Panamakanalzone

Die Panamakanalzone (spanisch Zona del Canal de Panamá; englisch Panama Canal Zone) war ein 1432 km² großes Territorium innerhalb Panamas. Sie bestand aus dem Panamakanal und einem Streifen von je 5 Meilen (8,1 km) auf jeder Seite der Kanaltrasse (außer Panama-Stadt und Colón, die ansonsten teilweise in dem Gebiet gelegen hätten) sowie der Gesamtfläche des Gatúnsees.

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Geschichte

Im Jahr 1821 löste sich Panama von Spanien und wurde Teil von Großkolumbien unter Simón Bolívar. In den 1830er und 1840er Jahren wurde mehrmals die Unabhängigkeit von der Republik Neugranada (ehemals Kolumbien) erklärt, aber schnell rückgängig gemacht. Infolge einer militärischen Intervention der USA spaltete sich das heutige Panama unter Übergangspräsident José Agustín Arango nach dem Panamakonflikt am 3. November 1903 von Kolumbien ab.

Die Panamakanalzone wurde am 18. November 1903 mit der Unterzeichnung des Hay-Bunau-Varilla-Vertrages gegründet und stellte die Zone unter die Kontrolle der Vereinigten Staaten (siehe die Beziehungen der Länder). Sitz der Verwaltung war Balboa. Als in den 1930er Jahren der Alajuelasee angelegt wurde, um die Wasserversorgung der Schleusen zu gewährleisten, wurde dieser in die Zone integriert.

Von 1903 bis 1979 wurde das Gebiet ausschließlich von den Vereinigten Staaten kontrolliert, die den Kanal gebaut und finanziert hatten, und mittels Gouverneuren regiert. 1964 kam es beim Flaggenstreit zwischen den USA und Panama zu Auseinandersetzungen zwischen US-Militär und panamaischen Demonstranten, in deren Verlauf mehrere Personen getötet wurden.

Außer in Krisenzeiten oder bei politischen Spannungen konnten Panamaer die Zone frei betreten. Der Hay-Bunau-Varilla-Vertrag von 1903 schränkte jedoch ihr Recht ein, in den Geschäften der Zone einzukaufen, um den panamaischen Einzelhandel zu schützen. Während der US-Kontrolle über die Kanalzone wurde das Gebiet (außer dem Kanal selbst) hauptsächlich für militärische Zwecke genutzt. Dennoch gab es annähernd 3000 ständige zivile Einwohner (engl. Zonians).

1977 wurde in den Torrijos-Carter-Verträgen die Neutralität des Kanals vereinbart. Ab 1979 stand der Kanal selbst unter gemeinsamer US-panamaischer Kontrolle. Im Dezember 1989 und Januar 1990 fand im Bereich der Kanalzone der US-Militäreinsatz Operation Just Cause statt, bei der das Regime des panamaischen Machthabers Manuel Noriega gestürzt wurde und mehrere Hundert Zivilisten zu Tode kamen.

Am 31. Dezember 1999 gingen die Hoheitsrechte an der Kanalzone vollständig auf Panama über. Für den Betrieb, die Verwaltung und die Modernisierung des Kanals ist seitdem die Panamakanal-Behörde (Autoridad del Canal de Panamá – ACP) zuständig.

Die militärische Nutzung durch die Vereinigten Staaten endete, als die Zone wieder an Panama kam. Die Kanalzone ist mittlerweile vollständig in das Wirtschaftssystem Panamas eingebunden und zu einer Touristenattraktion geworden, besonders für das Spotting von Schiffen auf dem Kanal.

Gouverneure der Panamakanalzone

Militärgouverneure (1904–1914)

Bild Name

(Lebensdaten)

von bis Anmerkungen Literatur
George Whitefield Davis

(1839–1918)

14. Mai 1904 24. Mai 1905
Charles Edward Magoon

(1861–1920)

25. Mai 1905 12. Oktober 1906
Richard Reid Rogers

(1867–1949)

19. November 1906 31. März 1907 General Counsel der ICC
Joseph Clay Stiles Blackburn

(1838–1918)

1. April 1907 4. Dezember 1909
Maurice Thatcher

(1870–1973)

13. Mai 1910 8. August 1913
Richard Lee Metcalfe

(1861–1954)

9. August 1913 31. März 1914

Militär- und Zivilgouverneure (1914–1924)

Bild Name

(Lebensdaten)

von bis Anmerkungen Literatur
George Washington Goethals
(1858–1928)
1. April 1914 10. Januar 1917 Erster „U.S. Civil Governor“, ernannt von Präsident Woodrow Wilson
Chester Harding
(1866–1936)
11. Januar 1917 27. März 1921
Jay Johnson Morrow
(1870–1937)
28. März 1921 15. Oktober 1924

Zivilgouverneure (1924–1979)

Bild Name

(Lebensdaten)

von bis Anmerkungen Literatur
Meriwether Lewis Walker
(1869–1947)
16. Oktober 1924 15. Oktober 1928
Harry Burgess
(1872–1933)
16. Oktober 1928 20. Oktober 1932
Julian Larcombe Schley
(1880–1965)
21. Oktober 1932 26. August 1936
Clarence S. Ridley
(1883–1969)
27. August 1936 10. Juli 1940
Glen Edgar Edgerton
(1887–1976)
11. Juli 1940 15. Mai 1944
Joseph Cowles Mehaffey
(1889–1963)
16. Mai 1944 19. Mai 1948
Francis K. Newcomer
(1889–1967)
20. Mai 1948 26. Mai 1952
John States Seybold
(1897–1982)
27. Mai 1952 27. Mai 1956
William Everett Potter
(1905–1988)
28. Mai 1956 30. Juni 1960
William Arnold Carter
(1907–1996)
1. Juli 1960 31. Januar 1962
Robert John Fleming
(1907–1984)
1. Februar 1962 31. Januar 1967
Walter Philip Leber
(1918–2009)
21. Februar 1967 2. März 1971
David Stuart Parker
(1919–1990)
3. März 1971 25. März 1975
Harold Parfitt
(1921–2006)
26. März 1975 30. September 1979 Letzter Gouverneur der Kanalzone

Literatur

  • Gustavo A. Mellander, Nelly Maldonado Mellander, Charles Edward Magoon: The Panama Years. Editorial Plaza Mayor, Río Piedras, Puerto Rico 1999, ISBN 1-56328-155-4, OCLC 42970390.
  • Gustavo A. Mellander: The United States in Panamanian Politics: The Intriguing Formative Years. Interstate Publishers, Danville, Ill. 1971, OCLC 138568.

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