Der Gran Premio di Tripoli (deutsch: Großer Preis von Tripolis) war ein Automobilrennen, das von 1930 bis 1940 vierzehnmal in Tripolis, das damals zur italienischen Kolonie Italienisch-Libyen gehörte, ausgerichtet wurde.
Geschichte
Mit der wachsenden Popularität des Motorsports im Italien der 1920er-Jahre wurde in der Kolonie im heutigen Libyen nach Wegen gesucht, Tourismus zu fördern, was zur erstmaligen Ausrichtung des Großen Preises im Jahr 1925 führte. Der Stadtkurs in der Nähe von Tripolis sollte der bekannten Rennstrecke in Monaco ähneln. Trotz Unterstützung seitens der Politik wurde die Veranstaltung finanziell aufgrund fehlendem Interesse zum Misserfolg. Nur durch das persönliche Eingreifen von Emilio De Bono wurde das Rennen 1929 ausgetragen und im Folgejahr kam es zu einem tödlichen Unfall, welcher Gastone Brilli-Peri das Leben kostete.
1933 wurde entschieden, dem Rennen eine neue Chance zu geben und es erneut auszutragen. So wurde eine neue Rennstrecke rund um den Mellaha-Salzsee gebaut, welche eher europäischen Kursen wie dem Nürburgring ähneln sollte. Trotz knappen Mitteln gelang das Projekt dank Unterstützung seitens der Regierung. Die Strecke gehörte zu den modernsten und schnellsten ihrer Zeit.
Das erste Rennen auf der neuen Rennstrecke fand 1933 statt und führte zu zahlreichen Mythen. Vor der Austragung verkaufte die Regierung Lotterietickets zu je 12 Lira und legte den Rest als Preis für eine Sonderlotterie auf, deren Ergebnis vom Ausgang des Rennens abhing. Die Tickets wurden von Oktober 1932 bis April 1933 angeboten, wobei unklar bleibt wie viele verkauft wurden. Acht Tage vor der Veranstaltung wurden 30 Teilnahmekarten nach dem Zufallsprinzip gezogen und einer entsprechenden Rennanmeldung zugewiesen. Der Inhaber der Gewinneranmeldung sollte drei Millionen Lire erhalten, der Zweitplatzierte zwei Millionen und der Drittplatzierte eine Million. Jahre später behauptete Alfred Neubauer in seinem 1958 erschienenen Buch Männer, Frauen und Motoren: Die Erinnerungen des Mercedes-Rennleiters, dass Tazio Nuvolari, Achille Varzi und Baconin Borzacchini zusammen mit ihren jeweiligen Ticketinhabern sich verschworen hätten, um den Ausgang des Rennens zu entscheiden, um sich insgesamt etwa siebeneinhalb Millionen Lire zu teilen. Die Untersuchungen zu den Ereignissen zeigen, dass es sich wahrscheinlich um einen weit verbreiteten Mythos handelt.
Der Gran Premio wurden von 1933 bis 1940 auf der Rennstrecke ausgetragen und waren formelfrei. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde das Rennen ausgesetzt und seitdem nicht mehr ausgetragen.
Ergebnisse
| Auflage | Jahr | Fahrer | Hersteller |
|---|---|---|---|
| 1 | 1925 | Renato Balestrero | Officine Meccaniche |
| 2 | 1926 | François Eysserman | Bugatti |
| 3 | 1927 | Emilio Materassi | Bugatti |
| 4 | 1928 | Tazio Nuvolari | Bugatti |
| 5 | 1929 | Gastone Brilli-Peri | Talbot |
| 6 | 1930 | Baconin Borzacchini | Maserati |
| 7 | 1933 | Achille Varzi | Bugatti |
| 8 | 1934 | Achille Varzi | Alfa Romeo |
| 9 | 1935 | Rudolf Caracciola | Mercedes-Benz |
| 10 | 1936 | Achille Varzi | Auto Union |
| 11 | 1937 | Hermann Lang | Mercedes-Benz |
| 12 | 1938 | Hermann Lang | Mercedes-Benz |
| 13 | 1939 | Hermann Lang | Mercedes-Benz |
| 14 | 1940 | Giuseppe Farina | Alfa Romeo |
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