Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom AG (Kurzform Telekom, DT oder DTAG) ist die Dachgesellschaft von Europas größtem Tele­kommunikations­unternehmen mit Hauptsitz in Bonn. In der Liste der weltgrößten börsennotierten Unternehmen nach Umsatz belegt die Deutsche Telekom Platz 41, nach Umsatzzahlen ist sie die fünftgrößte Telekommunikationsfirma weltweit (Stand: 2024).

Deutsche Telekom AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005557508
Gründung 1. Januar 1995
Sitz Bonn, Deutschland Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl 198.194 (31. Dez. 2024)
Umsatz 115 Mrd. Euro (2024)
Branche Telekommunikation
Website telekom.com
Stand: 27. April 2025

Die Telekom betreibt im Wesentlichen Fest- (VDSL, DSL und FTTH) und Mobilfunknetze (5G, 4G, 2G). Die darauf laufenden Dienste wie Internetzugang, Telefonie, das hauseigene Fernsehangebot MagentaTV, Smart Home und weitere IT-Dienstleistungen vertreibt sie an Privat- und Geschäftskunden sowie Wiederverkäufer.

Das Unternehmen ging nach der Privatisierung der Deutschen Bundespost (Postreform) aus deren Bereich für Telekommunikation und Fernmeldewesen hervor. Es ist heute in acht Bereiche gegliedert: Vorstandsvorsitzender, Finanzen, Personal & Recht, Deutschland (Telekom Deutschland), T-Systems, Europa (10 Länder), Technologie & Innovation sowie USA (T-Mobile US) & Group Development (Mobilfunktürme).

Geschichte

Die Deutsche Telekom AG in ihrer heutigen Form ist am 2. Januar 1995 mit dem Inkrafttreten der zweiten Postreform aus der früheren Deutschen Bundespost TELEKOM entstanden – zunächst mit dem Bund als alleinigem Aktionär.

Ära Sommer und Ricke (1995–2006)

Am 16. Mai 1995 wurde Ron Sommer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG. Zuvor war Helmut Ricke, langjähriger Vorstandsvorsitzender der DBP TELEKOM, im Dezember 1994 – angeblich aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit dem damaligen Postminister Wolfgang Bötsch über die Postreform – von seinem Amt zurückgetreten.

Unter Ron Sommer erfolgte am 18. November 1996 der Börsengang der Telekom. In einer bis dahin beispiellosen Werbekampagne wurde der Begriff der T-Aktie geprägt. Der Erstausgabepreis betrug 28,50 DM (14,57 Euro). Das entsprach einem Erlös von 10,0 Mrd. Euro.

Mit dem Inkrafttreten des Telekommunikationsgesetzes im Januar 1998 fiel das im Fernmeldeanlagengesetz (FAG) der Telekom staatlich garantierte Monopol für den Telefondienst in Deutschland. Zur Herstellung von Chancengleichheit für Wettbewerber mit dem ehemaligen Monopolisten wurde die Regulierungsbehörde RegTP (später Bundesnetzagentur, BNetzA) gegründet. Zu ihren Befugnissen gehörte u. a. die Formulierung von Auflagen und die Prüfung und Genehmigung von Tarifänderungen – besonders der marktbeherrschenden Telekom. Ebenfalls aus wettbewerbsrechtlichen Gründen musste die Telekom auf Druck der EU-Kommission ihr deutschlandweites Breitbandkabel-Netz verkaufen.

Das Breitbandkabelnetz wurde in mehreren Teilen an unterschiedliche Investoren verkauft, nachdem es vorher in die folgenden neun Regionalgesellschaften ausgegliedert worden war: Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Berlin/Brandenburg, Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen, Bremen/Niedersachsen, Rheinland-Pfalz/Saarland sowie Hamburg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern. Dieser Prozess zog sich ab 1999 über mehrere Jahre hin, bis 2003 die letzten Anteile verkauft waren. Als erste Regionalgesellschaft wurde im Jahr 2000 die Kabel NRW GmbH an den US-amerikanischen Investor Callahan verkauft, der das Unternehmen 2001 in ish umbenannte. Ebenso im Jahr 2000 verkaufte die Telekom die hessische Regionalgesellschaft Hessen Kabel GmbH an britische Investoren, die sie als iesy weiterführten.

Das Netz von Baden-Württemberg wurde 2000 als Kabel BW zu 55 % an Callahan verkauft. Im gleichen Jahr wurden die übrigen sechs Regionalgesellschaften als Kabel Deutschland an Investoren um Apax Partners, Providence Equity Partners und Goldman Sachs Capital Partners veräußert. 2005 wurde iesy von ish übernommen und 2007 zu Unitymedia als einheitliche Marke gebündelt, welche schließlich 2007 von der britischen Liberty Global aufgekauft wurde. Liberty Global, deren Kaufinteresse an allen neun Regionalgesellschaften der Telekom im Jahr 2000 vom Bundeskartellamt blockiert worden war, erwarb schließlich 2011 Kabel BW. Seither bilden die Unitymedia GmbH (nur in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen aktiv) und die Vodafone Kabel Deutschland GmbH (in allen 13 Bundesländern aktiv, in denen Unitymedia Kabel BW nicht tätig ist) die beiden größten Kabelnetzbetreiber in Deutschland.

Die Ausgründung einzelner Geschäftsfelder der Telekom (u. a. DeTeMobil – dann Telekom Mobilfunk – und Online Pro Dienste GmbH – später T-Online) mündete Ende der 1990er-Jahre schließlich in Ron Sommers Vier-Säulen-Strategie (T-Com, T-Mobile, T-Online und T-Systems) mit dem erklärten Ziel, jede der vier Töchter als eigenständige AG an die Börse zu bringen. Umgesetzt wurde das jedoch nur für T-Online (17. April 2000, Stückpreis 27 €, Erlös 2,7 Mrd. €).

In Sommers Amtszeit fiel auch die Ersteigerung der deutschen UMTS-Lizenzen im Juli/August 2000 durch T-Mobile für 16,58 Mrd. DM (8,48 Mrd. Euro) und der im Mai 2001 vollzogene Kauf der US-amerikanischen Mobilfunkunternehmen VoiceStream und Powertel für ca. 39,4 Mrd. Euro (inkl. übernommener Schulden). Wegen des hohen Preises und der damit verbundenen hohen Schuldenlast des Konzerns wurde insbesondere das VoiceStream-Engagement öffentlich stark kritisiert. 2005 galt die mittlerweile in T-Mobile USA umbenannte Mobilfunksparte jedoch als sehr erfolgreich und profitabel. Anfang 2001 führte eine Wertberichtigung von Immobilienwerten um 2,2 Milliarden Euro in der Bilanz für 2000 zu einer Klagewelle von Privataktionären, die sich betrogen fühlten.

Ron Sommer trat am 16. Juli 2002 vom Amt des Vorstandsvorsitzenden zurück. Die Bundesregierung als Hauptanteilseignerin hatte Sommer nach massiven Kursverlusten infolge der Börsenkrise ab 2001 sowie der inzwischen hohen Konzernverschuldung zum Rücktritt gedrängt.

Interimschef wurde Helmut Sihler. Unter Sihler wurde im Oktober 2002 bekannt, dass insgesamt 50.000 Stellen im Konzern abgebaut werden sollen. Am 15. November 2002 übernahm Kai-Uwe Ricke, Sohn des einstigen DBP-TELEKOM-Chefs Helmut Ricke, den Telekom-Vorstandsvorsitz von Sihler. Er vollendete im Oktober 2003 mit der Umbenennung der konzerneigenen Personal-Service-Agentur in Vivento den schon zuvor begonnenen Plan, Mitarbeiter, deren Stellen abgebaut werden, in eine Beschäftigungsgesellschaft zu versetzen.

Der Schwerpunkt von Rickes Geschäftsführung lag zunächst auf dem Abbau mit-privatisierter hoher Schulden. Im April 2005 revidierte er Sommers Vier-Säulen-Strategie, indem er die erst 4½ Jahre zuvor hochpreisig an die Börse gebrachten 20,4-%-Anteile der T-Online wieder günstig zurückkaufte. So sollte die konzerninterne Konkurrenz zwischen T-Online und den DSL-Anschlüssen der T-Com verringert und der Konzern besser an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet werden. Eine Klage von zwangsweise enteigneten Kleinaktionären gegen die zu geringen Abfindungsangebote bei einer Re-Verschmelzung scheiterte im Juni 2006.

Im November 2005 teilte die Telekom mit, dass in den folgenden drei Jahren erneut 32.000 Beschäftigte das Unternehmen verlassen sollten. Im April 2006 verkaufte die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Anteil von 4,5 % an der Telekom für 2,7 Milliarden Euro an die New Yorker Private Equity Blackstone Group. Rickes Rücktritt vom Vorstandsvorsitz am 12. November 2006 wurde auf den (vom Bund erwünschten) Einfluss von Blackstone zurückgeführt. Neben dem augenscheinlich schlechten Aktienkurs, welcher ab 2008 weiter erheblich fiel, wurde ihm auch zu zaghaftes Handeln angesichts eines dramatischen Kundenverlustes beim Festnetz vorgeworfen.

Ära Obermann und Höttges (2006–Gegenwart)

Als neuer Telekom-Vorstandsvorsitzender trat am 13. November 2006 René Obermann an. Als Schwerpunkte kündigte er die Verbesserung des Service und eine stärkere Verzahnung der Sparten Festnetz und Mobilfunk an. Sein Sanierungsplan führte im Frühjahr 2007 zu einem massiven Tarifkonflikt, in dessen Folge über 50.000 Mitarbeiter ab dem 1. Juli 2007 in drei eigenständige Servicegesellschaften unter der Dachmarke T-Service ausgegliedert wurden.

In Ergänzung des Sanierungsplanes vollzog Obermann im selben Monat die Einführung eines Billigablegers unter dem Namen congster (heute congstar) und strebte den Vertrieb des iPhones an, um die Marke Telekom neu zu positionieren.

Seit Mai 2008 ermittelte die Staatsanwaltschaft Bonn im Fall der Telekom-Überwachungsaffäre. Die Staatsanwaltschaft hatte in diesem Zusammenhang Ermittlungen gegen acht leitende Mitarbeiter und Aufsichtsratsmitglieder der Deutschen Telekom eingeleitet. Den Beschuldigten wurde unter anderem die Bespitzelung von Journalisten, Aufsichtsräten der Arbeitnehmerseite, Betriebsräten und weiteren Telekom-Mitarbeitern sowie des Vizeaufsichtsratschefs der Deutschen Post AG während der Amtszeit Rickes vorgeworfen.

Die US-amerikanische Telekommunikationsgewerkschaft Communications Workers of America und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gründeten im April 2008 eine internationale Gewerkschaft für T-Mobile Beschäftigte gegründet, die T-Mobile Workers Union.

Im Oktober 2008 rückte die Telekom des Weiteren in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, als sie nach einem Spiegel-Artikel einräumte, dass ca. 30 Millionen Kundendaten der Mobilfunktochter T-Mobile über das Internet abgerufen und manipuliert werden konnten. In diesem Zusammenhang ermittelten zwei Staatsanwaltschaften wegen des Datendiebstahls von 17 Millionen Kundendaten.

Am 1. April 2010 wurde die Auflösung der T-Mobile Deutschland GmbH und der Konzernschwester T-Home durch den Start der neuen Telekom Deutschland GmbH endgültig vollzogen. Diese Zusammenlegung ging auf den Plan zur One Company zurück, der von Obermann zielstrebig umgesetzt wurde. Damit wurden die Produkte rund um Festnetz, Mobilfunk, Internet und IPTV aus einer Hand angeboten.

Im Frühjahr 2010 führte die Deutsche Telekom eine Frauenquote von 30 Prozent der oberen und mittleren Führungspositionen in dem Unternehmen ein, die bis 2015 umgesetzt sein sollte. Die ersten beiden Frauen wurden im Juli 2011 vom Aufsichtsrat in den Vorstand berufen. Seit Oktober 2011 war Claudia Nemat als Vorstand für die Region Europa tätig. Die ehemalige baden-württembergische Bildungsministerin Marion Schick war von 2012 bis 2014 Personalchefin.

2011 scheiterte ein avisierter Verkauf der US-Mobilfunktochter T-Mobile USA an den amerikanischen Telekommunikationskonzern AT&T wegen umfassender Widerstände von US-Wettbewerbsbehörden.

Am 20. Dezember 2012 gab Obermann bekannt, dass er Ende 2013 von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender zurücktreten werde. Nachfolger Obermanns wurde zum 1. Januar 2014 Timotheus Höttges, der bisherige Finanzvorstand der Deutschen Telekom AG. Am 7. April 2022 übernahm der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post Frank Appel den Aufsichtsratsvorsitz von Ulrich Lehner, welcher nicht mehr zur Wiederwahl stand. Er wurde bis 2026 in dieses Amt gewählt. Der Konzern hat am 27. Januar 2025 bekanntgegeben, dass der Aufsichtsrat Höttges bis Ende 2026 laufenden Vertrag bis Ende 2028 vorzeitig verlängert hat.

Auswahl von ehemaligen Einheiten

  • Scout-Gruppe, München: 2004 von der Beisheim Holding erworben, gab die Deutsche Telekom 2011 den Jobbörsenbetreiber JobScout24 an CareerBuilder, im Jahr 2013 die übrigen Bereiche (heute Scout24 AG) an die Private-Equity-Gesellschaft Hellman & Friedman ab.
  • Strato, Berlin: Mit ca. 500 Mitarbeitern und ca. 20 Mio. betreuter Domains der zweitgrößte europäische Webhosting-Anbieter. Der Verkauf für 600 Mio. Euro an die United Internet AG erfolgte nach Freigabe durch die Kartellbehörden zum 1. April 2017.
  • DeTeMedien und Tochtergesellschaften wie die solute GmbH mit billiger.de. Der Verkauf erfolgte am 14. Juni 2017 an ein Konsortium aus verschiedenen Verlagen.
  • T-Mobile UK, Hatfield: Verschmolz am 1. April 2010 mit Orange SA im Joint-Venture Everything Everywhere Ltd. Mit Wirksamkeit zum 15. Januar 2016 wurden sämtliche Geschäftsanteile an die BT Group verkauft. Das Unternehmen heißt seither EE Limited. Da der Kaufpreis überwiegend in Aktien gezahlt wurde, ist die Deutsche Telekom seither mit etwa 12 % an BT Group beteiligt.
  • Telekom Albania, Albanien: 2019 verkauft an den Mehrheitsaktionär der bulgarischen Viacom und einen albanischen Investor.
  • Die ERP-Sparte der Deutsche Telekom IT GmbH: Am 1. November 2022 von Accenture erworben. Es waren rund 1000 Mitarbeiter betroffen. Im Gegenzug gab es einen Vertrag über eine mehrjährige Zusammenarbeit.

Unternehmen

Wesentliche Kennzahlen zum Unternehmenskonzern:

Jahr 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024
Umsatz (in Mio. Euro) 74.947 75.656 80.531 100.999 108.794 114.197 111.970 115.769
Ergebnis vor Steuern (in Mio. Euro) 4.918 5.682 7.173 8.689 8.020 11.501 14.734 20.424
Bilanzsumme (in Mio. Euro) 149.132 154.387 184.542 282.306 299.471 321.030 313.442 328.294
Eigenkapital (in Mio. Euro) 42.470 43.437 46.231 72.550 81.469 87.320 91.237 98.640
Dividende je Aktie 0,65 0,70 0,60 0,60 0,64 0,70 0,77 0,90
Anzahl Mitarbeiter 217.349 215.675 210.533 226.291 216.528 206.759 199.652 198.194

Aktionärsstruktur

(Stand: 31. Dezember 2024):

Die Bundesrepublik Deutschland ist durch direkte sowie indirekte (durch die KfW) Beteiligungen der größte Aktionär der Telekom.

Anteilseigner Land Anteil
Kreditanstalt für Wiederaufbau Deutschland 14,0 %
Bundesrepublik Deutschland Deutschland 13,8 %
SoftBank Group Corp. Japan 4,5 %
Streubesitz Welt 67,7 %
Gesamt 100,00 %

Aktie

Die Aktien des Unternehmens (WKN 555750, ISIN DE0005557508) werden von der Deutschen Börse unter dem Kürzel DTE notiert und sind Bestandteil des DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse. Wegen ihrer konstant überdurchschnittlich hohen Dividendenrendite ist die T-Aktie seit September 2005 auch im DivDax vertreten.

Bei der Gründung der AG am 2. Januar 1995 war die Aktie nicht börsennotiert. Der Börsengang erfolgte am 18. November 1996. Im Zuge des damaligen Internet-Booms investierten viele Privatpersonen in die „T-Aktie“, die schon bei ihrer Einführung als Volksaktie bezeichnet wurde. Vom im Bookbuilding-Verfahren ermittelten Ausgabekurs von 14,57 Euro stieg der Wert bis auf 104,90 Euro (6. März 2000) an, um dann aber wieder zeitweise unter den Ausgabekurs zu rutschen. Die Bundesrepublik Deutschland hält direkt rund 14,5 Prozent und indirekt über die KfW weitere 17,5 Prozent der Aktien. Rund 68 Prozent befinden sich im Streubesitz.

Im Oktober 2006 wurde bekannt, dass der russische Mischkonzern Sistema Großaktionär bei der DTAG werden wollte. Im Gegenzug sollte von Sistema die russische Telekommunikationssparte, zu der auch Russlands größtes Mobilfunkunternehmen MTS (knapp 60 Mio. Kunden, ehemalige Minderheitsbeteiligung der DTAG) als Mehrheitsbeteiligung (50,6 %) gehört, in den Konzern eingebracht werden. Beraten wurde Sistema unter anderem von Ron Sommer, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der DTAG. Der Einstieg wurde aber wegen Sicherheitsbedenken durch die Bundesregierung abgeblockt.

Unternehmensauftritt

„Telekom-Magenta“
Farbcode: #E20074

Das Erscheinungsbild der Deutschen Telekom wird geprägt durch das in der Konzernfarbe „Tele(kom)magenta“ (RAL 4010) geschriebene „T“, das durch mehrere Punkte, in der Markensprache der Telekom als Digits bezeichnet, eingeschlossen wird. Die Telekom führte mehrere Prozesse, auch bis vor den Bundesgerichtshof, in denen es um die Schutzwürdigkeit der Farbe Magenta und des Buchstabens T ging. So wurden von der DENIC auch Domainnamen wie T-Wurst.de und T-Beutel.de für die Deutsche Telekom registriert.

Entsprechend wurden Produkte der Tochterunternehmen auch mit dem Buchstaben T versehen und mit Digits geschrieben. Typische Beispiele für diese Kunstbegriffe waren T-NetBox und T-DSL. In der aktuellen Ausrichtung der Markenstrategie wird das „T“ Zug um Zug aus den Produktbezeichnungen entfernt. Das Symbol wurde von der Deutschen Bundespost übernommen, die als Zeichen für den Geschäftsbereich TELEKOM, ein ähnliches Symbol verwendete. Es bestand aus dem Wort „TELEKOM“, das seit den 1980er Jahren (und der Einführung telefonnetzbasierter Kommunikationsdienste wie BTX) für den Fernmeldedienst der Deutschen Bundespost verwendet wurde, mit grauen Quadraten zwischen den Buchstaben und dem Posthorn. Die Farbe hat sich seit damals nicht geändert. Allgemeine Hausschrift war lange Zeit eine modifizierte ITC Century Book, die TeleAntiqua. Mittlerweile wurde sie von der serifenlosen Schrift TeleGrotesk bzw. (seit Ende 2020) von der TeleNeo abgelöst.

Im Frühjahr 2023 rückte die Telekom im Ranking der weltweit erfolgreichsten Marken von Brand Finance Global 500 auf Platz 11 auf und gilt damit auch als wertvollste Marke für Deutschland im internationalen Vergleich.

Konzernstruktur

Gliederung bis 2004

Die Deutsche Telekom gliederte sich bis Ende 2004 in vier Hauptgeschäftsbereiche (die „4 Säulen“), die jeweils einen eigenen Vorstand hatten und weitgehend autonom agierten. Es handelte sich im Einzelnen um:

  • T-Com, die Festnetzsparte. Sie bot Sprachtelefonie über das analoge Telefonnetz (ehemalige Markenbezeichnung: T-Net) und das digitale Telefonnetz (ISDN) und Datendienste über DSL und das Hochleistungsinternetbackbone auf Glasfaserbasis (siehe Backbone) mit insgesamt 39 Mio. Telefonkanälen (2004: davon 2 Mio. an Wettbewerber vermietet).
  • T-Mobile, die Mobilfunksparte. Sie bot mobile Sprach- und Datendienste über ihr GSM-Netz an (seit Ende 2007 flächendeckend EDGE), ebenso über ihr UMTS-Netz.
  • T-Online, die Internetsparte. T-Online bot als Internetdienstanbieter Zugang zum Internet über Analogmodem, ISDN und DSL an. Eine neue Einnahmequelle sollte im sogenannten Non-Access-Geschäft durch Anbieten von bezahlpflichtigen Inhalten erschlossen werden.
  • T-Systems, das Systemhaus (aus ehemals debis Systemhaus und diversen Teilbereichen der Deutschen Telekom – zum Beispiel T-Nova, DeTeCSM, DeTeSystem etc.). T-Systems übernimmt die Betreuung der Großkunden der Telekom und realisiert Projekte. Weiterhin ist dort die konzernweite Forschung & Entwicklung (F&E) angesiedelt.
Gliederung ab 2005

Ab Anfang 2005 entstanden aus den „vier Säulen“ der Telekom drei strategische Geschäftsfelder. Die Säulen „T-Com“ und „T-Online“ wurden unter der Marke T-Com zum strategischen Geschäftsfeld Breitband/Festnetz zusammengeführt. Bis zum 6. Juni 2006 war die T-Online International AG noch ein eigenständiges, börsennotiertes Unternehmen. Nach der Genehmigung durch den Bundesgerichtshof wurde am 6. Juni 2006 die Verschmelzung der T-Online International AG auf die Deutsche Telekom AG in das Handelsregister eingetragen. Durch die Umstrukturierung soll dem Privatkunden die Bereitstellung von Telefon und Internet erleichtert werden, da diese beiden Produkte nun aus einer Hand angeboten werden können.

T-Mobile bildete weiterhin das Geschäftsfeld Mobilfunk und T-Systems war zuständig für die Geschäftskunden, was zur Folge hatte, dass die Geschäftskundenniederlassungen von T-Com zu T-Systems wechselten. Im Jahr 2005 wurden die beiden Tochtergesellschaften DeTeLine und T-Data, die bereits 2003 zur „Deutsche Telekom Network Projects and Services GmbH“ fusionierten, ebenfalls in die T-Systems integriert.

Neben den strategischen Geschäftsfeldern verblieben unter dem Dach der Deutschen Telekom AG verschiedene Geschäftseinheiten, die als sogenannte „shared services“ zentrale Funktionen übernehmen. Dazu gehören u. a. das Personalwesen, Telekom Training (Berufsausbildung und Weiterbildung), die Commundo Tagungshotels, die F&E-Einheit T-Labs sowie die konzerneigene Personal-Service-Agentur Vivento. An die Querschnittsbereiche angeschlossen sind auch einzelne Tochtergesellschaften wie DeTe Immobilien und DeTe Medien, Deutsche Funkturm. DeTe Immobilien wurde 2008 an den österreichischen Baukonzern Strabag verkauft.

Gliederung ab 2007

Im Mai 2007 wurde das Kerngeschäft erneut umstrukturiert und auf die beiden Marken „T-Home“ und „T-Mobile“ konzentriert. Anfang Juli 2007 verschmolzen T-Com und T-Online zu T-Home, wobei die Marke T-Online aber weiterhin für das Internetportal (nicht jedoch für das Internet-Zugangsgeschäft) des Konzerns genutzt wird.

Mitte Juli 2007 wurde die bereits bestehende Zweitmarke congster, unter der günstige DSL-Internetzugänge vermarktet worden waren, in congstar umgewandelt. congstar bietet auch Mobilfunkdienstleistungen an und steht damit in direktem Wettbewerb sowohl zu T-Home als auch zu T-Mobile. Künftig sollte nicht mehr der technische Aspekt für die Zuordnung zu den Geschäftsbereichen entscheidend sein. Unter den Produktmarken T-Home und congstar sollten alle Privatkundenangebote für zu Hause gebündelt werden. Einzelne Produkte wie T-DSL wurden nicht mehr als separate Marke (mit vorangestelltem „T-“) beworben. Für System- und Großkunden ist weiterhin T-Systems zuständig.

Gliederung ab 2010

Die Telekom Deutschland GmbH ging aus der Geschäftseinheit T-Home und der ehemaligen T-Mobile Deutschland GmbH hervor. Die Geschäftseinheit T-Home wurde am 30. März 2010 von der Deutschen Telekom AG ausgegliedert und an die Tochtergesellschaft T-Mobile Deutschland GmbH übertragen, die seit 1. April 2010 unter Telekom Deutschland GmbH firmiert. Die Telekom Deutschland GmbH bietet nun die Dienstleistungen der Marken T-Home und T-Mobile „aus einer Hand“ an und bündelt nun alle Privat- und Geschäftskundengeschäfte in den Bereichen Mobilfunk, Festnetz, Internet und IPTV. Die Marken T-Mobile und T-Home sind nahezu komplett vom deutschen Markt verschwunden.

T-Systems blieb von der Neuausrichtung des Konzerns unberührt. Damit hat die Telekom aus drei Kernsäulen zwei gemacht und investiert laut Pressemitteilung vermehrt in Online-Dienste und neue Wachstumsfelder.

Tochtergesellschaften und Beteiligungen

Die Deutsche Telekom AG hat Tochtergesellschaften und Beteiligungen auf fünf Kontinenten.

Telekom Deutschland

Die Telekom Deutschland GmbH bündelt das Geschäft mit Privatkunden sowie kleinen und mittleren Geschäftskunden in Deutschland auf den Gebieten Mobilfunk, Festnetz, Internet und IPTV. In ihr ging am 1. April 2010 durch Umfirmierung und Eingliederung der Geschäftseinheit für Festnetz T-Home der Deutschen Telekom AG und die T-Mobile Deutschland GmbH auf.

Telekom Europa

Zum operativen Segment Europa zählen folgende Mobilfunk- und Festnetzanbieter:

Zum österreichischen Telekommunikationsunternehmen Telekom Austria AG besteht keine Verbindung.

T-Mobile US

Die T-Mobile US Inc. ist für das Mobilfunkgeschäft in den Vereinigten Staaten zuständig. Das Unternehmen entstand 2001 durch die Übernahme von VoiceStream.

T-Systems

Die T-Systems International GmbH verkauft Produkte und Dienstleistungen an mittlere bis sehr große Geschäftskunden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermarktung komplexer Dienstleistungen und Branchenlösungen.

Deutsche Telekom IT

Die Deutsche Telekom IT GmbH ist der interne IT-Dienstleister des Konzerns. Sie entstand im April 2017 durch Übergang des bis dahin zur T-Systems International zählenden Geschäftsbereichs in ein neues Unternehmen.

Deutsche Telekom
Autonomes System 3320
Geografischer Geltungsbereich Global
Traffic Levels 10+ Terabit/s
Website https://globalcarrier.telekom.com/

Deutsche Telekom Global Carrier

Deutsche Telekom Global Carrier (ehemalig Deutsche Telekom International Carrier Sales and Solutions oder ICSS) ist die internationale Wholesale-Sparte der Deutschen Telekom und betreibt ein globales Internet-Backbone-Tier-1-Netzwerk.

Deutsche Telekom Capital Partners

Bereits die T-Venture Holding GmbH zählte bei ihrer Gründung im Jahr 1997 zu den größten Corporate-Venture-Capital-Gesellschaften in Europa. Sie beteiligte sich an neuen Gesellschaften, die Synergien zu T-Home, T-Mobile oder T-Systems aufwiesen und Wachstumspotenzial versprachen. Zum Ende des Jahres 2014 wurde der T-Venture-Fonds für neue Investitionen geschlossen und die Holding durch Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP) ersetzt. Deutsche Telekom Capital Partners führt die Aufgaben fort und war Anfang 2015 mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro ausgestattet.

Deutsche Funkturm

Die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) wurde 2002 gegründet. Sie ist zuständig für Planung, Errichtung, Umbau, Betrieb und Vermarktung von Antennenträgern- und Technikflächen an Turm-, Mast- und Dach-Standorten. Seit 2023 hält die DT nur noch 49 % der Anteile des Unternehmens.

Deutsche Telekom Assekuranz

Die Deutsche Telekom Assekuranz Vermittlungsgesellschaft mbH ist der interne Versicherungsmakler im Konzern Deutsche Telekom. Seit Gründung im Oktober 1994 umfasst das Angebot individuelle Versicherungslösungen für konzerneigene wie auch konzernfremde Firmen und Privatpersonen.

Telekom MobilitySolutions

Die Telekom MobilitySolutions (DeTeFleetServices GmbH) betreut herstellerneutral den Fuhrpark der Deutsche-Telekom-Gruppe sowie weiterer gewerblicher Kunden.

Glasfaser-Unternehmen

Im Januar 2020 haben die Deutsche Telekom und die EWE die Glasfaser NordWest GmbH & Co. KG gegründet, um den Glasfaserausbau im Nordwesten Deutschlands voranzutreiben.

Im November 2020 haben die Deutsche Telekom und der australische Infrastrukturfonds Industry Funds Management (IFM Global Infrastructure Fund) das Gemeinschaftsunternehmen GlasfaserPlus GmbH mit Sitz in Köln gegründet. Das Unternehmen steht im direkten Mitbewerb mit der Deutsche Glasfaser und baut deutschlandweit Glasfaserleitungen inklusive -anschlüsse auf.

Deutsche Telekom MMS

Das Unternehmen wurde 1995 unter dem Namen Multimedia Software GmbH Dresden gegründet. Nach diversen Umfirmierungen gehört das Unternehmen wieder der Deutschen Telekom und versteht sich als Dienstleister, der als Begleiter von Großkonzernen und mittelständischen Unternehmen bei der digitalen Transformation fungiert. Das Unternehmen beschäftigt über 2000 Mitarbeiter und betreibt mehrere Standorte in Deutschland.

Kooperationen und Partnerschaften

Bereits seit einiger Zeit arbeitet die Deutsche Telekom AG mit den Livestreaming-Anbietern Sky und maxdome zusammen. Im August 2017 einigte man sich mit Sky auf eine neue Kooperation bei Bundesliga- und Sportpaketen. In deren Rahmen erhalten Telekom-Kunden einen vergünstigten Zugang auf die von Sky übertragenen Live-Konferenzen und Spiele der Fußball-Bundesliga oder UEFA Champions League.

Die Deutsche Telekom ist Gründungsmitglied der Freemove Alliance, die im April 2003 als Mobile Alliance entstand und ihren heutigen Namen im Jahr 2004 erhielt.

European Aviation Network

Gemeinsam mit Inmarsat und Nokia entwickelt die Deutsche Telekom das Hybrid-Netzwerk, um Flugzeuge über Europa mit schnellem Internet zu versorgen.

Europäische Cloud- und KI-Infrastruktur

Ein von acatech koordinierter Verbund aus Unternehmen und Wissenschaft arbeitet seit 2025 an Handlungsempfehlungen für eine souveräne Cloud- und KI-Infrastruktur in Deutschland und Europa. Beteiligt sind die Deutsche Telekom, Fraunhofer Institute, IONOS, SAP und Schwarz Digits. Der Verbund unterstützt die europäische Dachinitiative „8ra“.

Gesellschaftliches Engagement

Die Deutsche Telekom investiert in Bildungsförderung, indem sie in 34.000 Schulen in Deutschland einen kostenlosen Internetzugang zur Verfügung stellt. Sie unterstützt die Nutzung von Online-Rechnungen, um Papier und Kosten zu sparen, und hat eine Handy-Rücknahme-Aktion gestartet, die nach eigenen Angaben die Rückgewinnung von Wertstoffen aus alten, nicht genutzten Handys zum Ziel hat.

Die T-Labs sind die Forschungs- und Entwicklungs-Einheit der Telekom, die sich darauf konzentriert, neue Technologien zu kreieren und Innovationen voranzutreiben. An den Standorten in Bonn, Berlin, Beʾer Scheva und Budapest sind die T-Labs von führenden Universitäten, Start-ups, Investoren, und industriellen Innovationseinrichtungen umgeben, um mit diesen gemeinsam die Zukunft der Kommunikationsgesellschaft zu gestalten.

Das Unternehmen ist Mitglied der Initiative „econsense“, ein Zusammenschluss von 28 international agierenden deutschen Unternehmen, die sich gemeinsame Ziele für nachhaltige Entwicklung in der deutschen Wirtschaft setzt. Um Vergleichbarkeit des Nachhaltigkeitsberichts der Deutschen Telekom zu gewährleisten, verpflichtet sie sich zur Einhaltung der „Global Reporting Initiative“-Richtlinien.

Im Jahr 2023 verursachte das Unternehmen CO2e-Emissionen in Höhe von 5,7 Millionen Tonnen (3,5 Millionen Tonnen in Deutschland). Das Unternehmen gibt an, seinen Strom seit 2021 weltweit vollständig aus erneuerbaren Energien zu beziehen und bis spätestens 2040 klimaneutral entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette sein zu wollen.

Kritik

Korruptionsaffäre

Die US-Börsenaufsicht SEC warf der ungarischen Telekom-Tochter Magyar vor, gegen das Anti-Korruptionsgesetz verstoßen zu haben und sich in den Jahren 2005 und 2006 durch Schmiergelder in Montenegro und Mazedonien einen Vorteil verschafft zu haben. Gegen drei Magyar-Manager reichte die SEC Klage ein. Die Ermittlungen wurden Ende 2011 gegen eine Geldzahlung eingestellt: Magyar zahlte 90 Millionen Dollar Strafe, die Deutsche Telekom knapp 4,4 Millionen Dollar. Die SEC und das amerikanische Justizministerium begründeten die Strafzahlung der Telekom damit, dass der Konzern sein 60-prozentiges Tochterunternehmen nicht ausreichend kontrolliert habe. Außerdem wurden der Telekom die Verletzung von Buchführungs- und Berichtspflichten vorgeworfen. Den Bestechungsvorwurf gab es nur gegen Magyar.

Zugriff von Geheimdiensten auf die DT-Netze

Geheime Unterlagen der NSA und des britischen GCHQ, die von Edward Snowden veröffentlicht wurden, sollen belegen, dass die Geheimdienste der USA und Großbritanniens über verdeckte Zugänge in die Netze der Deutschen Telekom und des Kölner Anbieters NetCologne verfügt haben. In einem Schreiben des Bundeskanzleramtes an den Vorstandsvorsitzenden Ricke, soll dieser aufgefordert worden sein „fortlaufende Massenüberwachung deutscher und internationaler Internet- und Telekommunikationsdaten am Frankfurter Knotenpunkt der Deutschen Telekom AG zuzulassen und zu unterstützen“.

Netzzusammenschaltung im Internet

Wiederholt steht die Deutsche Telekom in der Kritik, ihre Netzzusammenschaltungskapazitäten im Internet nicht von sich aus ausreichend und nur gegen Zahlung durch die Online-Dienste selbst zu erweitern, obwohl die Telekom bereits von den Endkunden für ihre Dienstleistungen bezahlt werde. Dies äußert sich für Endkunden unter Umständen in langsamen Geschwindigkeiten bei denjenigen Online-Diensten, die die Telekom nicht für eine Erweiterung der Kapazitäten bezahlt haben. Dies verstoße gegen das Gebot der Netzneutralität.

Bereits 2014 warf der Telekommunikations-Anbieter Level 3 der Deutschen Telekom vor, ihre Netzzusammenschaltungskapazitäten nicht hinreichend auszubauen.

Init7, ein Schweizer Telekommunikationsanbieter, beschwerte sich 2015 darüber, dass zu bestimmten Uhrzeiten ein Paketverlust von nahezu 100 % stattfinde, was quasi einem kompletten Blockieren der Peering-Verbindung entspricht. Laut Init7 wurde die Behebung des Problems erschwert, da sich die Deutsche Telekom nicht kooperativ zeigen würde. Die Deutsche Telekom habe für den direkten Bezug von IP-Transit Preise gefordert, die über denen der Mitbewerber gelegen haben.

Von 2015 bis 2020 bot der deutsche Hosting-Anbieter Hetzner eine sogenannte „Double Paid Traffic“ Option für Kunden an, die auf eine performante Anbindung in das Netz der Telekom angewiesen waren. Hintergrund waren laut Hetzner mangelhafte Kapazitäten zwischen anderen Tier‑1 Carriern und dem Netz der Telekom, von denen Hetzner IP-Transit bezog. Diese Option war für jeden Server für 5,00 € im Monat zubuchbar und bewirkte eine Aufschaltung der IP-Adresse auf einen Uplink zum Netz der Telekom über den deutschen Carrier Core Backbone.

Eine Studie des Wissenschaftlichen Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) im Auftrag der Bundesnetzagentur listet weitere Konflikte u. a. mit Deutschem Forschungsnetz, bei der Umstellung des Routings für T-Mobile NL und europäischen CDN-Betreibern bei der Netzzusammenschaltung mit der Deutschen Telekom.

Das Landgericht Köln urteilte im Mai 2024 zugunsten der Deutschen Telekom im Rechtsstreit um Zahlungsverpflichtungen von Meta Platforms aus einem IP-Transit-Abkommen. Meta kündigte nach ergebnislosen Preisverhandlungen im Jahr 2020 den IP-Transit-Vertrag aus dem Jahr 2010 zum 1. März 2021, nutzte die Leistungen jedoch weiter. Im Gegensatz dazu erfolgt die Netzzusammenschaltung von Meta mit den Netzen der Telekom-Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen in den Niederlanden, Griechenland und in den USA abrechnungsfrei und ohne Vergütungsströme. In der Nacht vom 24. auf den 25. September 2024 hat Meta das Routing seines Datenverkehrs von den direkten Schnittstellen mit dem Netz der Telekom auf das Netz eines Transitanbieters umgestellt.

Die Bürgerrechtsorganisation Epicenter.works, die Gesellschaft für Freiheitsrechte, der Bundesverband der Verbraucherzentralen und die Informatikerin Barbara van Schewick erhoben im Januar 2025 erneut Vorwürfe: „Die Telekom schafft künstliche Engpässe an den Zugängen zum Telekom-Netz“. Sie gründeten die „Kampagne Netzbremse“, die weitere Erfahrungen oder Informationen von Whistleblowern sammeln möchte. Ziel ist eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur.

Siehe auch

  • Liste der Fernsehtürme und Sendeanlagen der Deutschen Telekom
  • Liste privatrechtlicher Unternehmen mit Bundesbeteiligung in Deutschland
  • Deutsche Telekom ist Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschlands.

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