Dienstgrade der Bundeswehr

Die Dienstgrade der Bundeswehr dienen der Einordnung der Soldaten in die Rangordnung der deutschen Bundeswehr. Dienstgradabzeichen dienen der Kennzeichnung des Dienstgrades.

Für die Bundeswehr sind 26 „Dienstgradstufen“ und 83 Dienstgradbezeichnungen definiert. Diese werden durch den Bundespräsidenten mit der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldatinnen und Soldaten auf Grundlage des Soldatengesetzes festgesetzt.

Der Dienstgrad des Soldaten entspricht dem statusrechtlichen Amt von Beamten und Richtern, die Dienstgradbezeichnung der Amtsbezeichnung.

Funktion der Dienstgrade

Die Haager Landkriegsordnung und die Genfer Konventionen sehen für Kombattanten Dienstgrade vor. Dienstgrade ordnen die Soldaten in die Rangordnung der Bundeswehr ein.

Die Besoldung für Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit nach der Bundesbesoldungsordnung ist maßgeblich an den Dienstgrad geknüpft. Soldaten werden in der Regel mit ihrem Dienstgrad angeredet und gegrüßt.

Im Gegensatz zum früheren Wehrrecht, das die Vorgesetzten-Eigenschaft an den Dienstrang (vgl. Dienstgrade der Wehrmacht) knüpfte, beruht die Vorgesetzten-Eigenschaft in der Bundeswehr vor allem auf der Dienststellung des Soldaten. Ein Vorgesetztenverhältnis allein auf Grund des Dienstgrades kann dennoch auf Grundlage des § 4 („Vorgesetztenverhältnis auf Grund des Dienstgrades“) der Vorgesetztenverordnung begründet werden. Vereinfacht dargestellt nennt § 4 folgende Fälle für ein Vorgesetztenverhältnis auf Grund des Dienstgrades:

  • Jeder Soldat darf Soldaten einer niedrigeren Dienstgradgruppe jederzeit innerhalb umschlossener militärischer Anlagen Befehle erteilen.
  • Auch außerhalb umschlossener militärischer Anlagen darf jeder Soldat einem anderen einer niedrigeren Dienstgradgruppe Befehle erteilen, wenn beide derselben Einheit angehören, im Dienst sind und nicht beide Offiziere sind.

Da aber häufig bestimmte Dienststellungen an bestimmte Dienstgrade geknüpft sind, sind Vorgesetzte im Dienstalltag meist höherrangige Soldaten. Daher lassen sich aus den Dienstgraden in der Praxis bereits häufig die Dienststellungen und das darauf aufgebaute Vorgesetztenverhältnis einer Gruppe Soldaten ableiten.

Gliederung

Die Dienstgrade der Bundeswehr sind gemäß Zentraler Dienstvorschrift A-1420/24 „Dienstgrade und Dienstgradgruppen“ in sieben Dienstgradgruppen gegliedert:

Marineuniformträger der Dienstgradgruppe der Generale werden auch als Admirale oder Flaggoffiziere zusammengefasst. Unteroffiziere mit Portepee werden in der Regel als Feldwebel oder Feldwebeldienstgrade bzw. Bootsleute bezeichnet.

Die Soldaten der Dienstgradgruppen Generale, Stabsoffiziere, Hauptleute und Leutnante werden gemäß Vorgesetztenverordnung und der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldatinnen und Soldaten als Offiziere zusammengefasst. In der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen werden darüber hinaus die Soldaten der beiden Dienstgradgruppen Unteroffiziere mit und ohne Portepee als Unteroffiziere zusammengefasst.Offiziere bilden das Offizierkorps, Unteroffiziere das Unteroffizierkorps. Führer des Unteroffizierkorps ist der Kompaniefeldwebel.

Anmerkung: Die Zuordnung der einzelnen Dienstgrade in die Dienstgradgruppen kann der Tabelle unten entnommen werden.

Laufbahnen

Die Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) definiert Laufbahngruppen und zugeordnete Laufbahnen. Die ZDv 20/7 trifft ergänzende Bestimmungen. Soldaten durchlaufen in der Regel nacheinander die für ihre Laufbahn festgelegten Dienstgrade. Insgesamt unterscheidet die Soldatenlaufbahnverordnung 32 Laufbahnen. Die Abfolge der Dienstgrade für Heeres- und Luftwaffenuniformträger in den häufigsten Laufbahnen lautet in der Regel:

  • Laufbahngruppe der Mannschaften
    • Mannschaften gemäß § 9 SLV:niedrigster Dienstgrad, Gefreiter, Obergefreiter, Hauptgefreiter,Stabsgefreiter, Oberstabsgefreiter, Korporal, Stabskorporal
  • Laufbahngruppe der Unteroffiziere
    • Fachunteroffiziere gemäß § 12 SLV und Nr. 127 f. ZDv 20/7: niedrigster Dienstgrad, Gefreiter, Obergefreiter, Unteroffizier, Stabsunteroffizier
    • Feldwebel gemäß § 16 SLV und Nr. 127 f. ZDv 20/7 zunächst wie Fachunteroffizier, dann Stabsunteroffizier, Feldwebel, Oberfeldwebel, Hauptfeldwebel, Stabsfeldwebel, Oberstabsfeldwebel
  • Laufbahngruppe der Offiziere
    • Truppenoffiziere gemäß § 24 SLV: niedrigster Dienstgrad, Gefreiter, Obergefreiter, Fahnenjunker, Fähnrich, Oberfähnrich, Leutnant, Oberleutnant, Hauptmann, Major, Oberstleutnant, Oberst, Brigadegeneral,Generalmajor,Generalleutnant,General
    • Offiziere des militärfachlichen Dienstes gemäß § 41 SLV und Nr. 125 ZDv 20/7: wie Feldwebellaufbahn, dann Fähnrich, Oberfähnrich, Leutnant, Oberleutnant, Hauptmann, Stabshauptmann
    • Sanitätsoffiziere gemäß § 31 SLV und Nr. 121, 624 ZDv 20/7: bis Leutnant wie Truppenoffiziere, dann (Oberleutnant),Stabsarzt,Oberstabsarzt,Oberfeldarzt,Oberstarzt,Generalarzt,Generalstabsarzt,Generaloberstabsarzt

Liste der Dienstgrade und Dienstgradbezeichnungen

Die Dienstgradbezeichnungen der Mannschaften ab dem Gefreiten sind in allen Bereichen der Bundeswehr identisch. Bei Heeres- und Luftwaffen­uniformträgern finden sich auch ansonsten die gleichen Dienstgradbezeichnungen. Marine­uniformträger (Offiziere, außer einige Sanitätsoffiziere, und Unteroffiziere) haben davon abweichende Dienstgradbezeichnungen. Im Folgenden werden daher zunächst die Dienstgrade und Dienstgradbezeichnungen für Luftwaffen- und Heeresuniformträger gemeinsam beschrieben, danach die der Marineuniformträger.

Eine Besonderheit stellen die Dienstgradbezeichnungen der Sanitätsoffiziere dar, die sich meist sowohl zwischen Luftwaffen- und Heeresuniformträgern einerseits und Marineuniformträgern andererseits als auch zwischen den verschiedenen Approbationsrichtungen unterscheiden. Eine Darstellung dieser Dienstgradbezeichnungen folgt jeweils unmittelbar der Darstellung der Dienstgradbezeichnungen der sonstigen Offiziere.

Angegeben sind in den Tabellen jeweils auch der entsprechende NATO-Rangcode, die nach ZDv 64/10 - Abkürzungen in der Bundeswehr definierten allgemeinen Abkürzungen sowie die Abkürzungen in Listen und die Besoldungsgruppe für Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit nach Bundesbesoldungsordnung.

Heeres- und Luftwaffenuniformträger

Offiziere
Offiziere (außer Sanitätsoffiziere)
Dienstgradgruppe Generale Stabsoffiziere Hauptleute Leutnante
Schulterklappe
Jacke Dienstanzug
Dienstgrad General General­leutnant General­major Brigade­general Oberst Oberst­leutnant Major Stabs­hauptmann* Hauptmann Ober­leutnant Leutnant
Abkürzung Gen/GEN GenLt/GL GenMaj/GM BrigGen/BG Oberst/O Oberstlt/OTL Maj/M StHptm/SH Hptm/H OLt/OL Lt/L
NATO-Rangcode OF-9 OF-8 OF-7 OF-6 OF-5 OF-4 OF-3 OF-2 OF-1
Besoldungsgruppe B 10 oder B 10Z B 9 B 7 B 6 A 16, B 2 oder B 3 A 14 oder A 15 A 13 A 11 oder A 12 A 10 A 9
* Der Dienstgrad Stabshauptmann ist den Offizieren des militärfachlichen Dienstes vorbehalten und gleichzeitig Enddienstgrad dieser Laufbahn. Offiziere anderer Laufbahnen können nicht zu diesem Dienstgrad befördert werden.
Sanitätsoffiziere
Dienstgradgruppe Generale Stabsoffiziere Hauptleute
Schulterklappe
Jacke Dienstanzug**
Dienstgrad General­oberstabsarztHZ General­stabsarztHZ GeneralarztHZ
GeneralapothekerP
OberstarztHZ
OberstapothekerP
OberstveterinärT
Oberfeld­arztHZ
OberfeldapothekerP
OberfeldveterinärT
Oberstabs­arztHZ
OberstabsapothekerP
OberstabsveterinärT
StabsarztHZ
StabsapothekerP
StabsveterinärT
Abkürzung GenOStArzt/GOSA GenStArzt/GSA GenArzt/GA
GenAp/GAP
Oberstarzt/OTA
OberstAp/OTAP
OberstVet/OTV
OFArzt/OFA
OFAp/OFAP
OFVet/OFV
OStArzt/OSA
OStAp/OSAP
OStVet/OSV
StArzt/SA
StAp/SAP
StVet/SV
NATO-Rangcode OF-8 OF-7 OF-6 OF-5 OF-4 OF-3 OF-2
Besoldungsgruppe B 9 B 7 B 6 A 16, B 2 oder B 3 A 15* A 14* A 13*
HBezeichnung für approbierte Humanmediziner
ZBezeichnung für approbierte Zahnmediziner
PBezeichnung für approbierte Pharmazeuten (i. e. Apotheker). Hinweis: Generalapotheker ist der höchste für Apotheker vorgesehene Dienstgrad
TBezeichnung für approbierte Veterinärmediziner (i. e. Veterinär). Hinweis: Oberstveterinär ist der höchste für Veterinäre vorgesehene Dienstgrad. Als Veterinäre werden nur Heeresuniformträger eingesetzt.
* Im Vergleich zu anderen gleichrangigen Offizieren sind diese Sanitätsoffiziere eine Besoldungsgruppe höher eingeordnet.
**Dargestellt ist stets das Dienstgradabzeichen für Humanmediziner.
Unteroffiziere
Unteroffiziere
Dienstgradgruppe Unteroffiziere mit Portepee Unteroffiziere ohne Portepee
Schulterklappe
Jacke Dienstanzug
Dienstgrad Oberstabs­feldwebel Stabs­feldwebel Ober­fähnrich* Haupt­feldwebel Ober­feldwebel Fähnrich* Feldwebel Stabs­unteroffizier Fahnenjunker* Unteroffizier
Abkürzung OStFw/OSF StFw/SF OFähnr/OFR HptFw/HF OFw/OF Fähnr/FR Fw/F StUffz/SU Fhj/FJ Uffz/U
NATO-Rangcode OR-9 OR-8 OR-8/OR-7 OR-6 OR-5
Besoldungsgruppe A 9Z A 9 A 8Z A 7Z A 7 A 6 oder A 7 A 5
* Die Dienstgrade Fahnenjunker, Fähnrich und Oberfähnrich werden nur von Offizieranwärtern durchlaufen.
Mannschaften
Dienstgradgruppe Mannschaften
Schulterklappe
Jacke Dienstanzug
Dienstgrad Stabs­korporal Korporal Oberstabs­gefreiter Stabs­gefreiter Haupt­gefreiter Ober­gefreiter Gefreiter niedrigster
Dienstgrad*
Abkürzung StKorp/SK Korp/K OStGefr/OSG StGefr/SG HptGefr/HG OGefr/OG Gefr/G div*/S
NATO-Rangcode OR-4 OR-3 OR-2 OR-1
Besoldungsgruppe A 6Z A 6 A 5Z A 5 A 4Z A 4 A 3Z A 3
* Im Einzelnen richtet sich die Bezeichnung des niedrigsten Dienstgrades bei Heeresuniformträgern nach der Truppengattung. Mögliche Bezeichnungen sind: Jäger (Jg), Panzerschütze (PzSchtz), Panzergrenadier (PzGren), Kanonier (Kan), Pionier (Pi), Panzerpionier (PzPi), Funker (Fu), Schütze (Schtz), Flieger (Flg), Sanitätssoldat (SanSdt). Entsprechende Luftwaffenuniformträger führen in der Praxis den Dienstgrad Flieger. Die Listenabkürzung ist immer „S“.

Marineuniformträger

Offiziere
Offiziere (außer Sanitätsoffiziere)
Dienstgradgruppe Generale Stabsoffiziere Hauptleute Leutnante
Ärmelabzeichen
Dienstgrad Admiral Vizeadmiral Konter­admiral Flottillen­admiral Kapitän zur See Fregatten­kapitän Korvetten­kapitän Stabskapitän­leutnant* Kapitän­leutnant Oberleutnant zur See Leutnant zur See
Abkürzung Adm/ADM VAdm/VADM KAdm/KADM FltlAdm/FADM Kpt zS/KZS FKpt/FK KKpt/KK StKptLt/SKL KptLt/KL OLt zS/OLZS Lt zS/LZS
NATO-Rangcode OF-9 OF-8 OF-7 OF-6 OF-5 OF-4 OF-3 OF-2 OF-1
Besoldungsgruppe B 10 oder B 10Z B 9 B 7 B 6 A 16, B 2 oder B 3 A 14 oder A 15 A 13 A 11 oder A 12 A 10 A 9
* Der Dienstgrad Stabskapitänleutnant ist den Offizieren des militärfachlichen Dienstes vorbehalten. Offiziere anderer Laufbahnen können nicht zu diesem Dienstgrad befördert werden.
Sanitätsoffiziere
Dienstgradgruppe Generale Stabsoffiziere Hauptleute
Ärmelabzeichen**
Dienstgrad Admiral­oberstabsarztHZ Admiral­stabsarztHZ AdmiralarztHZ FlottenarztHZ
FlottenapothekerP
FlottillenarztHZ
FlottillenapothekerP
Oberstabs­arztHZ
OberstabsapothekerP
StabsarztHZ
StabsapothekerP
Abkürzung AdmOStArzt/ADMOSA AdmStArzt/ADMSA AdmArzt/ADMA FlArzt/FLA
FlAp/FLAP
FltlArzt/FTLA
FltlAp/FTLAP
OStArzt/OSA
OStAp/OSAP
StArzt/SA
StAp/SAP
NATO-Rangcode OF-8 OF-7 OF-6 OF-5 OF-4 OF-3 OF-2
Besoldungsgruppe B 9 B 7 B 6 A 16, B 2 oder B 3 A 15* A 14* A 13*
HBezeichnung für approbierte Humanmediziner
ZBezeichnung für approbierte Zahnmediziner
PBezeichnung für approbierte Pharmazeuten (i. e. Apotheker). Hinweis: Flottenapotheker ist der höchste für Apotheker in Marineuniform vorgesehene Dienstgrad.
* Im Vergleich zu anderen gleichrangigen Offizieren sind diese Sanitätsoffiziere eine Besoldungsgruppe höher eingeordnet.
**Dargestellt ist stets das Dienstgradabzeichen für Humanmediziner.
Unteroffiziere
Unteroffiziere
Dienstgradgruppe Unteroffiziere mit Portepee Unteroffiziere ohne Portepee
Ärmelabzeichen
Dienstgrad Oberstabs­bootsmann Stabs­bootsmann Oberfähnrich zur See* Haupt­bootsmann Ober­bootsmann Fähnrich zur See* Bootsmann Obermaat Seekadett* Maat
Abkürzung OStBtsm/OSB StBtsm/SB OFähnr zS/OFRZS HptBtsm/HB OBtsm/OB Fähnr zS/FRZS Btsm/B OMaat/OMT SKad/SKAD Maat/MT
NATO-Rangcode OR-9 OR-8 OR-8/OR-7 OR-6 OR-5
Besoldungsgruppe A 9Z A 9 A 8Z A 7Z A 7 A 6 oder A 7 A 5
* Die Dienstgrade Seekadett, Fähnrich zur See und Oberfähnrich zur See werden nur von Offizieranwärtern durchlaufen.
Mannschaften
Dienstgradgruppe Mannschaften
Ärmelabzeichen
Dienstgrad Stabs­korporal Korporal Oberstabs­gefreiter Stabs­gefreiter Haupt­gefreiter Ober­gefreiter Gefreiter niedrigster
Dienstgrad*
Abkürzung StKorp/SK Korp/K OStGefr/OSG StGefr/SG HptGefr/HG OGefr/OG Gefr/G div*/S
NATO-Rangcode OR-4 OR-3 OR-2 OR-1
Besoldungsgruppe A 6Z A 6 A 5Z A 5 A 4Z A 4 A 3Z A 3
* Mögliche Bezeichnungen sind Matrose (Matr) oder Sanitätssoldat (SanSdt). Die Listenabkürzung ist immer „S“.

Dienstgradzusätze

Dienstgradzusätze für Anwärter

Gemäß Soldatenlaufbahnverordnung (vgl. auch ZDv 14/5) und ähnlich nach ZDv 20/7 tragen Anwärter im Schriftverkehr hinter dem Dienstgrad folgende Klammerzusätze:

  • (Unteroffizieranwärter) bzw. (Unteroffizieranwärterin), kurz (UA);
  • (Reserveunteroffizier-Anwärter) bzw. (Reserveunteroffizier-Anwärterin), kurz (RUA);
  • (Feldwebelanwärter) bzw. (Feldwebelanwärterin), kurz (FA);
  • (Reservefeldwebel-Anwärter) bzw. (Reservefeldwebel-Anwärterin), kurz (RFA);
  • (Offizieranwärter) bzw. (Offizieranwärterin), kurz (OA);
  • (Reserveoffizier-Anwärter) bzw. (Reserveoffizier-Anwärterin), kurz (ROA);
  • (Sanitätsoffizier-Anwärter) bzw. (Sanitätsoffizier-Anwärterin), kurz (SanOA);
  • (Militärmusikoffizier-Anwärter) bzw. (Militärmusikoffizier-Anwärterin), kurz (MilMusikOA).

Bei Marineuniformträgern werden die Bezeichnungen (Reserve-)Maat- und Bootsmannanwärter, häufig abgekürzt als (MA) bzw. (BA), für Unteroffizier- und Feldwebelanwärter verwendet.

Da die Dienstgrade Fahnenjunker, Seekadett, Fähnrich (zur See) und Oberfähnrich (zur See) bereits eindeutig der Offizierslaufbahn zugeordnet werden können, werden der Dienstgradzusatz (OA) und die zugehörigen Langformen nach der Soldatenlaufbahnverordnung nicht geführt.

Sanitätsoffizieranwärter aller Dienstgrade tragen den Dienstgradzusatz (SanOA) bis zur Beförderung zum Stabsarzt, Stabsveterinär oder Stabsapotheker, die die entsprechende Approbation und für Stabsapotheker zusätzlich die staatliche Prüfung zum Lebensmittelchemiker voraussetzt. Bis zur Abschaffung des Arztes im Praktikum gab es den Zusatz AiP statt (SanOA) für die Sanitätsoffizieranwärter im letzten Jahr vor der Approbation, also „Leutnant (zur See) AiP“.

Militärmusikoffizier-Anwärter aller Dienstgrade tragen den Dienstgradzusatz (MilMusikOA) bis zur Beförderung zum Hauptmann bzw. Kapitänleutnant, die das Kapellmeisterexamen voraussetzt.

Inoffiziell führen Unteroffizieranwärter mit bestandenem Unteroffizierlehrgang den Dienstgradzusatz mit bestandenem Lehrgang (mbL).

Dienstgradzusätze für Reservisten und ehemalige Soldaten

Gemäß dem Reservistinnen- und Reservistengesetz dürfen Reservisten und ehemalige Soldaten nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienstverhältnis ihren zuletzt erreichten Dienstgrad mit dem Zusatz d. R. (der Reserve) führen. Frühere Berufssoldaten haben das Recht, ihre letzte Dienstgradbezeichnung mit dem Zusatz außer Dienst (a. D.) zu führen. Wird einem Berufssoldaten nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst ein höherer Dienstgrad verliehen, so können die Bezeichnungen kombiniert werden (z. B. HptFw a. D. und StFw d. R.).

Bis zum 30. Juni 2011 war nach der Soldatenlaufbahnverordnung bei ehemaligen Berufssoldaten auch eine Kombination der Zusätze a. D. und d. R. möglich, ohne dass nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst ein höherer Dienstgrad verliehen werden musste (z. B. HptFw a. D. d. R.); seit dem 1. Juli 2011 ist eine solche Kombination ohne höheren Reservistendienstgrad nicht mehr zulässig.

Bei Wiedereinberufung in ein Wehrdienstverhältnis (z. B. zum Reservistendienst) wird der Dienstgradzusatz für die Dauer des Wehrdienstverhältnisses nicht getragen und ggf. nur der höherrangige Dienstgrad geführt.

Dienstgradzusätze für Offiziere im Generalstabsdienst

Ein Offizier im Generalstabsdienst trägt zur Kennzeichnung seiner besonderen Dienststellung im Schriftverkehr den Dienstgradzusatz i. G.

Informelle Dienstgradzusätze für weibliche Soldaten

Die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldatinnen und Soldaten sieht keine abweichende Bezeichnung für weibliche Soldaten vor. Häufig wird dennoch informell im Schriftverkehr zur besonderen Kennzeichnung der Zusatz (w) (w wie weiblich) zur Kennzeichnung hinter dem Dienstgrad verwendet.

Anrede

Soldaten werden formal meist mit ihrem Dienstgrad angeredet und gegrüßt. Formal nicht vorgesehen, in der Praxis verbreitet, aber auch ausdrücklich verboten, ist die Anrede von Untergebenen durch ihren Vorgesetzten nur mit ihrem Familiennamen. Mannschaften „duzen“ sich in der Regel untereinander. Soldaten in derselben Dienstgradgruppe bieten einander häufig schnell das „Du“ an. Soldaten mit demselben Dienstgrad duzen sich fast immer.

Anrede der Heeres- und Luftwaffenuniformträger

Soldaten der Dienstgradgruppe der Generale (außer Sanitätsoffiziere und Marineuniformträger) sind gemäß Zentralrichtlinie A2-2630/0-0-3 „Militärische Formen und Feiern der Bundeswehr“ (ehemals ZDv 10/8) stets mit „Herr General“ anzureden. Ärzte in Heeres- oder Luftwaffenuniform der Dienstgradgruppe der Generale sollen gemäß der Zentralrichtlinie mit „Herr Generalarzt“ angeredet werden. Die Anrede der entsprechenden Sanitätsoffiziere mit der Approbationsrichtung Pharmazie ist in der Praxis üblicherweise „Herr Generalapotheker“.

Anrede der Marineuniformträger

Analog zu Heeresuniformträgern werden alle Marineuniformträger (außer Sanitätsoffiziere) aus der Dienstgradgruppe der Generale gemäß Allgemeiner Regelung A1-2630/0-9803 mit „Herr Admiral“ angeredet, entsprechende Sanitätsoffiziere der Fachrichtung Zahn- und Humanmedizin mit „Herr Admiralarzt“. Für Marineuniformträger der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere ist die dienstliche Anrede „Herr Kap'tän“; in der Praxis werden marineuniformtragende Sanitätsoffiziere der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere abweichend hiervon weiter mit ihrem eigentlichen Dienstgrad angeredet. Darüber hinaus ist die Verwendung des in der Umgangssprache der Marine traditionell gebräuchlichen „Herr Kaleu“ für Kapitänleutnante ausdrücklich erlaubt.

In den Seestreitkräften ist es zudem üblich, dass höherrangige Soldaten, insbesondere Vorgesetzte, Soldaten niedrigeren Ranges wie im zivilen Sprachgebrauch und ähnlich wie in anglophonen Marinen mit ihrem Nachnamen anreden.

Anrede weiblicher Soldaten

Für weibliche Soldaten gelten dieselben Dienstgradbezeichnungen wie für männliche, jedoch werden sie mit dem Anredezusatz „Frau“ angesprochen, also beispielsweise: „Frau Panzergrenadier“, „Frau Hauptmann“, „Frau Stabsgefreiter“ und „Frau Oberstabsarzt“.

Geschichte

Neugeschaffene Dienstgrade

In der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen, die Ernennung und Entlassung sowie die Uniform der freiwilligen Soldatinnen und Soldaten vom 23. Juli 1955 wurden die heute bekannten Dienstgrade mit Ausnahme der Dienstgrade General, Admiral, Stabshauptmann, Stabskapitänleutnant, Hauptfeldwebel, Hauptbootsmann, Oberfähnrich, Oberfähnrich zur See, Fähnrich, Fähnrich zur See, Fahnenjunker, Seekadett, Stabskorporal, Korporal, Oberstabsgefreiter, Stabsgefreiter sowie aller heutigen Dienstgrade für Sanitätsoffiziere geschaffen.

Mit der zweiten Ausfertigung jener Anordnung wurden zum 1. Februar 1956 folgende Dienstgrade neu geschaffen: Generalarzt, Admiralarzt, Oberstarzt, Flottenarzt, Oberfeldarzt, Flottillenarzt, Oberstabsarzt, Marineoberstabsarzt, Stabsarzt, Marinestabsarzt, Fähnrich, Fähnrich zur See, Fahnenjunker und Seekadett.

Durch die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 7. Mai 1956 wurden die Dienstgrade General und Admiral als ranghöchste Dienstgradstufe neu eingeführt.

In der zweiten Anordnung des Bundespräsidenten über die Uniform der Soldaten vom 26. Juli 1957 wurden erstmals die Dienstgrade Hauptfeldwebel und Hauptbootsmann genannt.

Die Dienstgrade Generaloberstabsarzt, Admiraloberstabsarzt, Generalstabsarzt, Admiralstabsarzt, Generalapotheker, Oberstapotheker, Oberstveterinär, Flottenapotheker, Oberfeldapotheker, Oberfeldveterinär, Flottillenapotheker, Oberstabsapotheker, Oberstabsveterinär, Stabsapotheker, Stabsveterinär, Oberfähnrich und Oberfähnrich zur See wurden mit der sechsten Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 5. Mai 1966 in die Bundeswehr eingeführt.

In einer weiteren Änderung dieser Anordnung wurde zum 12. Dezember 1989 der Dienstgrad Stabsgefreiter neu eingeführt.

Am 23. März 1993 wurden durch eine weitere Änderung die Dienstgrade Stabshauptmann und Stabskapitänleutnant neu geschaffen.

Am 7. Februar 1996 wurde der Oberstabsgefreite kreiert.

Am 15. September 2021 wurden die beiden neuen Dienstgrade Korporal und Stabskorporal als höchste Dienstgrade der Mannschaften neu eingeführt.

Entfallene Dienstgrade

Die Dienstgrade Marineoberstabsarzt und Marinestabsarzt entfielen mit der sechsten Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 5. Mai 1966. Die bisher diese Dienstgrade führenden Marinesanitätsoffiziere trugen fortan Dienstgrade, die identisch mit denen der Sanitätsoffiziere aus Heer und Luftwaffe waren.

Am 15. September 2021 entfiel der Dienstgrad Panzerjäger, weil die entsprechende Truppengattung entfallen ist. Ferner entfielen zum selben Änderungsdatum die Dienstgrade Grenadier, Panzerkanonier und Panzerfunker.

Dienstgrade ohne Neubeförderungen

Da der Haushalt und der Stellenplan bis auf Weiteres keinen Etat und keine Dienststellung für Generalapotheker vorsehen, sind Neubeförderungen zum Generalapotheker nicht vorgesehen. Letzter Generalapotheker im aktiven Dienst war der Inspizient Wehrpharmazie Wolfgang Ackermann. In der Reserve sind weitere Träger dieser Dienstgrade zu finden.

Oberjäger und Stabsoberjäger

Die Dienstgradbezeichnungen Oberjäger und Stabsoberjäger für die Dienstgrade Unteroffizier und Stabsunteroffizier wurden teils bis Anfang der 1960er Jahre nach Vorbild der Dienstgrade der Wehrmacht in der Jäger- und Fallschirmjägertruppe verwendet. Allerdings gab es für diese informelle und weit verbreitete Praxis keine Rechtsgrundlage in Form einer entsprechenden Anordnung des Bundespräsidenten.

Generalmajor und Generalleutnant

Der Generalmajor (zwei Sterne) ist rangniedriger als der Generalleutnant (drei Sterne), weil immer der -Leutnant der „Stellvertreter“ (s. u.) des Ranghöchsten, des Generals (vier Sterne) ist. Dies – obwohl der Major im Rang über dem Leutnant steht – hat sich historisch entwickelt:

  1. Im 15. Jahrhundert war die größte Organisationsform einer militärischen Truppe die Kompanie. Eine Kompanie wurde durch einen (Feld)Hauptmann oder einen Rittmeister geführt. Sein Stellvertreter war der Leutnant (französisch: lieu(-)tenant, also Platzhalter, Stellvertreter), der zweite Stellvertreter war der Fähnrich oder Kornett. Zuständig für den inneren Dienst, die Rekrutenausbildung und die Wachaufteilung waren der Feldwebel oder Wachtmeister, in englischsprachigen Armeen Sergeant. Diese vier Soldaten bildeten die Führung der Kompanie, die Prima Plana.
  2. Mit der Vergrößerung der Truppenstärken im Lauf der Zeit wurden mehrere Kompanien zu Regimentern zusammengefasst. Das Regiment führte ein Obrist(-feldhauptmann), der heutige Oberst. Sein Stellvertreter war der Obristleutnant, heute Oberstleutnant genannt. Zuständig für Organisation, Ausbildung und Diensteinteilung war der Obrist(feld)wachtmeister, später Oberstwachtmeister, in englischsprachigen Armeen Sergeant Major, woraus sich der spätere Major entwickelte.
  3. Am Ende des 16. Jahrhunderts wurden mehrere Regimenter zur Organisationseinheit Armee zusammengefasst. Die Armee führte ein General(-feldhauptmann), sein Stellvertreter war der Generalleutnant. Für die einzelnen Truppengattungen beziehungsweise zur Führung von Teilen der Armee wurden Generalfeldwachtmeister ernannt. Analog zum Wandel des Oberstwachtmeisters in Major entwickelte sich dieser Rang dann zum Generalmajor.

In modernen Streitkräften wurde also auf den höheren Ebenen die Bezeichnung „Wachtmeister“ konsequent durch „Major“ ersetzt. Die Aufgaben des „rangniedrigsten Wachtmeisters“, der hinter dem Hauptmann und dem Leutnant in der Führung von Kompanien rangierte, wurden von Unteroffizieren, in der Regel im Dienstgrad der Feldwebel, übernommen.

Dienstgradabzeichen

Dienstgradabzeichen dienen der Darstellung der Dienstgrade und sind Teil der Uniformen der Bundeswehr. Häufig kennzeichnen Zusatzelemente die Zugehörigkeit des Soldaten zu einer Laufbahn, Verwendungsreihe, Truppengattung oder ähnliches. Nur Soldaten im niedrigsten Dienstgrad tragen keine Dienstgradabzeichen. Maßgebliche gesetzliche Grundlage für Trageweise und Gestaltung ist die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldatinnen und Soldaten. Konkretere Tragebestimmungen und Ausführungsvarianten enthielt die ZDv 37/10, überführt in die aktuell gültige Version 2 der Zentralrichtlinie A2-2630/0-0-5. 

Trivia

  • Seltenster Dienstgrad ist der Admiraloberstabsarzt. In der Geschichte der Bundeswehr wurde der Dienstgrad bisher erst zweimal verliehen. Derzeit gibt es keine aktiven Soldaten oder Reservisten in diesem Dienstgrad, denn die beiden Inhaber dieses Dienstgrades sind bereits verstorben.
  • Nur die Dienstgrade Gefreiter und Obergefreiter werden von allen Soldaten durchlaufen, wenn man von einigen wenigen Ausnahmen absieht (nämlich einzelnen Soldaten, die frühzeitig aus dem Dienst ausscheiden, denen das Überspringen dieser Dienstgrade erlaubt wird oder die mit einem höheren Dienstgrad eingestellt werden).
  • Es gibt keinen Dienstgrad „Admiralapotheker“, obwohl der Dienstgrad Generalapotheker existiert.
  • Die für approbierte Veterinäre vorgesehenen Dienstgrade sind nur für Heeresuniformträger bestimmt. Es gibt daher für Marineuniformträger entsprechend auch keine analog gebildeten Dienstgrade „Flottillenveterinär“ oder „Flottenveterinär“.

Anmerkungen

  1. Im Sinne von Rangstufen mit teils anderslautenden Dienstgradbezeichnungen für ranggleiche Soldaten.
  2. Eine bekannte Ausnahme in der förmlichen Kommunikation ist die Anrede fast aller Generaldienstgrade mit „Herr/Frau General“ bzw. „Herr/Frau Admiral“ statt mit ihrem eigentlichen Dienstgrad Vgl. dazu das Unterkapitel „Anrede“.
  3. Die Zentrale Dienstvorschrift A-1420/24 „Dienstgrade und Dienstgradgruppen“ ersetzt die Abschnitte B 185 der Zentralen Dienstvorschrift 14/5 „Soldatengesetz“, wo die Dienstgradgruppen bisher festgelegt wurden. Der Text aus B 185 ZDv 14/5 wurde unverändert in die ZDv A-1420/24 übernommen. Vgl. Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz)).
  4. Anmerkung: Die Bundeswehr bezeichnet als Heeres- bzw. Luftwaffen- bzw. Marineuniformträger alle Soldaten, die die Uniform der jeweiligen Teilstreitkraft tragen. Der Begriff umfasst also auch Soldaten außerhalb dieser drei Teilstreitkräfte, also beispielsweise im Unterstützungsbereich, vgl. Ausbildung Reserveoffzieranwärterin/-anwärter im Wehrdienst. Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) - Der Präsident., 13. März 2014, abgerufen am 26. März 2014.
  5. Die Bezeichnungen Feldwebel, Feldwebeldienstgrade und Bootsleute werden meist in dem Sinne gebraucht, dass sie auch Fähnriche (zur See) und Oberfähnrich (zur See) umfassen, obwohl ihre Dienstgradbezeichnung nicht der Benennungssystematik folgt, die der Bezeichnung Feldwebel(dienstgrade) und Bootsleute zu Grunde liegt.
  6. ZDv 20/7 auf Grundlage § 49 der Soldatenlaufbahnverordnung (Verordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV). 28. Mai 2021 (Online [PDF; abgerufen am 9. September 2021] Soldatenlaufbahnverordnung vom 28. Mai 2021 (BGBl. I S. 1228); ersetzt V 51-1-27 v. 19.3.2002 I 1111 (SLV 2002)).
  7. Die Einteilung der Laufbahnen und die Abfolge der Dienstgrade in den einzelnen Laufbahnen gilt für Marineuniformträger entsprechend. Anders sind nur die Bezeichnungen der meisten Dienstgrade, vgl. unten.
  8. Hier aufgeführt sind die geläufigsten Laufbahnen für Soldaten im aktiven Dienst. Neben den hier dargestellten Laufbahnen gibt es beispielsweise besondere Laufbahnen für Reservisten oder für die Fachdienste wie beispielsweise dem Militärmusikdienst. Eine Einstellung mit höherem Dienstgrad, das Überspringen von Dienstgraden bei besonderer Eignung und der Wechsel in andere Laufbahnen ist unter den in der ZDV 20/7 und in der SLV dargestellten Bedingungen möglich.
  9. In den Laufbahngruppen der Unteroffiziere und der Offiziere ist zwar die Ernennung zum Gefreiten und Obergefreiten vorgesehen, die anderen Mannschaftsdienstgrade werden aber in der Regel nicht durchlaufen, vgl. unten.
  10. Über die Reihenfolge der Rangstufen für Generale und den Voraussetzungen für eine Ernennung in einen der Dienstgrade Brigadegeneral, Generalmajor, Generalleutnant und General (und entsprechende Marine- und Sanitätsdienstgrade) trifft weder die Soldatenlaufbahnverordnung noch die ZDv 20/7 besondere Bestimmungen. In der Praxis werden die Dienstgrade aber in der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldatinnen und Soldaten beschriebenen und hier dargestellten Reihenfolge nacheinander durchlaufen. Es gibt aber auch Beispiele für Soldaten, die nach nur kurzer Dienstzeit im Dienstgrad Oberst oder den drei niedrigsten Generalsrängen befördert werden und dabei teils Dienstgrade überspringen. Ein seltenes Beispiel ist Ulrich Weisser, der 1992 zunächst zum Flottillenadmiral ernannt wurde und noch im selben Jahr zum Vizeadmiral ernannt wurde. Weisser übersprang den Dienstgrad Konteradmiral, vgl. Hans Ehlert: Ein Leben für die Bundeswehr. Minensucher, Superhirn, graue Eminenz. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Werner D’Inka, Berthold Kohler, Günther Nonnenmacher, Holger Steltzner, 6. Mai 2011, abgerufen am 15. August 2014 (Erstausgabe in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 27. April 2011. Nr. 97 / Seite 8).
  11. Der Dienstgrad Oberleutnant muss in der Laufbahn der Sanitätsoffiziere gemäß Nr. 624 ZDv 20/7 nicht durchlaufen werden und wird von Sanitätsoffizier-Anwärtern in der Regel übersprungen.
  12. Aufgeführt sind die Dienstgradbezeichnungen für Humanmediziner und Zahnärzte. Veterinäre und Apotheker führen abweichende Dienstgradbezeichnungen (vgl. unten).
  13. Spitzendienstgrad ist von der Approbationsrichtung abhängig. Für Veterinäre ist der höchste in der Sanitätslaufbahn vorgesehene Dienstgrad Oberstveterinär; für Apotheker ist Generalapotheker der höchste vorgesehene Dienstgrad.
  14. Gemäß der ZDv A-1420/24 führen Luftwaffenuniformträger im niedrigsten Dienstgrad in Laufbahnen des Sanitätsdienstes unabhängig vom Truppenteil oder Organisationsbereich stets den Dienstgrad Sanitätssoldat. In der Praxis gibt es aber zahlreiche Beispiele für Luftwaffenuniformträger in den Laufbahnen des Sanitätsdienstes, die als Flieger bezeichnet werden, wenn sie in Truppenteilen der Luftwaffe dienen. Vgl. Karl-Heinz Schad: Willkommen im Team Luftwaffe. Bundesministerium der Verteidigung, der Leiter des Presse- und Informationsstabes, 1. September 2015, abgerufen am 2. Dezember 2013. In Truppenteilen der Flugabwehr führen Luftwaffenuniformträger im niedrigsten Dienstgrad traditionell und gemäß ZDv A-1420/24 die Bezeichnung Kanonier. Vgl. Karl Helmut Schnell, Karl H. Schreiner (Hrsg.): Taschenbuch Wehrausbildung. 46. Auflage. Ausgabe Luftwaffe. Walhalla-Fachverlag, Regensburg, Berlin 2001, ISBN 978-3-8029-6212-7, S. 510. Da die dreimonatige Grundausbildung jedoch etwa zeitgleich mit der Beförderung zum Gefreiten endet und die Luftwaffe ihre Rekruten meist in zentralisierten Ausbildungstruppenteilen ausbildet, wird in der Praxis der Dienstgrad Kanonier für Luftwaffenuniformträger nicht mehr genutzt. In den Ausbildungstruppenteilen führen Rekruten im niedrigsten Dienstgrad den Dienstgrad Flieger.
  15. Es gibt keinen Admiralalpotheker, obwohl es den Dienstgrad Generalapotheker gibt.
  16. Gemäß der ZDv A-1420/24 führen Soldaten im niedrigsten Dienstgrad in Laufbahnen des Sanitätsdienstes unabhängig von Uniformträgerbereich, Truppenteil oder Organisationsbereich stets den Dienstgrad Sanitätssoldat. In der Praxis gibt es aber zahlreiche Beispiele für Marineuniformträger in den Laufbahnen des Sanitätsdienstes, die als Matrose bezeichnet werden, besonders wenn sie in Truppenteilen der Marine dienen. Vgl. dazu bspw. Presse- und Informationszentrum Marine: Unsere Blogger im Profil. Bundesministerium der Verteidigung, der Leiter des Presse- und Informationsstabes, 1. September 2015, abgerufen am 10. Februar 2016. Daher dürften in der Praxis (fast) alle Marineuniformträger im niedrigsten Dienstgrad den Dienstgrad Matrose führen.
  17. Die Bezeichnungen Maatanwärter, Reservemaat-Anwärter, Bootsmannanwärter und Reserve-Bootsmannanwärter werden in der Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) nicht explizit genannt, haben ihre Grundlage jedoch in § 1 Satz 2 SLV, wonach für die Marine entsprechende Zusätze zu den in der SLV genannten Dienstgradzusätzen für Heeres- und Luftwaffenuniformträger mitumfasst sind.
  18. Der letzte Dienstgrad als Berufssoldat (hier: HptFw) darf gem. § 44 Abs. 7 des Soldatengesetzes mit der Bezeichnung a. D. weitergeführt werden, der danach verliehene Reservistendienstgrad (hier: StFw) gem. § 2 Abs. 1 des Reservistengesetzes (ResG) mit dem Zusatz d. R.; § 2 Abs. 1 Nr. 2 ResG steht dem nicht entgegen, da der frühere Berufssoldat nicht zur Führung des höheren Reservistendienstgrades (hier: StFw) mit dem Zusatz a. D. berechtigt ist.
  19. Häufig z. B. bei der Beschriftung der Stuben in den Truppenunterkünften zu beobachten, um dort die Privatsphäre angemessen achten zu können.
  20. Formale und informelle Ausnahmen von dieser Regel werden in den folgenden Unterkapiteln diskutiert.
  21. ggf. stattdessen Frau, vgl. unten
  22. Aus der Zentralrichtlinie geht keine sinnvolle Anrede für entsprechende Sanitätsoffiziere mit der Approbationsrichtung Pharmazie hervor. Gemäß Zentralrichtlinie sind nur „Herr/Frau Generalarzt“ oder „Herr/Frau General“ möglich. Da Apotheker jedoch keine Ärzte sind, aber eine von den Nicht-Sanitätsoffizieren erkennbar andere Dienstgradsystematik aufweisen, erscheinen beide Formen nicht sinnvoll. Im Sinne des in dieser Hinsicht konkreteren Erlasses des Bundesministers der Verteidigung vom 4. August 1970 (Fernschreiben) ist vielmehr die dort explizit aufgeführte Anrede „Herr Generalapotheker“ näherliegend, vgl. Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): Erlass. (Fernschreiben). Bonn 4. August 1970 (Teilzitat [abgerufen am 18. Februar 2015]). „Gegenüber den Angehörigen der Dienstgradgruppe der Generale und Admirale lautet die Anrede „Herr General“ (im Sanitätsdienst „Herr Generalarzt“ oder „Herr Generalapotheker“) bzw. „Herr Admiral“ (im Sanitätsdienst „Herr Admiralarzt“). Gegenüber den Stabsoffizieren der Marine lautet die Anrede „Herr Kapitän““. In der Praxis werden Sanitätsoffiziere der Dienstgradgruppe Generale mit „Herr/Frau Generalapotheker“ angeredet, vgl. beispielsweise Kai Schmidt, Heike Lange: Gut aufgestellt und anerkannt. Interview mit dem Inspizienten Wehrpharmazie der Bundeswehr, Generalapotheker Wolfgang Ackermann. In: Wehrmedizin und Wehrpharmazie. Band 2013, Nr. 2. Beta Verlag & Marketinggesellschaft mbH, Bonn 2013 (Online [abgerufen am 25. November 2014]).
  23. Daher wird in der Praxis (aber entgegen dem Wortlaut der Zentralrichtlinie) auch der Stabskapitänleutnant häufig als „Stabskaleu“ bezeichnet.
  24. Z. B: „Herr Müller“ anstelle von „Herr Korvettenkapitän“ bzw. „Herr Kap’tän“
  25. Informell. Formell vorschriftswidrig, da entgegen der Zentralrichtlinie A2-2630/0-0-3.

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