Unter den Begriffen Blue Collar (worker) und White Collar (worker) versteht man die zumeist in einem Produktionsbetrieb beschäftigten Industriearbeiter und Handwerker einerseits und die Büro-, Handels-, Dienstleistungs- und ähnlichen Berufe andererseits oder allgemeiner die eher nur im Deutschen verbreiteten Begriffe von Arbeitern und Angestellten. Die ursprünglich aus dem Englischen stammenden Begriffe werden inzwischen auch international in der Betriebswirtschaftslehre und in den Sozialwissenschaften verwendet.
Die sprachliche Unterscheidung (engl. collar, ‚Kragen‘) spielt auf die klassische Arbeitermontur respektive den Dresscode der Berufsbekleidung an:
- blue collar: Blaumann (ein ursprünglich blauer Overall), Arbeitsanzug; gemeint ist Arbeitsbekleidung in praktischen, körperlichen (und zumeist schmutzigen) Arbeitsfeldern
- white collar: weißer Kragen, da früher ein Kragen am Hemd angeknöpft wurde, weißes Hemd, Anzug, Krawatte etc.; gemeint als Angestellte, Büro- oder Geschäftskleidung
Die Sociologie du Travail sieht die traditionelle Klassifikation blouse bleu/blouse blanche (ouvrier/technicien, secondaire/tertiaire) zunehmend ersetzt durch technologische Veränderungen im Produktionsprozess, die zum Entstehen einer „neuen Arbeiterklasse“ führen.
Internationales
In den USA arbeiten zirka 40 % der Bevölkerung in Blue-Collar-Beschäftigungen. Die meist parallel angestellte als auch freiberufliche Tätigkeit der Blue Collars in den USA der 1970er führte anstelle der Wahrnehmung von Prekarisierung zu einem zunehmenden Verständnis als Kleinunternehmer. Die Entwicklung wird mitunter als Auslöser für die Auflösung des Selbstverständnisses als „Arbeiterklasse“ und abnehmenden Organisationsgrad in Gewerkschaften gewertet.
Siehe auch
- Arbeitssoziologie; Arbeiterklasse, Angestelltensoziologie
- White-Collar-Crime („Wirtschaftskriminalität“)
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