Kappel am Albis

Kappel am Albis (bis 1911 offiziell Kappel genannt) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern (älter: Knonauer Amt, pop. Söiliamt) des Kantons Zürich in der Schweiz. Ihr Mundartname ist Chappel.

Kappel am Albis
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Affoltern
BFS-Nr.: 0006i1f3f4
Postleitzahl: 8926 Kappel am Albis
8926 Hauptikon
8926 Uerzlikon
Koordinaten: 682439 / 231456Koordinaten: 47° 13′ 44″ N, 8° 31′ 38″ O; CH1903: 682439 / 231456
Höhe: 573 m ü. M.
Höhenbereich: 463–621 m ü. M.
Fläche: 7,92 km²
Einwohner: 1382 (31. Dezember 2024)
Einwohnerdichte: 174 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
17,8 %
(31. Dezember 2024)
Gemeindepräsident: Martin Hunkeler (parteilos)
Website: www.kappel-am-albis.ch
Das Kloster von Süden gesehen
Lage der Gemeinde
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Geographie

Kappel liegt am Südwesthang des Albis südlich von Hausen im Jonental. Neben Kappel selbst gehören auch die Ortsteile Hauptikon und Uerzlikon zur Gemeinde. Die Nachbargemeinden sind im Kanton Zürich Knonau, Mettmenstetten, Rifferswil und Hausen am Albis, im Kanton Zug Baar und Steinhausen.

Schutzgebiete

Auf dem Gemeindegebiet von Kappel am Albis liegen folgende 13 Schutzobjekte (ganz oder teilweise):

Reservats-Nr. Schlüssel-Nr. Objekt Nr. Name Fläche in ha
160_ZH_133 CH04_3848 1 Hagenholz/Hagenmoos 2,17
160_ZH_16 CH04_0037 2 a Arbach (Tüfmoos) 5,77
2 b Ried Unter Hauptikermatt West
2 c Ried Unter Hauptikermatt Süd
CH02_118 3 Häglimoos 0,61
160_ZH_357 4 a Schürenmoos 1,79
4 b Feuchtwiese nördlich Chalofen
160_ZH_211 5 Leigrueb (Lehmgrube bei Chlostermatt) 1,35
6 Quellsumpf am Islisberg
7 Turpenland und Chruzelen
8 Ried südlich Arbach
9 Ried Usserfeld
101 Landschaftsschutzgebiet Kappel

Geschichte

Bereits für die Bronzezeit finden sich auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Belege für die Besiedelung. Ein Römischer Gutshof wird zwischen Hauptikon und Rifferswil vermutet. Das erste Mal greifbar wird Kappel im Jahre 1185, als das gleichnamige Kloster, in dem der Ursprung der heutigen Gemeinde liegt, gegründet wurde. Das Kloster konnte seinen Besitz in den folgenden Jahrhunderten immer wieder vergrössern und schloss im Jahr 1344 einen Burgrechtsvertrag mit Zug und 1403 mit Zürich. Im Zuge der Reformation, deren Auseinandersetzungen in den beiden Kappelerkriegen (1529 und 1531) einen Höhepunkt fanden, wurde das Kloster aufgelöst. Kappel wurde der Landvogtei Knonau unterstellt und die Klostergüter von Stadtzürcher Amtsleuten verwaltet, die auch den Zehnten in den Weilern der Umgebung einzogen. Zur Gemeinde Kappel zählen die Dörfer Uerzlikon und Hauptikon. 1221 erwarb das Kloster Kappel Güter in Hauptikon, Uerzlikon und Rossau. Zwischen 1255 und 1279 gelangten drei weitere Uerzliker Höfe an das Kloster. Im 13. Jahrhundert sind Ritter von Uerzlikon nachgewiesen, die 1347 ihre letzten Güter verkauften.

Mit dem Einmarsch der Franzosen im Jahre 1798 wurde Kappel dem Distrikt Mettmenstetten zugeteilt, mit dem Ende der Helvetik 1803 dem Bezirk Horgen, um dann wieder zum neu gebildeten Oberamt Knonau zu kommen (ab 1830 Bezirk Knonau). Seit 1837 gehört die Gemeinde Kappel zum Bezirk Affoltern.

Wappen

Blasonierung:

Geviert: 1 und 4 in Schwarz ein von Rot und Silber geschachter Balken, 2 in Gold ein schwarzes Mauerankerkreuz, 3 in Blau die Nordansicht einer silbernen Kirche mit Seitenschiff, Querschiff und Vierungsturm, roten Dächern und schwarzen Fenstern

Das Gemeindewappen datiert in dieser Form auf 1928 und wurde am 15. April 1931 als offizielles Gemeindewappen angenommen. Ein älteres Wappen des Klosters Kappel war seit mindestens 1505 in Gebrauch und kombinierte das Wappen des Zisterzienserordens (den Zisterzienser-Balken) mit dem Wappen der Freiherren von Eschenbach. Die Darstellung einer Kapelle im Wappen datiert auf 1650, die Kapelle wurde 1928 durch eine Abbildung der Klosterkirche ersetzt.

Bevölkerung

Bevölkerungs­entwicklung
Jahr Einwohner
1634 256
1799 438
1850 743
1900 697
1950 676
2000 866
2005 846
2010 918
2015 1029
2020 1244
2022 1321

Politik

Gemeindepräsident ist Martin Hunkeler (parteilos, Stand 2023).

Bei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Parteien folgende Wähleranteile: SVP 43,64 %, glp 10,87 %, FDP 10,86 %, Grüne 10,18 %, SP 9,07 %, CVP 5,50 %, EVP 4,51 %, EDU 1,47 %, BDP 1,27 % und andere (8) 2,63 %.

Die Wähleranteile bei der Nationalratswahl 2023: SVP 47,72 % (+4,08 %), glp 12,48 % (+1,61 %), SP 9,46 % (+0,39 %), FDP 7,77 % (−3,09 %), Die Mitte 7,75 % (+0,98 %), Grüne 6,03 % (−4,15 %), EVP 4,27 % (−0,25 %), Aufrecht Zürich 1,45 %, Mass-Voll! 1,22 %, EDU 0,94 % (−0,53 %), andere (10) 0,92 %.

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

  • Leonard Meister (1741–1811), Lehrer, Politiker und evangelischer Geistlicher
  • Konrad Näf (1789–1832), Pädagoge, Gehörlosenlehrer und Dichter
  • Josias Simler (1530–1576), Theologe und Historiker
  • Huldrych Zwingli (1484–1531), Theologe und Reformator

Literatur

  • Bernhard Schneider: 4000 Jahre Kappel am Albis im Überblick: Kappel, Uerzlikon, Hauptikon Verlag Schneider Communications 2023, ISBN 978-3-906068-15-2.
  • Bernhard Schneider: Von den Klostergütern zur selbständigen Gemeinde. Kappel am Albis im Wandel der Zeit. Chronos Verlag, Zürich 1988, ISBN 3-905278-29-4.
  • Thomas Huonker, Peter Niederhäuser: 800 Jahre Kloster Kappel: Abtei, Armenanstalt, Bildungshaus. Orell Füssli, Zürich 2008, ISBN 978-3-280-06074-2.
  • Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen. Kappel (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 7). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1938, DNB 365803030, S. 35–102 (Digitalisat).

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