Darmstadtium ist ein ausschließlich künstlich erzeugtes chemisches Element mit dem Elementsymbol Ds und der Ordnungszahl 110. Es zählt zu den Transactinoiden (7. Periode, d-Block). Das Element gehört zur 10. IUPAC-Gruppe im Periodensystem der Elemente und damit zur Nickelgruppe.
| Eigenschaften | |||
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| 110Ds | |||
| Allgemein | |||
| Name, Symbol, Ordnungszahl | Darmstadtium, Ds, 110 | ||
| Elementkategorie | |||
| Gruppe, Periode, Block | 10, 7, d | ||
| CAS-Nummer | 54083-77-1 | ||
| Atomar | |||
| Atommasse | 281,16455u | ||
| Elektronenkonfiguration | [Rn] 5f14 6d8 7s2 | ||
| 1. Ionisierungsenergie | 955 kJ/mol | ||
| Isotope | |||
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| Weitere Isotope siehe Liste der Isotope | |||
| Gefahren- und Sicherheitshinweise | |||
Radioaktiv | |||
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| Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. | |||
Geschichte
1978 legte die IUPAC ein System provisorischer Elementnamen fest, nach dem Element 110 den provisorischen Namen Ununnilium (Uun) bekam.
Erste Versuche, Element 110 zu erzeugen, fanden 1986 und 87 am Vereinigten Institut für Kernforschung (JINR) in Dubna (damals Sowjetunion) sowie 1990 bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt statt. Dabei wurden Thorium- und Uranisotope mit Calcium- bzw. Argon-Ionen beschossen. Die Ergebnisse aus Dubna waren zwar vielversprechend, reichten aber als Beweis für eine Existenz eines Elementes 110 nicht aus.
Erstmals nachgewiesen wurde das Isotop 269Ds 1994 bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung. Die Forscher um Sigurd Hofmann, Gottfried Münzenberg und Peter Armbruster beschossen 208Pb mit einem vom UNILAC erzeugten Strahl des Nickelisotops 62Ni und beobachteten die Zerfallskette des entstandenen Atoms. Diese lief von 269Ds über 265Hs, 261Sg und 257Rf zu 253No.
Gleichzeitig versuchten auch Forscher am JINR und am Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL), Element 110 zu erzeugen. Am JINR wurde 244Pu mit 34S beschossen, am LBNL 209Bi mit 59Co. Sie schlugen die Namen Becquerelium (nach Henri Becquerel) beziehungsweise Hahnium (nach Otto Hahn) als Namen des neuen Elementes vor. Die IUPAC entschied 2001, dass die Daten des GSI am plausibelsten gewesen seien und ihnen als Entdeckern die Namensgebung zustehe. 2003 akzeptierte die IUPAC den von den Forschern der Gesellschaft für Schwerionenforschung vorgeschlagenen Namen Darmstadtium nach der Stadt Darmstadt als Sitz der GSI und das Elementsymbol „Ds“. Nach Gerüchten waren auch Wixhausium (nach Darmstadt-Wixhausen, dem Stadtteil, in dem das GSI seinen Sitz hat) oder Politzium (nach der Polizei, da der Polizeinotruf 110 ist) diskutierte Namen.
Isotope
Es konnten 14 verschiedene Isotope von Darmstadtium mit Atommassen zwischen 267 und 282 erzeugt werden. Die Halbwertszeiten variieren von 3,1 μs (267Ds) bis 1,1 min (282Ds).
Bis Ende 2011 wurden nur einige Dutzend Atome des Elements hergestellt.
Sicherheitshinweise
Es gibt keine Einstufung nach der CLP-Verordnung oder anderer Regelungen, weil von diesem Element nur wenige Atome gleichzeitig herstellbar sind und damit viel zu wenige für eine chemische oder physikalische Gefährlichkeit.
Verschiedenes
Das 2007 eröffnete Wissenschafts- und Kongresszentrum in Darmstadt wurde in Anlehnung an den Namen dieses Elements darmstadtium (Eigenschreibweise) benannt.
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