Franz Ritter von Le Monnier (* 7. Dezember 1854 in Salzburg; † 13. März 1925 in Wien) war ein österreichischer Geograph.
Leben
Franz Le Monnier war der einzige Sohn des Salzburger Polizeidirektors Anton Ritter von Le Monnier und dessen Ehefrau Franziska, geborene Deutsch (1829–1904). Von seinen drei Schwestern Antonia, Caroline und Sophie wurde letztere nach ihrer Heirat mit dem Rechtsanwalt Cäsar Barazetti überregional als Schriftstellerin Sophie Barazetti bekannt.
Durch die berufsbedingte Versetzung des Vaters lebte die Familie zwischen 1860 und 1869 zunächst in Brünn und ab 1869 in Wien.
Von 1865 bis zu seiner Matura am Akademischen Gymnasium in Wien 1872 war Franz Le Monnier Klassenkamerad und Freund des späteren tschechoslowakischen Staatspräsidenten Tomáš Masaryk, dessen Schulbesuch Anton Le Monnier, der wenig später 1869 in den Adelsstand erhoben wurde, ermöglicht hatte. Franz von Le Monnier studierte an der Universität Wien Geographie, promovierte am 21. Juni 1884 zum Dr. phil. und arbeitete später dann bei den österreichischen Schulbuchverlagen in Wien. Er wirkte hier zuletzt als Zentraldirektor und ging 1911 in Ruhestand.
Seit 1870 war er Mitglied der k.k. Geographischen Gesellschaft, von 1884 bis 1889 ihr Generalsekretär.
Franz von Le Monnier bekannte sich bereits in jungen Jahren offen zum Darwinismus und beteiligte sich im Alter von 22 Jahren am Ehrengeschenk der deutschen Anhänger zu Darwins 69. Geburtstag, einem vom Rechnungsrat und Naturforscher Emil Rade (1832–1931) initiierten, von Ernst Haeckel geförderten und im Wesentlichen von Arthur Fitger mit insgesamt 21 Blättern gestalteten mit Silber-(und Gold-)beschlägen reich verzierten 50 cm hohen und 43 cm breiten Album (Darwin-Album von 1877), in dem ab Blatt 3 zahlreiche Fotografien seiner Anhänger in je ein bis zehn passepartoutartig geschnittenen Feldern eingefügt sind. Als Francis Knight of le Monnier und Librarian of the Vienna Geographical Society wurde er auf Blatt 8 (Wien III) in diesem Album, das Darwin im Februar 1877 überreicht wurde, aufgenommen.
Am 29. August 1886 wurde er unter der Präsidentschaft des Physikers Hermann Knoblauch in der Fachsektion Anthropologie, Ethnologie und Geographie unter der Matrikel-Nr. 2619 als Mitglied in die Kaiserliche Leopoldino-Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher aufgenommen.
Franz von Le Monnier war seit 1909 mit Leopoldine, geborene Hausberger (1871–1947) verheiratet.
Schriften und Werk (Auswahl)
- mit Josef Chavanne und Alois Karpf: Die Literatur über die Polar-Regionen der Erde. Hölzel, Wien 1878 (Digitalisat)
- Karten
- Das Geschlechtsverhältniss der Bevölkerung Österreich-Ungarn's nach der Zählung vom 31. December 1880. Gezeichnet von Dr. Franz Ritter von Le Monnier. K. K. Ministerial-Vice-Secretär. Wien 1884. (Digitalisat)
- Karte der Territorial-Eintheilung des K. K. Heeres und der beiden Landwehren, der Vertheilung der Garnisonen sowie des Verhältnisses der Kriegsdiensttauglichkeit. Wien 1885. (Digitalisat)
Literatur
- Franz Peter Dammerer: Leben und Werk der österreichischen Kartographen Josef Chavanne und Franz Ritter von Le Monnier. Dr. Kovač, Hamburg 1995.
- H. Leitner: Bericht des Generalsekretärs in der Hauptversammlung am 18. Mai 1925. In: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Wien, 68, 1925. S. 69–72.
Anmerkungen
- Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band III, S. 93.
- Artikel Franz Le Monnier der Internetová encyklopedie dějin Brna. (Dr. Jiří Vaněk)
- Das Album enthält insgesamt 165 Porträts und befindet sich heute noch in der Darwin Collection im Down House, London, Luxted Road, Downe, Orpington, BR6 7JT
- Brunhild Gries: Emil Rade (1832–1931), sein Anteil an der naturkundlichen Erforschung Westfalens und das Darwin-Album von 1877. Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde, 68, 2, Münster 2006 (PDF)
- Willi Ule: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während der Jahre 1852–1887. Mit einem Rückblick auf die frühere Zeit ihres Bestehens. In Commission bei Wilhelm Engelmann in Leipzig, Halle 1889, Nachträge und Ergänzungen zur Geschichte Neigebaur’s, S. 230 (archive.org).
- Trauungsbuch der Pfarre Wien 04. St.-Karl Borromäus, Band 02-21, S. 78.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Le Monnier, Franz von |
| ALTERNATIVNAMEN | Le Monnier, Franz; Le Monnier, Franz Ritter von |
| KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Geograph |
| GEBURTSDATUM | 7. Dezember 1854 |
| GEBURTSORT | Salzburg |
| STERBEDATUM | 13. März 1925 |
| STERBEORT | Wien |
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