Philipp von der Pfalz

Philipp von der Pfalz (* 7. Mai 1480 in Heidelberg; † 5. Januar 1541 in Freising) war Fürstbischof von Freising (1498–1541) und von Naumburg (1517–1541).

Leben

Philipp entstammte dem Haus Wittelsbach und war der Sohn von Kurfürst Philipp dem Aufrichtigen und der Margarete von Bayern. Unter 14 Kindern, darunter Ludwig V., war er der zweitälteste Sohn.

Bischof von Freising ab 1498

Philipp, seit 3. Dezember 1498 Bischof von Freising, verteidigte das Bistum Freising erfolgreich in den Wirren des Bauernkriegs, außerdem verstand er es, die bayerischen Herzöge aus der Politik des Hochstifts herauszuhalten.

Sein überwiegender Aufenthaltsort war seine Residenz in Freising. Er entfaltete eine rege Bautätigkeit. Auf dem Domberg ließ er das Philippsschloss errichten. Im Auftrag des Fürstbischofs wurden vom Generalvikar des Bistums Freising Stephan Sunderndorfer die Sunderndorfer Matrikel erstellt.

Bischof von Naumburg ab 1517

Als er 1512 zum Koadjutor von Johann III. von Schönberg ernannt wurde, weilte er die zehn Monate nach dem Tode des Bischofs die längste Zeit im Bistum Naumburg-Zeitz, die Verwaltung übernahm danach vorwiegend eine Stiftsregierung. Da er das Wohlwollen der Wettiner genoss, nahm er auch gegenüber Martin Luther eine gemäßigte Haltung ein. Nach dem Tod von Friedrich III. und dem aufkeimenden Widerstand der Naumburger und Zeitzer Bürgerschaft positionierte sich Philipp, der das Bistum nicht mehr betrat, im streng katholischen Lager. Amtsmüde geworden, versuchte Philipp in der Folgezeit, einen Nachfolger für den Naumburger Bischofssitz zu finden.

Begraben wurde er im Freisinger Dom. Es sind mehrere zeitgenössische Porträts von ihm bekannt.

Literatur

  • Roland Götz, Franz Niedermaier: Philipp, Pfalzgraf bei Rhein. In: Neue Deutsche Biographie. (NDB). Band 20. Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 375–376 (deutsche-biographie.de).
  • Josef Domes: Philipp, Pfalzgraf bei Rhein, Bischof von Freising. In: Kurt Ruh u. a. (Hrsg.): Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Band 7, de Gruyter, Berlin / New York 1989, Sp. 603–605.
  • Josef Domes: Das Bistum Naumburg 1 – Die Diözese 2. In: Max-Planck-Institut für Geschichte (Hg.): Germania Sacra, NF 35,2, Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. Berlin/New York 1998, S. 951–965 (Digitalisat)

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