Fels am Wagram

Fels am Wagram ist eine Marktgemeinde mit 2547 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Tulln in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Fels am Wagram
Wappen Österreichkarte
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Niederösterreich Niederösterreich
Politischer Bezirk: Tulln
Kfz-Kennzeichen: TU
Fläche: 29,52 km²
Koordinaten: 48° 26′ N, 15° 49′ OKoordinaten: 48° 26′ 19″ N, 15° 49′ 3″ O
Höhe: 208 m ü. A.
Einwohner: 2.547 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 86 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3481
Vorwahl: 02738
Gemeindekennziffer: 3 21 06
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Wienerstraße 15
3481 Fels am Wagram
Website: fels-wagram.at
Politik
Bürgermeister: Hannes Zimmermann (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2025)
(21 Mitglieder)
14
4
3
14 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Fels am Wagram im Bezirk Tulln
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geografie

Die Marktgemeinde befindet sich nördlich der Donau, am markanten Höhenzug des Wagram und ist vor allem durch ihren Weinbau bekannt.

Fels am Wagram liegt 40 Kilometer westlich von Wien und 15 Kilometer östlich von Krems an der Donau am Nordrand des Tullnerfeldes. Der Ort ist von den Donau-Auen und der Mündung des Kamp etwa 5 Kilometer entfernt.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 29,52 Quadratkilometer, davon sind 56 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 27 Prozent Weingärten und 8 Prozent bewaldet.

Auf der Löss-Hochfläche zwischen Fels und Gösing befinden sich sieben Kellergassen namens Dorner, Steinagrund, Mitterweg, Zwerigraben, Hammergraben, Scheibe und Floss wo regionaltypische Weinkeller zu finden sind.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025):

  • Fels am Wagram (1688) samt Anzenthalermühle und Bahnhofsiedlung
  • Gösing am Wagram (361)
  • Stettenhof (186)
  • Thürnthal (312)

Die Gemeinde besteht aus vier Katastralgemeinden: Fels am Wagram, Gösing, Stettenhof und Thürnthal.

Nachbargemeinden

Straß im Straßertale (KR) Hohenwarth-Mühlbach am Manhartsberg (HL) Großriedenthal
Grafenegg (KR)
Grafenwörth Kirchberg am Wagram

Geschichte

Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte der Höhlenforscher Lambert Karner bei Fels am Wagram prähistorische Urnen und Bronzen, die mit den Funden von Gemeinlebarn starke Ähnlichkeiten aufweisen. Die Fundstücke wurden dem k. k. Naturhistorischen Hofmuseum Wien übergeben.

Die Gemeinde Fels wurde am 27. März 1927 zur Marktgemeinde erhoben. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde ein Arzt, ein Tierarzt, ein Bäcker, zwei Baustoffhändler, zwei Binder, ein Dachdecker, zwei Eisenwarenhändler, ein Elektrotechniker, zwei Fleischer, drei Friseure, sechs Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, ein Holzhändler, ein Maurermeister, drei Milchgenossenschaften, eine Modistin, eine Mühle, ein Sägewerk, zwei Sattler, zwei Schmiede, zwei Schneider und vier Schneiderinnen, fünf Schuster, eine Sparkasse, ein Spengler, ein Steinbruch, sechs Trafikanten, drei Tischler, ein Wagner, ein Zementwarenerzeuger, ein Zimmermeister und mehrere Landwirte ansässig.

Im Zweiten Weltkrieg befand sich in Fels der Fliegerhorst Fels am Wagram, ein Feldflugplatz der deutschen Luftwaffe, in dem auch ein Arbeitslager für ungarische Juden eingerichtet wurde.

Religionen

Römisch-katholische Pfarren gibt es in Fels am Wagram und Gösing am Wagram. Die bereits im 14. Jahrhundert urkundlich nachweisbare Kapelle in Fels kam 1349 durch Widmung an das Frauenkloster und Spital Pulgarn bei Steyregg. 1498 kam die Kapelle an das Bistum Passau und wurde von der Mutterpfarre Kirchberg am Wagram betreut.

Einwohnerentwicklung

Fels am Wagram: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
  
2.004
1880
  
2.142
1890
  
2.417
1900
  
2.552
1910
  
2.639
1923
  
2.457
1934
  
2.357
1939
  
3.778
1951
  
2.239
1961
  
1.967
1971
  
1.925
1981
  
1.850
1991
  
1.848
2001
  
1.966
2011
  
2.096
2021
  
2.396
2025
  
2.547
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Felser See

In den 2000ern wurde ein ehemaliger Baggerteich für die private Wohnbebauung erschlossen. Da die Grundstück- bzw. Immobilienbesitzer mit dem Kauf auch gleichzeitig verbücherte Seeanteile erwerben, ist dieser nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Thürnthal in Thürnthal: barock-klassizistischer Bau von Joseph Emanuel Fischer von Erlach, erste Hälfte des 18. Jhdts.
  • Katholische Pfarrkirche Fels am Wagram hl. Margaretha
  • Katholische Pfarrkirche Gösing am Wagram hl. Johannes der Täufer: 1671 errichtet, Frühbarock

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 125 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 53 Haupterwerbsbauern. Diese bewirtschafteten drei Viertel der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 30 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 4 in der Bauwirtschaft und 1 in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (94), soziale und öffentliche Dienste (92) und freiberufliche Dienstleistungen (27 Mitarbeiter).

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 125 194 86 112
Produktion 11 7 35 29
Dienstleistung 77 50 252 207

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Öffentliche Einrichtungen

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten, eine Volksschule und eine Mittelschule.

Verkehr

  • Eisenbahn: Vom Bahnhof Fels am Wagram gibt es halbstündliche Verbindungen von Montag bis Freitag nach Krems und Wien. An Wochenenden gibt es Abfahrten im stündlichen Takt. (Stand 2025).
  • Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Kamptal Straße B34 mit einer Anbindung zur Stockerauer Schnellstraße S5.

Politik

Gemeinderat


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Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde

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BW

Seit dem Jahr 2015 hat der Gemeinderat 21 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 4 SPÖ und 2 FPÖ. (19 Mitglieder)
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 6 SPÖ, 2 FPÖ und 1 LIF.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 6 SPÖ und 2 FPÖ.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 8 SPÖ und 1 FPÖ.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP und 7 SPÖ. (19 Mitglieder)
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 8 SPÖ.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 4 SPÖ und 2 FPÖ.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2025 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 4 SPÖ und 3 FPÖ.

Bürgermeister

  • bis 2007 Franz Sauerstingl (ÖVP)
  • 2007–2015 Rudolf Stiegler (ÖVP)
  • 2015–2024 Christian Bauer (ÖVP)
  • seit 2024 Hannes Zimmermann (ÖVP)

Wappen

Im Jahr 1906 wurde der Gemeinde folgendes Wappen verliehen:

Ein blauer Schild im Fußrande von einem natürlichen Gewässer durchflossen, aus welchem sich ein schroffer, grauer Fels erhebt, der eine rotbedachte Kapelle mit Turm und Langschiff trägt. Zur Linken steigt, an den Felsen sich anlehnend ein mit grünem Rasen bewachsenes Gelände empor, in welchem ein natürlicher, mit drei rötlichen Trauben befruchteter Weinstock wurzelt. An zwei im Felsen befestigten Eisenringen sind zwei hölzerne Fischerkähne angehängt. In dem Kahne zur Rechten steht, nach vorwärts gewendet, ein Mann in Fischertracht, der in der Linken ein Tauchnetz, Daube genannt, zum Gebrauche bereithält.

Gemeindepartnerschaften

  • Luxemburg seit 1997 Fels (Luxemburg)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Leopold Trulley (1732–1793), Abt des Stiftes Sankt Florian 1777–1793
  • Sepp Rittler (1892–1942), Heimatdichter und Gründer der Niederösterreichischen Presse

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Franz Xaver Gegenbauer (1764–1827), Lehrer und Komponist, lebte von 1786 bis zu seinem Tod in Fels am Wagram

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 2. Band: Fatzihof bis Herrnlois. Mechitaristen, Wien 1834, S. 33 (Fels – Internet Archive).
  • Hermann Pickl: Chronik von Fels. Marktgemeinde Fels am Wagram, Fels am Wagram 1988.

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