Der Dritte Anglo-Afghanische Krieg (englisch Third (Anglo-)Afghan War) von 1919 war eine von drei militärischen Auseinandersetzungen des Britischen Empire mit Afghanistan zwischen 1839 und 1919, den Anglo-Afghanischen Kriegen.
| Dritter Anglo-Afghanischer Krieg | |||||||||
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| Teil von: Anglo-Afghanische Kriege | |||||||||
Britisch-indische Gurkha-Einheit in der North West Frontier (1923) | |||||||||
| Datum | 6. Mai 1919 bis 8. August 1919 | ||||||||
| Ort | Afghanistan | ||||||||
| Ausgang | Friede von Rawalpindi, strategische Niederlage Großbritanniens, diplomatischer Sieg Afghanistans | ||||||||
| Folgen | Rückerlangung der vollständigen Kontrolle über seine Außenpolitik durch Afghanistan | ||||||||
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Hintergrund
Afghanische Nationalisten erhoben Anspruch auf alle paschtunischen Gebiete, d. h. das gesamte Paschtunistan. Ziel der Afghanen war es, einen Zugang zum Indischen Ozean zu erlangen und Karatschi zum afghanischen Indik-Hafen zu machen.
Verlauf
Der bewaffnete Konflikt begann am 6. Mai 1919 mit einem afghanischen Vormarsch auf Befehl des Emirs Amanullah Khan. Der britische Kolonialgeheimdienst war überrascht von dem afghanischen Angriff.
Der Hauptvorstoß erfolgte in der Region des Chaiber-Passes. Außerdem unterstützten die Afghanen einen Aufstand in Peschawar, der jedoch im Keim erstickt wurde. Auf der afghanischen Seite kämpften auch Paschtunen von der britisch-indischen Seite der Durand-Linie.
Die afghanischen Truppen konnten zunächst kleinere Erfolge gegen die Briten verzeichnen. Insgesamt blieb der Konflikt aber auf weniger Gebiete Afghanistans und Britisch-Indien geographisch begrenzt.
Im Gegenzug für den afghanischen Vormarsch bombardierte eine Handley Page H.P.15 am 24. Mai 1919 den Königspalast in Kabul, was weniger einen militärischen als einen psychologischen Erfolg bedeutete. Amanullah schrieb nach der Bombardierung Kabuls durch die Royal Air Force einen Brief an den Generalgouverneur und Vizekönig von Indien und ersuchte einen Frieden.
Unter Innenminister Ali Ahmad Khan reiste eine afghanische Delegation nach Rawalpindi, um Friedensverhandlungen zu führen. Der Friede von Rawalpindi vom 8. August 1919 stellte die provisorische Anerkennung Afghanistans als souveränen und unabhängigen Staat durch Großbritannien fest.
Nachwirkungen
Nach dem Krieg stieg die Popularität von Emir Amanullah enorm. Darüber hinaus erlangte auch General Mohammed Nadir Schah größere Bekanntheit, da er den einzigen militärischen Sieg der afghanischen Armee als lokaler Befehlshaber der afghanischen Truppen in Thal errang.
Nach dem Krieg erhielt Afghanistan keine Subsidien mehr aus Britisch-Indien.
Literatur
- Philip J. Haythornthwaite: The Colonial Wars Source Book. Arms and Armour Press, London 1995, ISBN 1-85409-436-X.
- Karl E. Meyer/Shareen Blair Brysac: Tournament of Shadows – The Great Game and the Race for Empire in Central Asia. Counterpoint, Washington (D.C.) 1999, ISBN 1-58243-028-4.
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