Pneumokoniose

Klassifikation nach ICD-10
J60 Kohlenbergarbeiter-Pneumokoniose
J61 Pneumokoniose durch Asbest und sonstige anorganische Fasern
J62 Pneumokoniose durch Quarzstaub
J63 Pneumokoniose durch sonstige anorganische Stäube
J64 Nicht näher bezeichnete Pneumokoniose
J65 Pneumokoniose in Verbindung mit Tuberkulose
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)
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Klassifikation nach ICD-11
CA60 Pneumokoniose
CA60.0 Pneumokoniose durch Quarzstaub
CA60.00 Pneumokoniose durch Talkum-Staub
CA60.1 Kohlenbergarbeiter-Pneumokoniose
CA60.2 Pneumokoniose durch anorganische Fasern, einschließlich Asbest
CA60.3 Pneumokoniose in Verbindung mit Tuberkulose
CA60.4 Aluminose der Lunge
CA60.5 Bauxitfibrose der Lunge
CA60.6 Berylliose
CA60.7 Graphitfibrose der Lunge
CA60.8 Siderose
CA60.9 Stannose
CA60.Y Sonstige näher bezeichnete Pneumokoniose
CA60.Z Pneumokoniose, nicht näher bezeichnet
ICD-11: Englisch • Deutsch (Entwurf)

Die Pneumokoniose (von altgriechisch πνεύμων pneumōn „Lunge“, κόνις konis „Staub“ und -ose) oder Staublunge entsteht durch Inhalation von anorganischen Stäuben. Der Begriff der Pneumokoniose wurde 1866 von Zenker für die pulmonalen Veränderungen, die durch langdauernde Einatmung von Staub unter verschiedenen Arbeitsbedingungen entstehen, eingeführt.

Art, Menge, Größe und fibroblastische Reizwirkung der Staubpartikel beeinflussen ebenso wie die Expositionsdauer und die individuelle Resistenz die Symptomatik und den Verlauf der Krankheit. Es kommt zu Lungenveränderungen, die zur Lungenfibrose führen können.

Es handelt sich um eine (meldepflichtige) Berufskrankheit. Die Silikose ist heute die häufigste Pneumokoniose.

Ursachen

Je nach Substanz unterscheidet sich der Verlauf und die Prognose der Erkrankung:

Eine eher schlechte Prognose mit häufiger Lungenfibrose und schwerer Beeinträchtigung:

  • Quarzfeinstaub (Silikose)
  • Asbestfasern (Asbestose)
  • Talkum (Talkose)
  • Metallstaub: Aluminiumstaub (Aluminose), Berylliumstaub (Berylliose)
  • Hartmetallstaub (Hartmetalllunge): z. B. durch Chrom, Titan, Vanadium, Wolfram, Molybdän

Eine eher gute Prognose mit sehr seltener Lungenfibrose:

  • Kohlestaub (Anthrakose):
  • Eisenstaub (Lungensiderose)
  • Schwerspatstaub (Barytose)

Als Abgrenzung ist die Byssinose zu nennen, die aus dem Einatmen von organischen Stäuben (Zellulosefasern) resultiert, weil sie von menschlichem Gewebe nicht abgebaut werden.

Diagnose

Die Pneumokoniosen werden mittels Röntgenbild des Thorax diagnostiziert und nach der ILO-Klassifikation (International Labour Organization) beurteilt.

Im Röntgenbild können interstitielle fleckförmige und subpleural lokalisierte Infiltrate („Streifenschatten“) oder kleine Zystenbildungen („Honigwaben“) in Erscheinung treten. Mit hochauflösender Computertomographie werden diese Veränderungen wesentlich früher und genauer erfasst als mit einer Übersichtsaufnahme der Lunge.

Klinisch kann sich mit fortschreitender Lungenveränderung eine Kurzatmigkeit bzw. Atemnot infolge eingeschränkter Lungenfunktion einstellen. Die Erfassung der Lungenfunktion erfolgt zumeist durch Spirometrie.

Die seltene Kombination von Silikose mit rheumatoider Arthritis wird als Caplan-Syndrom bezeichnet.

Siehe auch

  • Byssinose
  • Exogen allergische Alveolitis
  • Tabaklunge

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