Ignaz von Koch

Ignaz Koch, ab 1738 Ritter von Koch, ab 1748 Freiherr von Koch (* um 1697; † 18. Februar 1763 in Wien), war ein österreichischer Staatsmann.

Leben

Koch, Sohn des Legationssekretärs Georg Gottfried Koch, hat vermutlich Rechts- und Staatswissenschaften studiert und soll über hervorragende Sprachkenntnisse verfügt haben. 1720 wurde er Konzipist an der Österreichischen Hofkanzlei, 1721 begleitete er den Diplomaten Franz Ferdinand Kinsky als Sekretär zur Papstwahl von Innozenz XIII. nach Rom. Ab 1723 wurde er vom Statthalter der Niederlande Eugen von Savoyen als Sekretär eingesetzt. Er wurde zum engsten Mitarbeiter des Prinzen, der ihn 1726 zum Hof- und Feldkriegssekretär beförderte, 1728 zum Hofkriegsrat und im Frühjahr 1729 zum Referendar für das Militärwesen in den österreichischen Erblanden. Für ihn übernahm er auch Missionen der österreichischen Geheimdiplomatie, die ihn unter anderem nach England führten, sowie dessen sämtliche private Korrespondenz und die Vorbereitungen für die Unterredungen mit Kaiser Karl VI. 1733 zog er mit Savoyen in den Polnischen Thronfolgekrieg. 1738 wurde sein Vater durch den Kaiser in den erblichen böhmischen Ritterstand erhoben.

Koch fand auch nach Prinz Eugens Tod am Hof in Wien Verwendung. Zunächst war er weiter beim Hofkriegsrat beschäftigt. 1741 wurde er durch Maria Theresia wieder für die Geheimdiplomatie verwendet. Im März 1742 ernannte Maria Theresia ihn zu ihrem Kabinettssekretär. Als solcher soll er eine ähnliche Vertrauensstellung eingenommen haben, wie bei Prinz Eugen von Savoyen. Er soll auch bei außenpolitischen Angelegenheiten von Maria Theresia ins Vertrauen gezogen worden sein. Auf Empfehlung von Maria Theresia war er außerdem enger Vertrauter des Staatskanzlers Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg.

Koch wurde am 17. November 1745 unter die alten Ritterstandesgeschlechter des Erzherzogtums Niederösterreich, mit Diplom vom 17. Juli 1748 in den österreichischen Freiherrenstand und 1760 in den neugegründeten Österreichischen Staatsrat aufgenommen. Ab 1754 war er neben seiner Position als Kabinettssekretär auch Hofrat am Directorium in publicis et cameralibus unter Friedrich Wilhelm von Haugwitz sowie Sekretär des Ordens vom Goldenen Vlies.

Koch wurde in der Annakirche der Jesuiten in Wien beigesetzt. Der Feldmarschallleutnant Johann Baptist von Koch war sein Sohn.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Koch, Ignaz Freiherr von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 12. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 181–183 (Digitalisat).
  • Anton Victor Felgel: Koch, Ignaz Freiherr v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 384–386.
  • Hanns Schlitter (Hrsg.): Correspondance secrète entre le Comte A. W. Kaunitz-Rietberg, Ambassadeur impérial à Paris, et le Baron Ignaz de Koch, Secrétaire de l’Impératrice Marie-Thérèse. 1750–1752. Plon, Paris 1899.
  • Max Braubach: Koch, Ignaz Freiherr von. In: Neue Deutsche Biographie. (NDB). Band 12. Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 265–266 (deutsche-biographie.de).

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