Josef Pieper

Josef Pieper (* 4. Mai 1904 in Elte; † 6. November 1997 in Münster) war ein deutscher christlicher Philosoph. Er wurde vor allem durch seine Rezeption des Werkes von Thomas von Aquin, durch seine Tugendlehre sowie durch Schriften über Muße und Kult bekannt. Er gilt als profilierter Vertreter einer metaphysischen Philosophie in thomistischer Tradition. Piepers Werke sind in zahlreichen Sprachen erschienen und erreichen ein breites internationales Publikum.

Leben und Wirken

Kindheit und Ausbildung (1904–1928)

Pieper wächst als ältestes von fünf Kindern im katholisch geprägten Münsterland auf. Sein Vater ist Lehrer und wird später Rektor in Münster. Nach dem Umzug der Familie 1912 besucht er das Gymnasium Paulinum, wo er 1923 das Abitur ablegt.

1919 tritt er der katholischen Jugendbewegung Quickborn bei und begegnet dort Romano Guardini, dessen Einfluss für seine geistige Entwicklung entscheidend ist. Guardinis Forderung nach Respekt vor der Wirklichkeit prägt Piepers philosophisches Grundanliegen („Alles Sollen gründet im Sein“). Auch Erich Przywara gehört zu seinen frühen geistigen Lehrern. In Ferienkursen lernt Pieper bei ihm das Konzept der analogia entis kennen – die „Seinsanalogie“, also die Einsicht, dass alles geschaffene Sein einerseits von Gott unterschieden ist, andererseits aber in einem gewissen Sinn immer auf ihn verweist. Diese Denkfigur prägt Pieper dauerhaft. Bereits als Schüler beginnt er zudem mit der intensiven Lektüre des Thomas von Aquin, die sein Denken bis ins Alter begleitet.

Von 1923 bis 1928 studiert Pieper in erster Linie in Münster Philosophie, Rechtswissenschaft und Soziologie. Im Wintersemester 1926/27 verbringt er zusätzlich ein Semester in Berlin, wo er Rechtswissenschaften belegt. Im Februar 1928 promoviert er in Münster mit der Dissertation Die ontische Grundlage des Sittlichen nach Thomas von Aquin.

Wissenschaftliche Anfänge (1928–1933)

Von 1928 bis 1932 arbeitet Pieper als Assistent des Soziologen Johann Max Emanuel Plenge am „Forschungsinstitut für Organisationslehre und Soziologie“ der Universität Münster. Die Jahre bei Plenge sind für ihn einerseits eine Schule der Soziologie, andererseits von Konflikten geprägt. In dieser Zeit veröffentlicht er erste sozialwissenschaftliche Arbeiten, darunter Die Grundformen sozialer Spielregeln (1933), in der er Regeln des sozialen Zusammenlebens beschreibt und Ideologien kritisiert.

Freier Schriftsteller und NS-Zeit (1933–1945)

Ab 1932 arbeitet Pieper am Dortmunder „Institut für Neuzeitliche Volksbildungsarbeit“. Hier legt er mit der Schrift Vom Sinn der Tapferkeit (1934) den Grundstein zu seiner späteren Reihe von Tugendtraktaten. In dieser Schrift versteht er Tapferkeit nicht im nationalsozialistischen Sinn des „heroischen Einsatzes“, sondern klassisch als von der Gerechtigkeit abhängige Tugend – eine bewusste Gegenakzentuierung zum Zeitgeist.

Zu seinem Umfeld gehören katholische Intellektuelle wie Peter Wust und Karl Thieme. 1935 heiratet er Hildegard Münster. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor, darunter der Sozialwissenschaftler Michael Pieper. Das Familienleben bleibt für ihn ein konstanter Rückhalt.

Während des Nationalsozialismus hält Pieper Distanz zum Regime und konzentriert sich auf christlich-philosophische Themen. 1940 wird er als Psychologe zur Wehrmacht eingezogen, 1943 arbeitet er als Gutachter für Kriegsbeschädigte in Münster.

Rolle im Nationalsozialismus

Der Philosoph Kurt Flasch sieht in einer Schrift Piepers aus dem Jahr 1934 eine anfängliche Nähe zu einzelnen sozialpolitischen Zielen des NS-Staates. Er betont jedoch, dies sei „nur in seiner Denkwelt der Jahre 1933 und 1934“ zu beobachten. Demnach versucht Pieper in dieser frühen Phase, katholische Soziallehre – vor allem die Enzyklika Quadragesimo anno – mit der vom Regime propagierten Sozialpolitik in Beziehung zu setzen. Flasch wertet dies als Fehleinschätzung der Situation.

Der Politikwissenschaftler Hans Maier betont dagegen, Pieper sei kein „Wegbereiter des Nationalsozialismus“ gewesen. Er habe sich anfangs täuschen lassen, dem Regime aber „keine Anstöße, keine Anregungen“ gegeben und sich rasch distanziert.

In Vom Sinn der Tapferkeit (1934) warnt Pieper vor einem „zerstörerischen Gegenschlag eines Irrationalismus“, der „dem Primat des […] Geistes selbst […] den Krieg erklärt“ habe. Damit kritisiert er indirekt den von den Nationalsozialisten propagierten Umbau der Gesellschaft zu einer angeblich „einzigen Gemeinschaft“. Wegen solcher Distanzierungen wird Pieper publizistisch behindert.

Ein Schreiben des NSDAP-Gaupersonalamtsleiters Kurt Gräßner an den Landeshauptmann Karl-Friedrich Kolbow vom 7. Januar 1943 charakterisiert Pieper als aus „starken Bindungen zur Lehre und Tradition der katholischen Kirche“ heraus im Kern negativ gegenüber dem Nationalsozialismus eingestellt und „ohne Verständnis für die Rassenfrage“. Eine politische Einflussnahme sei bei ihm nicht zu erwarten.

Der Philosoph Fernando Inciarte ordnet Pieper klar als Gegner des Nationalsozialismus ein, auch wenn er die Grenze zum offenen Widerstand nicht überschreitet. Seine Schriften beeinflussen jedoch nachweislich Oppositionelle wie Dietrich Bonhoeffer.

Nachkriegszeit und Professur (1945–1964)

1946 habilitiert sich Pieper mit der Schrift Wahrheit der Dinge und beginnt seine Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Akademie Essen in Essen-Kupferdreh sowie an der Universität Münster. 1950 wird er außerplanmäßiger, 1959 ordentlicher Professor für Philosophische Anthropologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster. Dort etabliert er die vielbesuchte „Samstagsvorlesung“, die über ein Vierteljahrhundert lang in Münster zu einer Institution wird. Wegen des großen Andrangs findet sie im größten Hörsaal der Universität am Domplatz statt, und über Jahre hält Pieper sie sogar zweimal hintereinander, um allen Zuhörern gerecht zu werden.

Nach 1945 intensivieren sich Piepers Kontakte zu Theologen und Philosophen. In Basel kommt es zu einer freundschaftlichen Wiederbegegnung mit Hans Urs von Balthasar, der ihm seine Claudel-Übersetzung Der seidene Schuh schenkt. Arbeits- und Vertrauensbeziehungen verbinden Pieper zudem mit seinem Verleger Jakob Hegner.

Internationale Gastprofessuren führen ihn unter anderem an die University of Notre Dame, die Stanford University und die University of Toronto. Hinzu kommen ausgedehnte Vortragsreisen nach Nordamerika und Asien, die Pieper als Vertreter einer „klassisch inspirierten christlichen Philosophie“ weithin bekannt machen.

Internationale Anerkennung und Rezeption (1964–1984)

Piepers internationale Vernetzung zeigt sich besonders in seinen Kontakten zu Karol Wojtyła, dem späteren Papst Johannes Paul II., und zu Joseph Ratzinger. Mit Wojtyła kommt es auf dem Thomistenkongress in Rom und Neapel zu einer sofortigen Verständigung; Pieper nennt diese Begegnung „die weitaus wichtigste“ des Kongresses. Spätere Treffen finden in Krakau statt, unter anderem 1976 im erzbischöflichen Palast, wo Wojtyła Pieper nachdrücklich einlädt, Polen zu besuchen.

Mit Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., steht Pieper im Austausch bei katholisch-evangelischen Arbeitskreisen der Nachkriegszeit, in denen auch Karl Rahner und Rudolf Schnackenburg beteiligt sind.

In diese Jahre fällt auch der Tod seines Sohnes Thomas (1964), den Pieper als tiefe persönliche Krise erlebt. Er beschreibt eine zeitweilige Entfremdung zwischen Vater und Sohn („zu enge Bindung“ – spätere räumliche Distanz, erneute Annäherung) und zitiert die letzten Aufzeichnungen des Sohnes, bevor er dessen Sterbeort in Seattle besucht.

Späte Jahre (1984–1997)

Pieper beendet seine Autobiographie mit dem Tod seiner Frau Hildegard (1984). Auch danach reflektiert er in Vorträgen, Aufsätzen und Gesprächen seine prägenden Begegnungen. Die Verbindung zu Johannes Paul II. und zu Joseph Ratzinger, seit 2005 Papst Benedikt XVI., bleibt bestehen.

Nach seiner Emeritierung 1972 bleibt Pieper in Münster aktiv und hält bis 1996 Vorlesungen, zuletzt unter dem Titel Was heißt Glauben?. 1991 gründet er die Josef-Pieper-Stiftung. Zum 90. Geburtstag Josef Piepers im Mai 1994 übermittelt Papst Johannes Paul II. ein offizielles Glückwunschschreiben, das in der spanischen Zeitschrift Gladius veröffentlicht wird. Darin würdigt er Piepers Rolle als Vermittler des Denkens des Thomas von Aquin und seine Verdienste um die christliche Philosophie, ohne jedoch auf persönliche Begegnungen einzugehen. Pieper stirbt 1997 in Münster. Sein Grab befindet sich auf dem Zentralfriedhof in Münster.

Überblick: Prägende Begegnungen

Piepers Denken wächst im Dialog mit Persönlichkeiten unterschiedlicher Generationen und Disziplinen: Theodor Haecker (Kierkegaard), Romano Guardini (Rothenfels 1920; Primat der Wirklichkeit), Erich Przywara SJ (analogia entis), Johann Plenge (Sozialtheorie und Organisation), Hans Urs von Balthasar (Lebensfreundschaft und theologische Rezeption), Joseph Ratzinger (theologische Arbeitskreise), Karol Wojtyła (intensiver Austausch von Rom/Neapel bis Krakau), Jakob Hegner (Verleger, Publikationsnetz) sowie die Familie – insbesondere seine Frau Hildegard und der 1964 verstorbene Sohn Thomas.

Werk

Im Zentrum von Josef Piepers Werk stehen Thomas von Aquin und die Tugendlehre. Zwischen 1934 und 1972 erscheinen seine Traktate über die Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maß sowie über die Liebe. Mit Muße und Kult (1948) entwickelt er eine Theorie der Muße und Kontemplation als Grundlage wahrer Kultur. Weitere Schriften befassen sich mit Wahrheit, Hoffnung, Tod, Transzendenz und der Rolle des Festes. In den 1960er Jahren versucht er mit den drei Fernsehspielen Der Tod des Sokrates, Platons Gastmahl und Kümmert euch nicht um Sokrates, die Gestalt des antiken Denkers einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Piepers klare Sprache richtet sich ausdrücklich auch an ein nicht-akademisches Publikum.Berthold Wald weist darauf hin, dass Piepers Schriften zugleich eine Diagnose der Moderne darstellen: Er sieht im Verlust der metaphysischen Tiefe und in der Reduktion des Menschen auf bloße Nützlichkeit zentrale Probleme der Gegenwart, gegen die er eine Philosophie des Wirklichkeitsbezugs setzt. Wald betont ferner, dass Piepers Werk nicht aus einzelnen Traktaten zu verstehen ist, sondern als ein innerlich zusammenhängendes Ganzes, das auf eine Bewahrung und Vergegenwärtigung des abendländischen Erbes zielt.

Thomistische Grundlagen

Josef Piepers Werk ist stark von der Tradition des Thomas von Aquin geprägt. Er versteht Philosophie als Teilnahme am abendländischen Erbe, zugleich aber als existenzielle Suche nach Wahrheit, die jedem Menschen zugänglich ist. Leitend ist die Überzeugung, dass philosophisches Denken nicht in erster Linie Spezialforschung ist, sondern eine Orientierung im Ganzen menschlicher Existenz bietet. Pieper bezeichnet Thomas von Aquin als seinen „Lehrmeister“ und bemüht sich zeitlebens um eine Vermittlung seiner Gedanken in moderner Sprache. Zentral ist für ihn der Gedanke der Seinsordnung: Das Gute gründet im Sein, und sittliches Handeln ist die Verwirklichung dieser objektiven Ordnung. In seiner Dissertation Die ontische Grundlage des Sittlichen nach Thomas von Aquin (1928) zeigt er, dass Moral nicht Konvention oder subjektive Wahl ist, sondern in der Wirklichkeit selbst verankert bleibt.

In seiner Monographie zu Thomas von Aquin (1974) entwirft Josef Pieper ein Bild, das weniger systematische Rekonstruktion als vielmehr geistige Annäherung sein will. Sie geht in weiten Teilen auf frühere Vorlesungen zurück (Bonn 1949, Münster 1950/51) und ist zunächst 1958 unter dem Titel Hinführung zu Thomas von Aquin erschienen. Diese Fassung übernimmt Pieper fast unverändert in die Monographie. Nicht die Summe aller Einzelgedanken steht für Pieper im Vordergrund, sondern der Versuch, die Gestalt des heiligen Thomas inmitten der geistigen und historischen Kräfte seiner Zeit sichtbar zu machen. Pieper stellt Thomas von Aquin nicht nur als einen bedeutenden Theologen und Philosophen dar, sondern als einen Lehrer und Denker, der die Verbindung von Glauben und Vernunft auf eine einzigartige Weise selbst verkörpert. Pieper betont dessen Fähigkeit, die theologische und philosophische Weltansicht theoretisch und praktisch zu verbinden. Er zeigt, wie Thomas sowohl die Bibel als auch Aristoteles in seine Lehren integriert hat, ohne dabei die Eigenständigkeit und den Wert der natürlichen Welt zu vernachlässigen. Pieper betont die originelle Leistung, Aristoteles und Evangelium miteinander zu versöhnen. Wo viele nur den Gegensatz sahen – hier die radikale Forderung nach Armut und Nachfolge Christi, dort die Weltbejahung und Vernunftorientierung des griechischen Philosophen –, da entdeckt Thomas die Möglichkeit einer Synthese. Er verteidigt die Legitimität der Bettelorden gegen ihre Kritiker, während er zugleich die Philosophie gegen den Vorwurf der Weltlichkeit rechtfertigt. Für Thomas ist die geschaffene Welt nicht Symbol oder Schatten, sondern wirkliche, von Gott gewollte Realität. Leib und Sinnlichkeit sind nicht zu verachten, sondern als gut und heilig anzuerkennen. Indem er Aristoteles theologisiert, bejaht er die Schöpfung als positiven Ort des Heils. Diese Verbindung von Weltlichkeit und Evangelium verleiht seiner Theologie den bis heute gültigen Charakter. Nach Pieper vollzieht Thomas von Aquin eine philosophische Revolution des Seinsbegriffs. Während die platonisch-augustinische Tradition das Wesen betont, unterscheidet Thomas zwischen Wesen und Existenz und versteht Existenz als eigentlichen Akt, als actus essendi. Gott ist das Sein selbst, dessen Wesen es ist, zu existieren. Damit wird die Welt als Teilhabe am göttlichen Sein begriffen, nicht als bloße Erscheinung. Diese „Existenz-Philosophie“ führt nach Pieper zu einer realistischen Weltauffassung: Alles Geschaffene ist gut, ja heilig, weil es im Sein gegründet ist. Für Pieper liegt hier die entscheidende Leistung. Das Denken des Thomas eröffnet einen metaphysischen Zugang, der Glauben und Vernunft nicht trennt, sondern in einer gemeinsamen Bejahung der Realität zusammenführt. Pieper betont, dass Thomas von Aquin die Ideale der Evangelischen Vollkommenheit (Keuschheit, Armut, Gehorsam) nicht nur lehrt, sondern auch in seiner eigenen Lebensform verkörpert (Einheit von Lehre und Lebenspraxis).

Zugleich grenzt sich Pieper vom rein neuscholastischen Schuldenken ab. Philosophie soll nicht bloße Systematik sein, sondern eine geistige Grundhaltung, die Wahrheit anerkennt, wo immer sie sich zeigt. Darin knüpft Pieper an Guardini, Przywara und andere Vertreter einer erneuerten katholischen Philosophie an. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz hebt hervor, dass Pieper sich dezidiert jeder festen Schulzuordnung entzieht: Er lehnt es ab, als Vertreter des Neuthomismus zu gelten, ebenso wenig gehört er der Existenzphilosophie, der Phänomenologie oder der analytischen Philosophie an. Auch wenn er Thomas von Aquin als seinen „Lehrmeister“ bezeichnet, versteht er sich nicht als Thomist im engeren Sinne, sondern als Philosoph, der aus der Tradition schöpft und zugleich eine eigenständige Antwort auf die geistigen Herausforderungen des 20. Jahrhunderts gibt.

Pieper und Platon

Neben der Rezeption des Thomas von Aquin bildet die Auseinandersetzung mit Platon einen wesentlichen Bestandteil von Josef Piepers Werk. Bereits die Werkausgabe, die seit 1995 erscheint, eröffnet mit einem Band, der ausschließlich Abhandlungen zu Platon enthält. Er umfasst neben Studien zur Gestalt des Sophisten, zu Kallikles, zur dialogischen Form der platonischen Philosophie und zu den platonischen Mythen auch Interpretationen des Symposion und des Phaidros.

Pieper betont, dass die dialogische Form der platonischen Philosophie nicht nur literarisches Stilmittel sei, sondern eine spezifische Weise der Wahrheitsfindung darstelle. In ihr gehe es nicht um systematische Lehre, sondern um die gemeinsame Suche nach Wahrheit im Gespräch. Sein Interesse gilt der Frage nach dem Verhältnis von Dichtung und Mythos zur Philosophie. So deutet er den platonischen „göttlichen Wahnsinn“ des Phaidros als Hinweis darauf, dass philosophische Erkenntnis auf eine Dimension verweist, die das diskursive Denken überschreitet. Auch die platonischen Mythen interpretiert er nicht als bloße Allegorien, sondern als eigenständige, unverzichtbare Weise philosophischer Wahrheit.

Für Piepers Platon-Interpretation ist der Begriff Billigkeit (epieikeia) wichtig. In Anknüpfung an die Rechtslehre bedeutet eine angemessene Hermeneutik, dass man den Sinn eines Gesetzes bewahrt, auch wenn der Wortlaut im Einzelfall unzureichend ist. Übertragen auf die Philosophie heißt das, dass eine wörtliche Aussage Platons preisgegeben werden darf, wenn sie dem intendierten Wahrheitsgehalt nicht mehr entspricht. So könne man etwa Platons These von der Präexistenz der Seele im Phaidon wörtlich verwerfen, ohne den Kern zu verlieren: dass menschliches Erkennen auf eine nicht-sinnliche, zeitlose Dimension verweist. Nur in dieser „billigen“ Lesart, so Pieper, wird Platon nicht als historische Kuriosität abgetan, sondern als lebendiger Weisheitslehrer gehört. Wie Pieper in seinen autobiographischen Schriften betont, ist für ihn Platon neben Thomas von Aquin ein Paradigmenautor dafür, dass philosophisches Denken in der gewachsenen Sprache ansetzen müsse und dass „jede tieferdringende Erörterung eines philosophischen Themas“ nur auf diesem Wege möglich sei.

Philosophiebegriff: Theoria, Sprache und Wahrheit

Pieper versteht Philosophie nicht primär als „geistige Arbeit“, sondern als theoria, kontemplatives Vernehmen der Wirklichkeit. In Auseinandersetzung mit Kant und dem modernen Ideal einer totalen Arbeitsgesellschaft betont er den Unterschied zwischen ratio (diskursives, beweisendes Denken) und intellectus (schauende Vernunft). Philosophie sei ihrem Wesen nach Muße – eine freie, nicht durch Nützlichkeit bestimmte Hinwendung zur Wahrheit. In der Unterscheidung von ratio und intellectus knüpft Pieper unmittelbar an Thomas von Aquin an. Erkenntnis sei nicht nur das Ergebnis diskursiver Arbeit, sondern beruhe auch auf einem „schlichten Schauen“, in dem Wahrheit sich dem Menschen darbietet. Damit grenzt er sich von der kantischen Tradition ab, die geistige Erkenntnis ausschließlich als Arbeit der Vernunft begreift. Philosophie ist nach Pieper wesentlich durch Kontemplation bestimmt und erhält gerade daraus ihre Würde. Berthold Wald hebt hervor, dass Pieper Philosophie als „Existenzform“ versteht, die sich der Reduktion des Menschen auf bloße Nützlichkeit widersetzt; Philosophieren eröffnet einen Freiraum, in dem Wahrheit um ihrer selbst willen gesucht wird und der Mensch nicht auf Funktionen festgelegt bleibt. Nach Gerl-Falkovitz versteht Pieper Philosophie zugleich als Wiedergewinn des „Weltglaubens“. Gegenüber kantischem Zweifel am „Ding an sich“ und modernen Dekonstruktionen hält Pieper daran fest, dass die Welt erkennbar, gut und verlässlich ist. Philosophieren bedeutet für ihn daher, der Wirklichkeit zu vertrauen und sie als im Sein gegründete Ordnung anzunehmen.

Ein zentrales Thema ist für Pieper auch die Sprache als Medium der Wahrheit. Er unterscheidet zwischen künstlicher Terminologie und gewachsener Sprache und betont, dass philosophische Fragen nur in der Sprache des Alltags und der Tradition sinnvoll erörtert werden können. Philosophie müsse auf eine Weise sprechen, die für jeden Menschen zugänglich bleibt. Die Verbindung von Philosophie und Sprache ist für Pieper daher nicht nur didaktisch, sondern wesentlich: Wahrheit erschließt sich nur in einer Sprache, die „der Wirklichkeit treu“ bleibt.

Wahrheit der Dinge und Kontemplation

Einen Grundpfeiler von Piepers Denken bildet die Ontologie des Menschen als creatura. In seiner Habilitationsschrift Wahrheit der Dinge (1947) entwickelt er die These, dass alles Sollen im Sein gründet: Wer das Gute wissen und tun will, muss sich an der Wirklichkeit orientieren. Wahrheit bedeutet für ihn die Übereinstimmung des menschlichen Erkennens mit der objektiven Wirklichkeit (veritas rerum), nicht mit subjektiven Idealen oder bloßen Wertsetzungen. Damit verbindet Pieper eine Kritik an rein konstruktivistischen oder utilitaristischen Moralauffassungen. Die Ausrichtung des Menschen am Sein versteht Pieper zugleich als kontemplative Haltung. An Thomas von Aquin anknüpfend unterscheidet er zwischen ratio und intellectus: Während ratio diskursives, suchendes Denken meint, bezeichnet intellectus die Fähigkeit zum einfachen Schauen, zum simplex intuitus. Pieper deutet die Kontemplation als die höchste Form menschlicher Erkenntnis, die über das bloß Diskursive hinausweist. Sie sei „nicht eigentlich menschlich, sondern übermenschlich“ (non proprie humana, sed superhumana), bilde aber dennoch die eigentliche Vollendung der menschlichen Existenz.

Gerl-Falkovitz hebt hervor, dass Piepers Philosophie im Kern eine philosophische Anthropologie ist. Leitend sei die Überzeugung, dass „alles Seiende gut“ ist – nicht im moralischen Sinn, sondern im Sinne des Wirklichkeitsgemäßen. Das Gute erschöpfe sich nicht in subjektiver Gesinnung oder im Setzen von Werten, sondern bestehe darin, der Wirklichkeit zu entsprechen. Damit verbindet Pieper eine Bejahung der Schöpfung als in sich stimmig und für den Menschen erkennbar.

Mit diesem Ansatz verteidigt Pieper die metaphysische Dimension der Philosophie gegenüber einem rein funktionalen oder pragmatischen Verständnis. Die Hinwendung zur „Wahrheit der Dinge“ verbindet sich bei ihm mit der Überzeugung, dass das kontemplative Leben (vita contemplativa) der tätigen Lebensform (vita activa) überlegen ist, weil es unmittelbarer auf die Wahrheit und letztlich auf Gott bezogen bleibt.

Auffassung vom Bösen

Pieper übernimmt in thomistischer Linie die Privationstheorie: Das Böse besitzt keine eigene Wesenheit, sondern besteht als Mangel an einem Guten, das eigentlich vorhanden sein sollte. Daraus folgt für ihn, dass ein reines Böses nicht vorkommt; das Böse tritt nie unvermischt auf, sondern immer nur im Zusammenhang mit etwas Gutem, wohingegen das Gute sehr wohl unvermischt vorkommen kann. Im selben Zusammenhang erläutert Pieper im Anschluss an Thomas, dass diese Sicht nur vom Begriff der Schöpfung her verständlich ist. Es ist die Kehrseite des Satzes von der Gutheit alles Seienden. Das Böse ist seinem Begriff nach nicht-seiend und daher in reiner, unvermischter Gestalt nicht antreffbar. Konsequent hält er fest, dass das Böse nur wirken kann, indem es Kräfte des Guten in Anspruch nimmt; es hat keine eigene Wirkkraft. Das Böse ist letztlich ein ontischer Widerspruch, ein Seins-Widerspruch, etwas, das dem Wirklichen widerstreitet, das der Sache nicht entspricht. Das Gut des Menschen liegt im Sein gemäß der Vernunft, sein Böses im Sein wider die Vernunft.

Gerl-Falkovitz hebt hervor, dass Piepers Deutung des Bösen zugleich eine Gegenposition zu modernen nihilistischen Denkweisen darstellt. Während etwa Emil Cioran die Schöpfung als misslungen und das Nichtsein als eigentliche Erlösung beschreibt, betont Pieper die grundsätzliche Gutheit des Seins und versteht das Böse ausschließlich als dessen Mangel.

Piepers Tugendlehre

Eine besondere Stellung nimmt in Piepers Werk die Tugendlehre ein. Aufbauend auf Thomas von Aquin legt er die vier Kardinaltugenden in eigenen Traktaten neu aus. Zwischen 1934 und 1972 entstehen seine Abhandlungen über Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maß sowie über die Liebe als höchste theologische Tugend.

  • Klugheit (prudentia): Sie gilt als die „Mutter der Tugenden“, da sie das richtige praktische Urteil über das Gute ermöglicht. Ohne Klugheit sind alle anderen Tugenden blind. Nach Pieper ist eine Handlung nicht von sich aus gut, sondern wird erst durch die Klugheit gut, weil sie an der Wirklichkeit gemessen wird. Klugheit bestimmt, was gut ist, indem sie sich an der objektiven Wirklichkeit orientiert: „Das Kluge ist das Maß des Guten; was aber klug sei, das bestimmt die Sache selbst.“ Ihr Befehl bleibt unsicher, weil er das objektiv Richtige verfehlen kann; subjektiv gut ist eine von der Klugheit gebotene Handlung jedoch immer. Der Sinn der Tugend der Klugheit besteht für Pieper darin, dass nicht nur das Ziel, sondern auch die Wege des Handelns der Wahrheit der Dinge entsprechen. Damit begründet er den Vorrang der Klugheit im Gefüge der Kardinaltugenden.
  • Gerechtigkeit (iustitia): Sie verwirklicht das objektive Recht des anderen und bildet die Grundlage sozialen Zusammenlebens. Als Tugend ist sie keine äußere Rechtsform, sondern eine innere Haltung, die auf den beständigen Willen gerichtet ist, jedem das Seine zu geben. Pieper versteht sie als Tugend des „Anderen“: gerecht ist, wer den Mitmenschen als Anderen anerkennt und ihm das Seine lässt. Ihre Verwirklichung erfordert Tapferkeit, denn das Gute setzt sich in der realen Welt nicht von selbst durch. Gerechtigkeit findet ihre Grenze und Vollendung in der Barmherzigkeit: Erst in der Verbindung mit Liebe und Milde bleibt sie menschlich, während eine bloß rechnerische Gerechtigkeit in Grausamkeit umzuschlagen droht.
  • Tapferkeit (fortitudo): Sie befähigt dazu, Gefahren und Leiden standzuhalten, ohne das Gute preiszugeben. Der Tapfere verachtet Leben, Gesundheit und Glück nicht, sondern gibt sie nur preis, wenn es darum geht, höhere Güter zu bewahren, deren Verlust den Wesenskern des Menschen tiefer verletzen würde. Pieper sieht im Martyrium die eigentliche und höchste Tat der Tapferkeit; die Bereitschaft dazu bildet die Wesenswurzel aller christlichen Tapferkeit. Darum gilt die Todesbereitschaft als Fundament des christlichen Lebens. Obwohl sie das Schwerste fordert, ist Tapferkeit für Pieper nicht die höchste Tugend, denn nicht Mühsal und Anstrengung begründen Tugend, sondern allein das Gute. Sie ist auch nicht identisch mit Furchtlosigkeit: Wer nichts liebt, fürchtet auch nichts, doch diese Gleichgültigkeit ist das Gegenteil von Tapferkeit. Der Tapfere nimmt die Furcht ernst, lässt sich aber von ihr nicht abhalten, das Gute zu verwirklichen.
  • Maß (temperantia): Sie zügelt die Begierden und ordnet sie in das Ganze des guten Lebens ein. Pieper deutet den naturhaften Drang nach sinnlichem Genuss – in Speise, Trank und Geschlechtslust – als Echo der stärksten Lebenskräfte des Menschen, die auf Selbsterhaltung und Fortpflanzung gerichtet sind. Gerade weil sie so tief im Sein des Menschen verankert sind, können sie, wenn sie entarten, zerstörerisch wirken. Unkeuschheit verfälscht nach Pieper vor allem die Tugend der Klugheit, weil sie eine „Blindheit des Geistes“ hervorbringt und die Offenheit für die Wirklichkeit verdunkelt. Maß bedeutet dabei nicht die Verneinung der Lust. So gilt eine völlige Unempfindlichkeit gegenüber geschlechtlicher Lust (insensibilitas) in der Summa theologica nicht als Ideal, sondern als sittlicher Mangel.

Später ergänzt Pieper diese Reihe durch Abhandlungen zu den drei theologischen Tugenden:

  • Glaube (fides): Pieper versteht den Glauben nicht als bloße Meinung, sondern als freie Zustimmung zu einer Wahrheit, die sich dem eigenen Erkennen entzieht. Er beschreibt ihn als einen Akt des Vertrauens, durch den der Mensch auf das Wort eines glaubwürdigen Zeugen hin zustimmt, ohne selbst prüfen zu können, was dieser bezeugt. Der Glaube ist für Pieper eine bewusste und freiwillige Entscheidung – ein Akt, der sich nur in Freiheit vollziehen kann. Im Unterschied zum Wissen, das auf unmittelbarer Einsicht beruht, gründet der Glaube auf der Glaubwürdigkeit des Zeugen und setzt ein vernünftiges Wissen um dessen Verlässlichkeit voraus. Der Offenbarungsglaube besitzt eine höhere Gewissheit, weil er sich auf Gott selbst als den Zeugen stützt, dessen Einsicht und Wahrhaftigkeit alles menschliche Maß übersteigt. Der Glaube steht nicht im Gegensatz zur Vernunft, sondern setzt sie voraus und übersteigt sie, indem er dem Menschen eine höhere Wirklichkeit erschließt. Als übernatürliche Tugend beruht er auf der göttlichen Gnade, durch die der Mensch Anteil an der Wahrheit und am Sein Gottes erhält. Seine Vollendung findet der Glaube in der Liebe, welche die innere Kraft und Zielrichtung des Glaubens bildet und die menschliche Zustimmung zur göttlichen Wahrheit erst ganz verwirklicht. Im Ganzen erscheint der Glaube bei Pieper nicht bloß als ein Fürwahrhalten, sondern als eine existenzielle Grundhaltung, die das Denken und Handeln des Menschen prägt. Er verbindet den Menschen mit dem Grund des Seins und wird zur tragenden Substanz eines persönlichen Lebens.
  • Hoffnung (spes): Pieper versteht Hoffnung als die eigentliche Tugend des status viatoris, des „Unterwegsseins“ des Menschen zwischen Ursprung und Vollendung. Sie ist eine durch Gnade begründete Haltung, die auf das ewige Leben und die Gemeinschaft mit Gott gerichtet ist und die natürliche Erwartung auf ihr übernatürliches Ziel hin ordnet. Hoffnung ist für Pieper ein freier Akt des Willens, der sich auf die Verheißung Gottes stützt und seine Gewissheit aus der göttlichen Barmherzigkeit und Allmacht empfängt. Sie steht im doppelten Gegensatz zu Verzweiflung und Vermessenheit: Verzweiflung leugnet die Möglichkeit der Erlösung, Vermessenheit nimmt sie vorweg. Beide verfehlen die Wahrheit der menschlichen Existenz, während die Hoffnung die Mitte hält zwischen Angst und Anmaßung. Hoffnung schließt Geduld ein. Sie bewahrt den Menschen im Ausharren angesichts der Unvollkommenheit des Lebens und verleiht ihm jene geistige Jugendlichkeit, die aus dem Vertrauen auf Gottes Treue lebt. Als Lebenshaltung gibt die Hoffnung dem Menschen Richtung und Spannkraft. Sie gründet in der göttlichen Gnade, durch die der endliche Mensch Anteil am göttlichen Leben erhält, und eröffnet die Gewissheit einer Zukunft, die schon in der Gegenwart wirksam ist. In ihrer Vollendung geht die Hoffnung in die Liebe über, die zugleich ihr Fundament und ihre Erfüllung bildet.
  • Liebe (caritas): Sie vollendet alle Tugenden, indem sie den Menschen mit Gott und dem Nächsten verbindet. In Über die Liebe hebt Pieper besonders die personale Dimension der Liebe hervor: Sie sei Hingabe, die den Menschen über sich selbst hinausführt und ihn in die göttliche Ordnung hineinzieht. Nach Pieper bedeutet jemanden wahrhaft zu lieben, ihm das Höchste zu wünschen, nämlich „daß er in Gott sei“. Dabei betont er, dass menschliches Glück untrennbar mit Liebe verbunden ist, gleich ob es sich um Eros, Caritas oder Agape handelt. Selbst unglückliche Liebe bewahre eine eigene Freude, weil sie die Verbundenheit mit dem Geliebten nicht völlig zerstört. Zugleich sieht Pieper im Eros die verbindende Kraft, welche die leibliche und geistige Dimension der Liebe zusammenhält. Er nennt den Eros jedoch auch die „sterblichste Gestalt der Liebe“, die ihre schönste Blüte nur für eine begrenzte Zeit entfaltet.

Bereits seine Dissertation Die ontische Grundlage des Sittlichen nach Thomas von Aquin (1929), später in erweiterter Fassung als Die Wirklichkeit und das Gute veröffentlicht, entfaltet den Grundgedanken: „Alles Sollen gründet im Sein.“ Das Gute sei das Wirklichkeitsgemäße. Wer das Gute erkennen und tun wolle, müsse den Blick nicht auf subjektive Gesinnungen oder Werte richten, sondern auf die Wirklichkeit selbst. Die Tugendlehre baut auf diesem Gedanken auf. Piepers Tugendlehre zielt darauf, die Ethik sowohl von moralistischem Rigorismus als auch von Relativismus abzugrenzen. Sie ist zugleich anthropologisch (Grundlegung im Wesen des Menschen) und theologisch (Verankerung in der göttlichen Ordnung). Besonders die Klugheit hebt er hervor: Sie sei die „Gebärerin“ aller Tugenden, weil sittliches Handeln nur gelingen könne, wenn es der Wirklichkeit gemäß ist. Tugend bedeutet für Pieper, die Wahrheit der Wirklichkeit sachgemäß zu erfassen und in Handeln zu überführen. Damit verbindet sich seine Kritik an moralistischen Verkürzungen wie auch an utilitaristischen Ethiken, die das Gute allein an Folgen messen.

Muße, Fest und Kult

Mit Muße und Kult legt Pieper 1948 eine seiner einflussreichsten Schriften vor. Darin entwickelt er die These, dass die Wurzel aller Kultur nicht Arbeit, sondern Muße ist. Muße bedeutet für Pieper kein bloßes Nichtstun, sondern eine seelische Haltung, die dem Menschen erlaubt, sich der Wahrheit, der Schönheit und letztlich dem Sein selbst zu öffnen. Schon die Wortgeschichte verweise auf diesen Ursprung: schole, otium und „Schule“ bedeuten ursprünglich „Muße“. Pieper knüpft hier ausdrücklich an Aristoteles an, der in der Nikomachischen Ethik schreibt: „Wir sind unmüßig, um Muße zu haben.“

Das Fest gilt Pieper als höchste Form der Muße. Darunter versteht er nicht beliebige Feierlichkeiten wie Geburtstage oder Hochzeiten, sondern die gemeinschaftliche Zustimmung zum Dasein, die in der liturgischen Feier ihren Ursprung hat. „Das Fest ist die höchste Form der Bejahung des Daseins“; ein Fest, das nicht aus dem Kult lebt, sei „in der Tat nicht aufzufinden“. In der religiösen Liturgie erfährt der Mensch das Sein als Geschenk; er tritt nicht als Produzent, sondern als Empfangender vor. Unter „Kult“ versteht Pieper dabei konkret den religiösen Gottesdienst. Kult bedeutet, einen bestimmten Raum oder eine bestimmte Zeit „in das ausschließliche Eigentum der Götter“ zu überweisen. Im christlichen Verständnis verwirklicht sich das im Sabbat beziehungsweise im Sonntag und in der Eucharistie als nicht-funktionale Unterbrechung des Alltags. Abgetrennt vom Kult, so Pieper, verkomme das Fest zur bloßen Zerstreuung, und die Arbeit werde unmenschlich.

Gerl-Falkovitz betont, dass Piepers Verständnis von Muße und Fest in einer umfassenden Bejahung der Schöpfung gründet. Für ihn ist die Welt von Gott her gut und geheiligt; Philosophie und Kunst eröffnen den Blick auf eine gestufte Heiligkeit, in der einzelne Bereiche des Seins das Göttliche durchsichtiger werden lassen als andere. Das Fest und der Kult erscheinen so nicht nur als kulturelle Formen, sondern als Ausdruck der Sakralität der Schöpfung selbst.

Mit dieser Argumentation verbindet Pieper eine Kritik an der modernen Arbeitsgesellschaft, die den Menschen auf Funktionalität reduziert. In der Übersteigerung des Arbeitsbegriffs – er spricht von einem „totalen Arbeitsethos“ – werde das kontemplative Element menschlichen Lebens systematisch verdrängt. Dem hält er entgegen, dass wahre Menschlichkeit nur dort gewahrt bleibt, wo Raum für Muße, Fest und Kult besteht. Kultur im eigentlichen Sinne könne nicht „produziert“ werden, sondern entspringe dem freien Vollzug der Kontemplation. In der von Wald herausgearbeiteten Gegenüberstellung zur „totalitären Arbeitswelt“ gilt Piepers Muße nicht als bloße Pause oder Erholung, sondern als kontemplative Grundhaltung, in der der Mensch „Welt und Wirklichkeit im Ganzen“ erfahrbar macht; sie fungiert als Korrektiv gegenüber einer durchgängigen Zweckrationalität in Arbeit und Freizeit.

Philosophisch stützt sich Pieper dabei nicht nur auf Aristoteles, sondern auch auf Thomas von Aquin. Von ihm übernimmt er den Gedanken, dass das eigentlich Menschliche die ratio sei, der Mensch aber durch den intellectus an einer übermenschlichen Schau teilhabe. Ebenso betont Pieper mit Thomas, dass nicht das Mühsame den Wert der Tugend ausmache, sondern das Gute. In dieser thomistischen Perspektive ist die vita contemplativa der vita activa überlegen und gilt als die höchste Form menschlicher Existenz.Muße und Kult wurde rasch in mehrere Sprachen übersetzt und gilt bis heute als Schlüsseltext für die philosophische Kritik am modernen Utilitarismus sowie für die Begründung einer metaphysischen Kulturphilosophie.

Philosophie und Theologie

Pieper betont die Eigenständigkeit der Philosophie, sieht sie aber zugleich auf Transzendenz hin offen. Philosophie könne die letzten Fragen nach Sinn, Gott und Unsterblichkeit nicht selbst beantworten, wohl aber bis an die Grenze führen, an der Glaube einsetzt. In Was heißt Philosophieren? (1949) beschreibt er Philosophieren als „eine besondere Weise menschlichen geistigen Daseins“ – ein immer offenes Fragen, das sich der Wirklichkeit anvertraut. Damit kritisiert er sowohl den Szientismus, der nur das empirisch Erfassbare gelten lässt, als auch den Relativismus, der jede Wahrheit bestreitet. Philosophie ist für Pieper wesentlich ein „Mitdenken der Überlieferung“, das die christliche Offenbarung nicht ersetzt, aber in ihrer Vernünftigkeit einsichtig macht.

Philosophie und Theologie versteht Pieper als unterschiedliche, aber nicht voneinander ablösbare Weisen der Wahrheitssuche. Philosophie habe ihre eigene Autonomie, bleibe jedoch offen für die Fragen des Glaubens. In diesem Sinn begreift er seine Arbeiten als „praeambula fidei“: Vernunft und Offenbarung sind unterschieden, können aber nicht gegeneinander abgeschottet werden. Philosophie sei ihrem Wesen nach auf eine Dimension hingeordnet, die über sie hinausweist.

In Schriften wie Über die Schwierigkeit, heute zu glauben bezeichnet Pieper seine Religionsphilosophie als „Buchstabierübungen“: Sie sollten die elementaren Voraussetzungen des Glaubens klären, ohne die Vernunft durch Dogmatik zu ersetzen. Er betont, dass Glaube und Vernunft sich gegenseitig stützen – der Glaube erschließt Wahrheiten, die die Vernunft nicht aus eigener Kraft erreichen kann, während die Vernunft den Glauben vor bloßer Willkür bewahrt. Zugleich wendet sich Pieper gegen eine Reduktion der Theologie zu einer bloßen Ideologie und gegen jede Form von „Pseudo-Theologie“. Philosophie könne zwar keine Glaubenssätze begründen, wohl aber ihre Vernünftigkeit einsichtig machen und so als Brücke zur Theologie dienen. Gerl-Falkovitz hebt hervor, dass Pieper Philosophie und Theologie nicht nur als zwei parallele Wege, sondern als gemeinsame Bejahung der Wirklichkeit versteht. Philosophie könne ihre Aufgabe nur erfüllen, wenn sie die Schöpfung als von Gott her geheiligt anerkennt. Theologie vollendet diese Perspektive, indem sie den Logos Christi als Grund aller Realität ausweist.

Politische und gesellschaftliche Reflexion

Obwohl Pieper kein politischer Philosoph im engeren Sinne ist, fließen gesellschaftliche Überlegungen in sein Werk ein. Bereits in den frühen 1930er Jahren entwickelt er eine antitotalitäre Sozialtheorie, in der er sowohl Faschismus als auch Kommunismus kritisiert und die katholische Soziallehre als „dritten Weg“ zwischen Kapitalismus und Marxismus betont. Nach 1945 reflektiert er die geistige Situation Europas. Er sieht die Aufgabe der Philosophie darin, das kulturelle Erbe lebendig zu halten und dem Menschen Orientierung zu geben. Besonders die Krise der Wahrheit im Zeitalter der Massenmedien beurteilt er als Gefahr für Freiheit und Demokratie.

Rezeption

Wirkungsgeschichte

Piepers Werke erscheinen in über einem Dutzend Sprachen und zählen seit den 1970er Jahren mit einer Gesamtauflage von rund 1,5 Millionen Exemplaren zu den meistgelesenen philosophischen Publikationen in Deutschland. International gilt er als Vertreter einer metaphysischen Philosophie in christlicher Tradition; sein Beitrag zur Erneuerung der Thomistik wird besonders geschätzt. Seine Dissertation Die ontische Grundlegung des Sittlichen nach Thomas von Aquin (1928), überarbeitet als Die Wirklichkeit und das Gute, hat nachhaltigen Einfluss auf die Ethik Dietrich Bonhoeffers ausgeübt.

Die Wirkung seiner Schrift Über die Klugheit zeigt sich in einem Brief Inge Scholls, deren Geschwister Hans und Sophie wegen ihres Widerstands gegen den Nationalsozialismus 1943 in München hingerichtet werden:

„Ich kann mich noch gut entsinnen, wie wesentlich bei meinem Bruder Ihre Schrift 'Ueber die Klugheit' an seiner Besinnung auf das wahre Christentum und seine Hinwendung zur Kirche mitwirkte. ‚Das sind Bücher, die einem ein Rückgrat geben‘ sagte er damals. […] Hier verdanken wir Ihren prachtvollen Bändchen sehr viel, besonders auch die Liebe zu Thomas v. Aquin, dem dann unser ernsthaftes Studium galt.“

Inge Scholl

Zu Piepers internationaler Wirkung tragen insbesondere seine kulturphilosophischen Schriften Muße und Kult (1948), Was heißt akademisch? (1952/1964) und Eine Theorie des Festes (1963) bei, die aus Vorträgen in Indien und Japan hervorgegangen sind. Gastprofessuren an Universitäten wie Notre Dame (1950), Stanford (1962, 1965) und Toronto (1967) belegen seinen weltweiten Einfluss.

In seinen letzten Lebensjahrzehnten wendet sich Pieper verstärkt religionsphilosophischen Themen zu. Werke wie Über die Schwierigkeit, heute zu glauben (1974) und Was heißt „sakral“? (1988) versteht er als „Buchstabierübungen“ zur Klärung fundamentaler Voraussetzungen des christlichen Glaubens. Sein Philosophiebegriff findet nach Berthold Wald auch ein Echo in der päpstlichen Enzyklika Fides et Ratio (1998), in der Johannes Paul II. die Einheit von Glaube und Vernunft als „zwei Flügel, auf denen der menschliche Geist sich zur Wahrheit erhebt“ beschreibt. Anlässlich des 100. Geburtstags hat Wald die bleibende Aktualität von Piepers Denken betont; angesichts der Tendenz zur Ökonomisierung aller Lebensbereiche hebt er Piepers klare, am abendländischen Erbe geschulte Sprache und seinen Wirklichkeitsbezug als Gründe für die grenzüberschreitende Resonanz hervor.

Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.

Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., würdigt Pieper sowohl als persönlichen Freund als auch als prägenden Philosophen. Nach Piepers Tod 1997 hat er sich in einem Brief an Berthold Wald an die gemeinsamen Samstagsgespräche in Münster erinnert und Piepers Werk als „Vermächtnis von großer Bedeutung“ bezeichnet, das ihm in den 1970er Jahren eine wesentliche Hilfe im Streit um Wahrheit und Treue zum christlichen Erbe gewesen sei. 2009 hat er im Blick auf die Gründung der Josef-Pieper-Arbeitsstelle in Paderborn seine lebenslange Freundschaft mit Pieper seit den 1960er Jahren bekräftigt und ihn als „exemplarischen und höchst aktuellen wahren Philosophen“ gewürdigt. Ratzinger betont, dass Pieper ihn schon als jungen Studenten durch seine Schriften zu den Kardinaltugenden in das Philosophieren eingeführt habe und dass er bis ins hohe Alter von dessen Denken inspiriert bleibe. Den Vorwurf, Pieper sei eher Schriftsteller als Philosoph gewesen, weist er ausdrücklich zurück und sieht gerade in dessen Fähigkeit zur klaren Sprache und zur unbefangenen Wahrheitsfrage den Inbegriff des wahren Philosophen.

Auszeichnungen, Ehrungen und Mitgliedschaften

  • 1949: Gründungsmitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
  • 1954: Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften
  • 1962: Ehrenmitglied der amerikanischen philosophischen Gesellschaft „Phi Sigma Tau – National Honor Society in Philosophy“
  • 1962: Ehrenmitglied (Honorary Fellow) des Government Sanskrit College in Kalkutta
  • 1964: Ehrendoktor der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München
  • 1968: Verleihung der „Aquinas Medal“ auf dem Kongress der American Catholic Philosophical Association in New Orleans (USA)
  • 1974: Komtur des päpstlichen Gregorius-Ordens
  • 1974: Ehrendoktor der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster
  • 1979: Verleihung der „Paulus-Plakette“ der Stadt Münster
  • 1980: Mitglied der päpstlichen Thomas-Akademie in Rom
  • 1980: Verleihung des Preises „Doxa“ der Philosophischen Akademie von Mexiko („Ateneo Filosófico de México“) im Kings College in London
  • 1981: Romano-Guardini-Preis der Katholischen Akademie in Bayern
  • 1982: Balzan-Preis für Philosophie
  • 1985: Ehrendoktor der Philosophisch-Pädagogischen Fakultät der Universität Eichstätt
  • 1987: „The Richard M. Weaver Award for Scholarly Letters“ der Ingersoll Foundation (Chicago, USA)
  • 1987: Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen
  • 1989: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • 1990: Ehrenring der Görres-Gesellschaft
  • 1990: Goldene Stadtmedaille der Stadt Rheine (Elte)
  • 1990: Ehrendoktor der Catholic University of America in Washington D.C. (USA)
  • 1994: Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1995: „Goldene Eule“ der Sokratischen Gesellschaft (Mannheim)
  • 1996: Ehrendoktor der Internationalen Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein
  • 1999: In Münster wird eine Straße nach Josef Pieper benannt.
  • 2000: Die Bischöflich Münstersche Fachschule für Sozial- und Gesundheitswesen in Rheine-Bentlage wird zu Ehren des Namensträgers in Josef-Pieper-Schule umbenannt.

Josef Pieper Stiftung

Die 1991 gegründete Josef-Pieper-Stiftung pflegt das Lebenswerk Josef Piepers. Alle fünf Jahre verleiht sie den Josef-Pieper-Preis für Philosophie. Der Vorstand besteht aus Hanns-Gregor Nissing, Berthold Wald und Ulrich Schulze. Dem wissenschaftlichen Beirat gehören Stephan Herzberg, Walter Mesch, Thomas Möllenbeck und Cornelius Pieper an.

Schriften

Originalausgaben

  • Die ontische Grundlage des Sittlichen nach Thomas von Aquin. Dissertation, Münster 1928
  • Grundformen sozialer Spielregeln. Herder, Freiburg 1933
  • Das Arbeitsrecht des Neuen Reiches und die Enzyklika Quadragesimo anno. Reihe: Reich und Kirche. Aschendorff, Münster 1934
  • Vom Sinn der Tapferkeit. Hegner, Leipzig 1934
  • Über die Hoffnung. Hegner, Leipzig 1935
  • Die Wirklichkeit und das Gute. Hegner, Leipzig 1935 (zweite Überarbeitung der Dissertation)
  • Über das christliche Menschenbild. Hegner, Leipzig 1936
  • Traktat über die Klugheit. Hegner, Leipzig 1937
  • Zucht und Maß. Über die vierte Kardinaltugend. Hegner, Leipzig 1939
  • Wahrheit der Dinge. Eine Untersuchung zur Anthropologie des Hochmittelalters. Kösel, München 1947
  • Muße und Kult. Kösel, München 1948
  • Was heißt philosophieren? Vier Vorlesungen. Kösel, München 1948
  • Über das Ende der Zeit. Eine geschichtsphilosophische Meditation. Kösel, München 1950
  • Über die Gerechtigkeit. Kösel, München 1953
  • Thomas-Brevier. Lateinisch–Deutsch. Zusammengestellt, verdeutscht und eingeleitet von Josef Pieper. Kösel, München 1956
  • Glück und Kontemplation. Kösel, München 1957
  • Hinführung zu Thomas von Aquin. Zwölf Vorlesungen. Kösel, München 1958
  • „Scholastik“. Gestalten und Probleme der mittelalterlichen Philosophie. Kösel, München 1960
  • Über den Glauben. Ein philosophischer Traktat. Kösel, München 1962
  • Zustimmung zur Welt. Eine Theorie des Festes. Kösel, München 1963
  • Unaustrinkbares Licht. Das negative Element in der Weltansicht des Thomas von Aquin. Kösel, München 1963 (2. Aufl.; EA unter dem Titel Philosophia negativa, Kösel, München 1953)
  • Verteidigungsrede für die Philosophie. Kösel, München 1966
  • Tod und Unsterblichkeit. Kösel, München 1968
  • Über die Liebe. Kösel, München 1972
  • Noch wußte es niemand. Autobiographische Aufzeichnungen 1904–1945. Kösel, München 1976
  • Über den Begriff der Sünde. Kösel, München 1977
  • Noch nicht aller Tage Abend. Autobiographische Aufzeichnungen 1945–1964. Kösel, München 1979
  • Buchstabier-Übungen. Aufsätze – Reden – Notizen. Kösel, München 1980
  • Thomas von Aquin. Leben und Werk. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1981
  • Missbrauch der Sprache, Missbrauch der Macht. Schwabenverlag, Ostfildern 1986, ISBN 978-3-7966-0610-6
  • Eine Geschichte wie ein Strahl. Autobiographische Aufzeichnungen seit 1964. Kösel, München 1988, ISBN 978-3-466-40170-3
  • Philosophie – Kontemplation – Weisheit. Johannes, Freiburg i. Br. 1991, ISBN 978-3-89411-295-0

Werkausgabe

Eine Werkausgabe letzter Hand wird von Berthold Wald im Felix Meiner Verlag, Hamburg, herausgegeben. Sie umfasst die folgenden Bände:

  • Band 1: Darstellungen und Interpretationen: Platon, 2002
  • Band 2: Darstellungen und Interpretationen: Thomas von Aquin und die Scholastik, 2001
  • Band 3: Schriften zum Philosophiebegriff, 1995
  • Band 4: Schriften zur Philosophischen Anthropologie und Ethik: Das Menschenbild der Tugendlehre, 1996
  • Band 5: Schriften zur Philosophischen Anthropologie und Ethik: Grundstrukturen menschlicher Existenz, 1997
  • Band 6: Kulturphilosophische Schriften, 1999
  • Band 7: Religionsphilosophische Schriften, 2000
  • Band 8,1: Miszellen (zu den Bänden 1 bis 5), Register und Gesamtbibliographie, 2005
  • Band 8,2: Miszellen. Register und Gesamtbibliographie, 2008
  • Band 9 (Ergänzungsband 1): Frühe soziologische Schriften, 2004
  • Band 10 (Ergänzungsband 2): Autobiographische Schriften, 2003

Ausgabe aller Bände auf CD-ROM:

  • Josef Pieper: Werke auf CD-ROM. Meiner, Hamburg 2008, ISBN 978-3-932094-70-5

Biographie und Zeitgeschichte

  • Josef Pieper, Hans Urs von Balthasar. Briefwechsel 1934–1988. Johannes Verlag Einsiedeln, Freiburg 2025, ISBN 978-3-89411-467-1.

Literatur

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Helmut Kuhn: Die Weisheit der Alten in unserer Zeit. Zum 70. Geburtstag von Josef Pieper. In: Philosophisches Jahrbuch. 81, 1974, S. 350–361.
  • Paul Breitholz, Markus van der Giet (Hrsg.): Josef Pieper. Schriftenverzeichnis 1929–1989. Kösel, München 1989.
  • Die Wahrheit und das Gute. Zwei Tagungen der Josef-Pieper-Stiftung. LIT, Berlin 1999, ISBN 3-8258-2370-9.
  • Bernard N. Schumacher: Rechenschaft über die Hoffnung. Josef Pieper und die zeitgenössische Philosophie. Matthias-Grünewald, Ostfildern 2000, ISBN 3-7867-2278-1.
  • Bernd Kettern: Pieper, Josef. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 19, Bautz, Nordhausen 2001, ISBN 3-88309-089-1, Sp. 1057–1076.
  • Holger Flachmann: Leben und Werdegang Josef Piepers. In: Europäische Werte denken. Josef Pieper – Philosoph, Lehrer, Autor. Beiheft zur Ausstellung der Universitäts- und Landesbibliothek Münster. Münster 2004, S. 9–44.
  • Berthold Wald: Pieper, Josef. In: Neue Deutsche Biographie. (NDB). Band 20. Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 427–428 (deutsche-biographie.de).
  • Wissen und Weisheit. Zwei Symposien zu Ehren von Josef Pieper (1904–1997). LIT, Berlin 2005, ISBN 3-8258-8527-5.
  • Bernard N. Schumacher (Hrsg.): A Cosmopolitan Hermit. Modernity and Tradition in the Philosophy of Josef Pieper. CUA Press, Washington D.C. 2009, ISBN 978-0-8132-1708-6.
  • Berthold Wald: Josef Pieper. Lehrer der Weisheit. Topos, Kevelaer 2013. ISBN 978-3-8367-0794-7.
  • Berthold Wald: Josef Pieper (1904–1997). In: Jürgen Aretz, Thomas Brechenmacher, Stefan Mückl (Hrsg.): Zeitgeschichte in Lebensbildern. Katholische Persönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts, Band 13. Aschendorff Verlag, Münster 2022, ISBN 978-3-402-26678-6, S. 163–178.
  • Albert-Henri Kühlem: Josef Piepers „Denkübung“ im Glauben. Aschendorff Verlag, Münster 2017, ISBN 978-3-402-12006-4.
  • Kurt Flasch: Katholische Wegbereiter des Nationalsozialismus: Michael Schmaus, Joseph Lortz, Josef Pieper. Klostermann, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-465-02706-5.

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