gilt, wobei die Einheitsmatrix bezeichnet. Die Matrix ist hierbei eindeutig bestimmt und heißt inverse Matrix zu . Die Inverse einer Matrix wird üblicherweise mit bezeichnet. Bei einer singulären Matrix existiert keine solche Matrix .
Ist ein kommutativer Ring, Körper oder Schiefkörper, so sind die beiden Bedingungen und äquivalent, das heißt, eine linksinverse Matrix ist dann auch rechtsinvers und umgekehrt, sprich, die obige Bedingung lässt sich durch beziehungsweise abschwächen.
Beispiele
Die reelle Matrix
ist regulär, denn sie besitzt die Inverse
,
mit
.
Die reelle Matrix
ist singulär, denn für jede Matrix
gilt
.
Äquivalente Charakterisierungen
Reguläre Matrizen über einem Körper
Eine -Matrix mit Einträgen aus einem Körper , zum Beispiel die reellen oder komplexen Zahlen, ist genau dann invertierbar, wenn eine der folgenden äquivalenten Bedingungen erfüllt ist:
Bei einer singulären -Matrix mit Einträgen aus einem Körper ist keine der obigen Bedingungen erfüllt.
Reguläre Matrizen über einem unitären kommutativen Ring
Allgemeiner ist eine -Matrix mit Einträgen aus einem kommutativen Ring mit Eins genau dann invertierbar, wenn eine der folgenden äquivalenten Bedingungen erfüllt ist:
Es gibt eine Matrix mit .
Die Determinante von ist eine Einheit in (man spricht auch von einer unimodularen Matrix).
Bei einer singulären -Matrix mit Einträgen aus einem kommutativen Ring mit Eins ist keine der obigen Bedingungen erfüllt.
Der wesentliche Unterschied zum Fall eines Körpers ist hier also, dass im Allgemeinen aus der Injektivität einer linearen Abbildung nicht mehr ihre Surjektivität (und damit ihre Bijektivität) folgt, wie bereits das einfache Beispiel , zeigt.
wobei und beliebige Matrizen passender Größe sind.
Eine singuläre Matrix besitzt den Eigenwert null, d. h., es gibt einen vom Nullvektor verschiedenen Vektor, der von der Matrix auf ersteren abgebildet wird. Alle Vektoren, die von der Matrix auf den Nullvektor abgebildet werden, erzeugen den Eigenraum zum Eigenwert null. Die Dimension dieses Eigenraumes ist die geometrische Vielfachheit des Eigenwerts null, siehe Jänich (2008), S. 197 ff.
Blockmatrizen
Ist eine quadratische Blockmatrix gegeben, wobei und das Schur-Komplement von in eine reguläre Matrix ist, dann ist auch eine reguläre Matrix und es gilt
Daraus folgt für die inverse Matrix
Wenn und das Schur-Komplement von in eine reguläre Matrix ist, gilt entsprechend
und für die inverse Matrix
Mithilfe dieser Formel kann die inverse Matrix einer quadratischen ()-Blockmatrix mit Blöcken der Dimension effizient berechnet werden. Es ist also . Die Laufzeit für die Inversion beträgt . Im Vergleich dazu beträgt die Laufzeit für den Gauß-Jordan-Algorithmus .
Für den Restklassenkörper kann die Anzahl der regulären -Matrixen wie folgt berechnet werden:
Jedes der Elemente der 1. Zeile kann unabhängig voneinander 2 Werte annehmen. Der Nullvektor ist ausgeschlossen. Für die 1. Zeile gibt es also Möglichkeiten.
Für die 2. Zeile sind alle Vektoren ausgeschlossen, die eine Linearkombination der 1. Zeile sind, also Vektoren. Für die 2. Zeile gibt es also Möglichkeiten.
Für die 3. Zeile sind alle Vektoren ausgeschlossen, die eine Linearkombination der 1. Zeile und 2. Zeile sind, also Vektoren. Für die 3. Zeile gibt es also Möglichkeiten.
Allgemein gibt es für die Zeile mit dem Index also mögliche Werte. Für alle Zeilen der Matrix ergeben sich daher insgesamt Möglichkeiten.
Daraus lässt sich der Anteil der regulären -Matrixen an allen -Matrixen bestimmen. Es gibt verschiedene -Matrixen, weil jedes der Elemente unabhängig voneinander 2 Werte annehmen kann. Der Anteil der regulären -Matrixen beträgt daher
Für gegen unendlich konvergiert dieses Produkt nach dem Pentagonalzahlensatz wegen gegen einen endlichen Grenzwert. Dieser beträgt etwa 0,289.
Dieses Ergebnis lässt sich für beliebige Primzahlen auf den Restklassenkörper verallgemeinern. Es gibt verschiedene -Matrixen, von denen reguläre -Matrixen sind. Der Anteil der regulären -Matrixen beträgt .
Literatur
Peter Knabner, Wolf Barth: Lineare Algebra. Grundlagen und Anwendungen. Springer Spektrum, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-32185-6.
Klaus Jänich: Lineare Algebra. 11. Auflage. Springer-Lehrbuch, Berlin, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-75502-9, doi:10.1007/978-3-540-75502-9.
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