Eurovision Song Contest 1957

Der 2. Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne, so der offizielle Titel in diesem Jahr, fand am 3. März 1957 im Großen Sendesaal des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main statt, nachdem sich dieser Fernsehsender zur Durchführung der Veranstaltung bereit erklärt hatte. Die Schweiz hatte es abgelehnt, die Sendung im Folgejahr zu organisieren. Moderatorin war die Schauspielerin Anaid Iplicjian.

2. Eurovision Song Contest
Datum 3. März 1957
Austragungsland Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland
Austragungsort
Großer Sendesaal des Hessischen Rundfunks, Frankfurt am Main
Austragender Fernsehsender für die
Moderation Anaid Iplicjian
Teilnehmende Länder 10
Gewinner Niederlande Niederlande
Siegertitel Corry Brokken: Net als toen
Erstmalige Teilnahme Danemark Dänemark,
Osterreich Österreich,
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Abstimmungsregel Jedes Land stellte 10 Jurymitglieder. Jedes Jurymitglied stimmte mit einem Punkt für einen einzigen Titel.
Schweiz ESC 1956Niederlande ESC 1958

Teilnehmer

Bei dem zweiten Eurovision Song Contest nahmen neben den sieben Teilnehmern aus dem Vorjahr drei weitere teil: das Vereinigte Königreich, Dänemark und Österreich. Daraufhin entschied sich die EBU, nur noch ein Lied aus jedem Land zuzulassen.

Wiederkehrende Interpreten

Land Interpret Vorherige(s) Teilnahmejahr(e)
Niederlande Niederlande Corry Brokken 1956
Schweiz Schweiz Lys Assia 1956

Dirigenten

Jedes Lied wurde mit Live-Musik begleitet – folgende Dirigenten leiteten das Große Tanz- und Unterhaltungsorchester des Hessischen Rundfunks bei dem/den jeweiligen Land/Ländern (der musikalische Leiter des Gastgebers ist unterstrichen):

  • Belgien Belgien – Willy Berking a
  • Luxemburg Luxemburg – Willy Berking a
  • Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich – Eric Robinson
  • Italien Italien – Armando Trovajoli
  • Osterreich Österreich – Carl de Groof
  • Niederlande Niederlande – Dolf van der Linden
  • Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland – Willy Berking a
  • Frankreich 1946 Frankreich – Paul Durand
  • Danemark Dänemark – Kai Mortensen
  • Schweiz Schweiz – Willy Berking a
a 
Musikalischer Leiter des Gastgebers

Abstimmungsverfahren

Das Abstimmungsverfahren war gegenüber 1956 neu gestaltet worden. In den einzelnen Ländern saßen jeweils 10 Jurymitglieder mit einer Stimme je Lied. Die Ergebnisse wurden telefonisch und öffentlich nach Frankfurt am Main übermittelt.

Platzierungen

Platz Startnr. Land Interpret Lied
Musik (M) und Text (T)
Sprache Übersetzung
(Inoffiziell)
Punkte
01. 06 Niederlande Niederlande Corry Brokken Net als toen
M: Guus Jansen; T: Willy van Hemert
Niederländisch Genau wie damals 31
02. 08 Frankreich 1946 Frankreich Paule Desjardins La belle amour
M: Guy Lafarge; T: Francis Carco
Französisch Die schöne Liebe 17
03. 09 Danemark Dänemark Birthe Wilke & Gustav Winckler Skibet skal sejle i nat
M: Erik Fiehn; T: Poul Sørensen
Dänisch Das Schiff soll heute Abend segeln gehen 10
04. 02 Luxemburg Luxemburg Danièle Dupré Tant de peine
M: Jean-Pierre Kemmer; T: Jacques Taber
Französisch So viel Schmerz 08
07 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Margot Hielscher Telefon, Telefon
M: Friedrich Meyer; T: Ralph Maria Siegel
Deutsch b 08
06. 04 Italien Italien Nunzio Gallo Corde della mia chitarra
M: Mario Ruccione; T: Giuseppe Fiorelli
Italienisch Saiten auf meiner Gitarre 07
07. 03 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Patricia Bredin All
M: Reynell Wreford; T: Alan Stranks
Englisch Alles 06
08. 01 Belgien Belgien Bobbejaan Schoepen Straatdeuntje
M: Harry Frekin; T: Eric Franssen
Niederländisch Straßenmelodie 05
10 Schweiz Schweiz Lys Assia L’enfant que j’étais
M: Géo Voumard; T: Émile Gardaz
Französisch Das Kind, das ich war 05
10. 05 Osterreich Österreich Bob Martin Wohin, kleines Pony?
M: Kurt Svab; T: Kurt Svab, Hans Werner
Deutsch 03
b 
mit einigen Worten in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch

Punktetafel

Land Abstimmungsergebnisse
Punkte Schweiz
CH
Danemark
DK
Frankreich 1946
FR
Deutschland Bundesrepublik
DE
Niederlande
NL
Osterreich
AT
Italien
IT
Vereinigtes Konigreich
UK
Luxemburg
LU
Belgien
BE
Votings
Belgien Belgien 05 1 2 2 3
Luxemburg Luxemburg 08 3 4 1 3
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 06 2 1 1 1 1 5
Italien Italien 07 1 2 2 1 1 5
Osterreich Österreich 03 1 2 2
Niederlande Niederlande 31 7 3 4 1 6 1 1 3 5 9
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 08 6 1 1 3
Frankreich 1946 Frankreich 17 2 6 1 2 4 2 6
Danemark Dänemark 10 5 3 2 3
Schweiz Schweiz 05 2 1 1 1 4
Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

Sonstiges

  • Erstmals wurden die Punkte präsentiert.
  • Die Schweiz durfte als erstes Land überhaupt ihr Voting telefonisch übermitteln und präsentieren.
  • Es ist der ESC, der zur frühesten Uhrzeit ausgestrahlt wurde.
  • Der ganze Song Contest dauerte insgesamt nur 70 Minuten.
  • Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland: Bei dem Beitrag Telefon, Telefon nutzte Margot Hielscher ein Telefon auf der Bühne.
  • Italien Italien, Niederlande Niederlande und Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich: Italiens Beitrag war über fünf Minuten, der Beitrag der Niederlande über vier Minuten; der Beitrag aus dem Vereinigte Königreich war weniger als zwei Minuten lang.
  • Osterreich Österreich: Österreich nahm zum ersten Mal teil und belegte den letzten Platz.
  • Von diesem Song Contest gibt es noch Bildmaterial.
  • Regie führte Michael Kehlmann.

Übertragung

Land Sender Moderation/Kommentar
Teilnehmende Länder
Belgien Belgien RTBF
VRT
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland ARD Wolf Mittler
Danemark Dänemark Statsradiofonien TV Svend Pedersen
Program 2
Frankreich 1946 Frankreich ORTF Robert Beauvais
Paris-Inter
Italien Italien Programma Nazionale Bianca Maria Piccinino
Secondo Programma
Luxemburg Luxemburg Télé Luxembourg
Niederlande Niederlande NPO 1 Piet te Nuyl Jr.
Osterreich Österreich ORF Wolf Mittler
Schweiz Schweiz SF 1
TSR
DRS 1
RSR 1
Rete Uno
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich BBC Television Service Berkeley Smith
Nicht Teilnehmende Länder
Monaco Monaco Radio Monte-Carlo
Schweden Schweden Sveriges Television Nils Linman

Siehe auch

  • Liste der Sieger und Veranstaltungen des Eurovision Song Contests

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