Fotografie / Helmut Newton Stiftung
    • Sammlung Scharf-Gerstenberg
    • Gipsformerei

Veranstaltungen

  • Lesungen anlässlich des Internationalen Literaturfestival Berlin im Haus der Berliner Festspiele
  • Classic Days Berlin, Schauparade mit klassischen Automobilen
  • Spielstätte der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) ist unter anderem der Zoo Palast
  • Auftritt der Berliner Philharmoniker als saisonaler Höhepunkt in der Berliner Waldbühne
  • „Thaimarkt“ in Wilmersdorf
  • Rheingauer Weinbrunnen, ein Weinfest über die Sommermonate auf dem Rüdesheimer Platz, bei dem unterschiedliche Weingüter der Rheingaus ihre Erzeugnisse anbieten
  • Weihnachtsmärkte in der gesamten Adventszeit um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, am Schloss Charlottenburg und auf der Wilmersdorfer Straße. Daneben mehrere Weihnachtsmärkte der Institutionen und ausländischen Gemeinden an einzelnen Adventswochenenden, wie der dänischen Christianskirken, der anglikanischen St. George’s Church oder der Johannischen Kirche vor dem Palais Mendelssohn

wikipedia, wiki, enzyklopädie, buch, bibliothek, artikel, lesen, kostenlos herunterladen, Informationen über Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, Was ist Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf? Was bedeutet Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf?