Saale

Die Saale oder Sächsische Saale, früher auch Thüringische Saale oder (seltener) Vogtländische Saale, ist ein Fluss in Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Sie ist ein orografisch linker und bei einer Länge von 413 km nach der Moldau der zweitlängste Nebenfluss der Elbe. Mit einem mittleren Abfluss von 117 m³/s nimmt sie in der Rangfolge der wasserreichsten Nebenflüsse knapp vor der Havel ebenfalls Platz zwei hinter der Moldau ein. Die Saale entwässert von der Quelle bis zur Mündung ein Gebiet von 24.167 km².

Saale

Saaletal bei Hof

Daten
Gewässerkennzahl DE: 56
Lage In Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt
Flusssystem Elbe
Abfluss über Elbe → Nordsee
Flussgebietseinheit Elbe
Quelle Saalequelle bei Zell im Fichtelgebirge
50° 7′ 8″ N, 11° 49′ 42″ O
Quellhöhe 728 m ü. NN
Mündung Bei Barby in die ElbeKoordinaten: 51° 57′ 17″ N, 11° 54′ 50″ O
51° 57′ 17″ N, 11° 54′ 50″ O
Mündungshöhe 49,5 m ü. NN
Höhenunterschied 678,5 m
Sohlgefälle 1,6 ‰
Länge 413 km
Einzugsgebiet 24.167 km²
Abfluss am Pegel Calbe-Grizehne
AEo: 23.719 km²
Lage: 17,4 km oberhalb der Mündung
NNQ (24.06.1934)
MNQ 1932–2015
MQ 1932–2015
Mq 1932–2015
MHQ 1932–2015
HHQ (06.06.2013)
11,5 m³/s
43,6 m³/s
115 m³/s
4,8 l/(s km²)
387 m³/s
1030 m³/s
Abfluss an der Mündung
AEo: 24.167 km²
MQ
Mq
117 m³/s
4,8 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Schwarza, Ilm, Unstrut, Wipper, Bode
Rechte Nebenflüsse Weiße Elster
Großstädte Jena, Halle (Saale)
Mittelstädte Hof, Saalfeld, Rudolstadt, Naumburg, Weißenfels, Merseburg, Bernburg
Häfen Hafen Halle, Sophienhafen in Halle
Schiffbarkeit Von der Mündung bis Bad Dürrenberg; für Europaschiffe bis Trotha

Das Einzugsgebiet der Saale mit hervorgehobenen Wasserscheiden von Unstrut und Weißer Elster; zusätzlich ist die Bode hervorgehoben

Seit 1990 sind die unteren 124 km der Saale eine Bundeswasserstraße, die von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Magdeburg) betreut wird.

Die größten Städte an der Saale sind Halle mit etwa 240.000 Einwohnern, Jena mit etwa 110.000 Einwohnern und Hof mit knapp 50.000 Einwohnern.

Name

Die Saale entspringt im Fichtelgebirge in Oberfranken. Zur Unterscheidung von der ebenfalls in der Region Franken, genauer in Unterfranken entspringenden Saale (bezeichnet als Fränkische Saale) wird sie in Bayern offiziell Sächsische Saale genannt. Sie berührt zwar das ehemalige Königreich bzw. den Freistaat Sachsen nicht, durchfließt aber nach dem Verlassen von Oberfranken

Die Bezeichnungen Vogtländische Saale und Thüringische Saale sind weniger geläufig. Je weiter im Verlauf der Saale nach Norden, desto mehr wird der Fluss lediglich als Saale bezeichnet.

Die Saale wurde um ca. 973 vom Ibrahim ibn Yaqub, einem Reisenden jüdischen Glaubens aus dem Kalifat von Córdoba in Spanien, unter dem Namen S.lawa erwähnt.

Eine Erklärung des Flussnamens erwägt die Ufergehölze aus Weiden (Salix) als Herkunft.

Auffällig ist aber die in verschiedenen Regionen auftretende Verbindung der Wortstämme ‚saal‘ und ‚hall‘ mit Salzvorkommen und -gewinnung. Die Verbindung beider Wortstämme wird durch die keltischen Sprachen deutlich, so heißt Salz auf Walisisch ‚halen‘:

  • Bei Salzburg mündet die Saalach, an der Bad Reichenhall liegt, in die Salzach. Die Schifffahrt auf der Salzach reichte früher bis Hallein, zum Abtransport des dort gewonnenen Salzes – auf kaiserliche Anordnung von 1333.
  • Hall in Tirol hieß bei seiner Ersterwähnung 'Salina', und auch Schwäbisch Hall entstand an einer Salzquelle.
  • An der Fränkischen Saale, erstmals im Jahr 777 unter den Namen Sala und Salu in einem Fuldaer Urkundenbuch erwähnt, liegen die Salzorte Bad Neustadt (um die karolingische Pfalz Salz), der benachbarte heutige Ort Salz und Bad Kissingen.
  • Der Leine-Nebenfluss Saale kommt aus Salzhemmendorf
  • Ihr slawischer Name Solawa, der heute noch in der sorbischen Literatur Verwendung findet, enthält die slawische Variante des indoeuropäischen Wortes für Salz, vgl. Tschechisch ‚sůl‘ und Polnisch ‚sól‘.

So besehen ist Halle an der Saale nichts weiter als die Salzstadt am Salzfluss.

In Zusammensetzungen mit dem Flussnamen als Bestimmungswort fiel im klassischen Gebrauch das Endungs-e weg. Beispiele sind Saalfeld, Saalburg, Saalbahn, Saalgärten (Rudolstadt), Saalweg (Jena), Saalwiesen (Schwarzenbach/Saale) oder Saalkreis (bis 2007). In neuerer Zeit wird häufiger davon abgewichen, wohl auch, um Bezüge zum Substantiv Saal zu vermeiden. So heißt auch der Kragenkreis um Halle seit einigen Jahren Saalekreis.

Verlauf

Quelle

Die Saale entspringt im Fichtelgebirge zwischen Zell und Bad Weißenstadt am Nordwesthang des Großen Waldsteins. Sie liegt auf 707 m ü. NN. An dem mit rohen Granitblöcken verblendeten ehemaligen Mundloch eines Bergwerksstollens ist eine Syenitplatte angebracht mit der Inschrift: „Quelle der Saale, gefasst von den Städten Münchberg, Schwarzenbach, Hof, Weißenfels, Halle 1869“. Die Initiative zum Umbau des Mundloches zur offiziellen Saalequelle ging von der Stadt Münchberg aus und die in der Inschrift erwähnten Städte beteiligten sich an den Kosten. Das gesamte Areal ist heute ein geschütztes Naturdenkmal. Die Saalequelle ist Ausgangspunkt des 427 km langen Radwanderwegs Saale.

Oberlauf

Zwischen Zell und Hof, auf der Münchberger Hochfläche, fließt die Saale relativ langsam dahin. Zwischen der Einmündung des Tannbachs und der Selbitz bildet sie die Grenze zwischen Bayern und Thüringen, ehemals Teil der innerdeutschen Grenze. Anschließend verläuft die Saale quer durch das Thüringer Schiefergebirge. Dort fließt sie durch fünf Kaskaden; die größten dortigen Stauseen sind der Hohenwarte-Stausee und der Bleiloch-Stausee.

Der Bereich der mittleren Saale beginnt bei Kaulsdorf-Weischwitz mit dem Austritt des Flusses aus dem Thüringer Schiefergebirge und dem Durchbruch durch die Randplatten des Thüringer Beckens. Der Fluss berührt dort unter anderem Saalfeld, Rudolstadt und Jena.

Bei Naumburg nimmt die Saale die Unstrut auf, die mit 192 km der zweitlängste Nebenfluss der Saale ist.

Unterlauf

Nach dem Austritt aus dem Naturpark Saale-Unstrut-Triasland in Weißenfels beginnt der Unterlauf der Saale. Aber noch unterhalb von Halle wird das Saaletal von Anhöhen begleitet, die dem östlichen Harzvorland zugerechnet werden. Der Ochsenberg in Halle-Kröllwitz hat 119,2 m über NHN, Trotha Unterpegel in 200 m Entfernung 69,36 m über NHN. Nördlich von Halle-Trotha werden in bis zu 2 km von der Saale 141 m bzw. 164 m (Lerchenhügel) über NHN erreicht. Die höchste zwischen dem unteren Saaletal und der Leipziger Tieflandsbucht gelegene Erhebung ist der Petersberg mit 250,4 m über NHN. Die Diemer Mark bei Rothenburg erreicht einen Kilometer westlich des Flusses 163,4 m über NHN, der Wasserspiegel der Saale liegt bei Rothenburg Unterpegel bei 61,4 m über NHN. Am Nordrand von Bernburg erreicht das Gelände noch 100 m über NHN, gegenüber einem Saalespiegel von 56,7 m bei der Altstadt. Erst bei Nienburg fließt die Saale wirklich in einer Ebene.

Im Altpleistozän floss die Saale von Naumburg in Richtung Zwenkau, teilte sich bei Lützen in den Leipziger und den Schkeuditz-Lützener Saalearm und nahm südlich von Zwenkau die Weiße Elster auf. Sie vereinigte sich nördlich von Leipzig mit der Mulde, erreichte aber schon zu Beginn der Elster-Kaltzeit im Mittelpleistozän den Leipziger Raum nicht mehr. Seitdem fließt sie über das heutige Weißenfels in nördliche Richtung, während ihr ehemaliges Flussbett von der Weißen Elster benutzt wird (Leipziger Saalearm).

Südlich von Halle liegt die ökologisch wertvolle Saale-Elster-Aue, im halleschen Stadtgebiet befinden sich mehrere Inseln und Felsen am Ufer (Klausberge, Kröllwitzer Felsen mit dem Saaledurchbruch) und der Giebichenstein mit der Burgruine. Unterhalb von Halle passiert die Saale die Steilufer der Brachwitzer Alpen, Wettin und die Rothenburger Sandsteinfelsen aus dem Oberkarbon und Bernburg.

Die Saale mündet bei Barby in die Elbe.

Wasserbau

Stauseen

Am Oberlauf der Saale liegen in dieser Reihenfolge folgende Stauseen:

  • Bleilochtalsperre
  • Talsperre Burgkhammer
  • Talsperre Walsburg
  • Hohenwartetalsperre
  • Talsperre Eichicht

Sie bilden die Saalekaskade, den zweitgrößten Verbund von Wasserkraftwerken in Deutschland.

Laufwasserkraftwerke

Sowohl am Rasenmühlenwehr als auch am Paradieswehr in Jena befinden sich Wasserkraftanlagen. Sie wurden 1999/2000 an den bestehenden Wehren errichtet. Vorher befanden sich an den Wehren Schleusen für die Flößerei.

In Halle besteht beim Ortsteil Planena eine Wasserkraftanlage, zwei weitere sollen an den Wehren Pulverweiden und Trotha entstehen.

Weitere Laufwasserkraftwerke gibt es in Unterpreilipp,Uhlstädt, Jena-Burgau,Döbritschen und Camburg sowie in Walsburg, in der alten Pappenfabrik Ziegenrück und im Wasserkraftmuseum Ziegenrück.

Nebenflüsse

Das Flusssystem der Saale zeichnet sich durch drei große Nebenflüsse aus, Unstrut, Weiße Elster und Bode. Deren Nebenflüsse sind oft bedeutender als die meisten direkten Nebenflüsse der Saale.

Name Lage Länge
in km
EZG
in km²
MQ
in l/s
Mün­dung GKZ
Sächsische Saale
oberhalb des Haidbachs
rechts 008,5 0016,7 nordwestlich von Sparneck 56-111000
Haidbach links 006,7 0021,1 nordwestlich von Sparneck 56-112000
Pulschnitz links 011,4 0028,1 westlich von Weißdorf-Oppenroth 56-114000
Ulrichsbach links 006,9 0017,3 westlich von Weißdorf-Oppenroth 56-116000
Förmitz rechts 006,8 0014,1 00320
(14,5 km²)
oberhalb Schwarzenbach-Förbau 56-117600
Lamitz rechts 022,5 0068,9 00242
(26,3 km²)
Fattigau 56-119200
Schwesnitz rechts 025,2 0102,6 00673
(84 km²)
Oberkotzau 56-120000
Ölsnitz links 014,3 0037,3 00325
(36,2 km²)
Hof 56-132000
Südliche Regnitz rechts 033,8 0114,8 00877
(92,5 km²)
Hof 56-140000
Krebsbach rechts 006,4 0011,2 000 Hof-Nord 56-151800
Nördliche Regnitz rechts 007,7 0041,8 000 Hof-Unterkotzau 56-152000
Göstrabach links 011,8 0036,2 000 oberhalb Köditz-Saalensteins 56-154000
Tannbach rechts 008,7 0029,0 000 oberhalb Hirschbergs 56-156000
Ehrlichbach
(Wedenbach)
rechts 00,0 > 10,0 000 Hirschberg 56-157?
Lehestenbach rechts 00,0 > 10,0 000 oberhalb Hirschberg-Sparnbergs 56-158000
Selbitz links 036,8 0245,6 03000
(213 km²)
Blankenstein bei Bad Lobenstein 56-160000
Lemnitz links 000,0 0046,7 000 unterhalb Harras 56-172000
Friesau links 000,0 > 10,0 000 gegenüber Bad Lobenstein-Saaldorf 56-173?
Pößnigsbach rechts 000,0 > 10,0 000 oberhalb Saalburgs (Bleilochtalsperre) 56-173?
Triebisbach rechts 000,0 > 10,0 000 Saalburg (Bleilochtalsperre) 56-173?
Wettera rechts 000,0 0058,2 000 Gräfenwarth (Bleilochtalsperre) 56-174000
Retschbach links 000,0 > 10,0 000 östlich Remptendorfs (Bleilochtalsperre) 56-176(?)
Wisenta rechts 055,0 0175,7 01240
(158 km²)
Walsburg bei Schleiz (Talsperre Walsburg) 56-180000
Plothenbach rechts 000,0 0039,5 000 Ziegenrück 56-192000
Debra rechts 000,0 0031,7 000 Ziegenrück 56-194000
Otterbach links 000,0 0054,2 000 unterh. Ziegenrück 56-196000
Schlingengrund rechts 000,0 > 10,0 000 nördlich von Altenbeuthen (Behinn Hohenwarte-Stausee) 56-197?
Lothrabach links 000,0 > 10,0 000 oberhalb Hohenwartes (Hohenwarte-Stausee) 56-197?
Loquitz links 033,7 0364,3 03830
(362 km²)
Kaulsdorf 56-200000
Gißrabach links 000,0 > 10,0 000 Saalfelder Höhe-Reschwitz 56-311?
Weira rechts 000,0 0022,7 000 Saalfeld/Saale 56-312000
Schwarza links 053,0 0507,0 04690
(341 km²)
Rudolstadt-Schwarza 56-320000
Schaalbach links 000,0 > 10,0 000 Rudolstadt 56-331?
Remdaer Rinne links 000,0 0085,4 000 Rudolstadt 56-332000
Haselbach links 000,0 > 10,0 000 Uhlstädt-Kirchhasel-Kirchhasel 56-333?
Schadebach rechts 000,0 0019,4 000 Uhlstädt-Kirchhasel-Kolkwitz 56-334000
Wiedabach links 000,0 0029,6 000 Uhlstädt-Kirchhasel-Zeutsch 56-336000
Krebsbach rechts 000,0 0017,0 000 Uhlstädt-Kirchhasel-Niederkrossen 56-338000
Hüttener Grund rechts 000,0 > 10,0 000 Uhlstädt-Kirchhasel-Niederkrossen 56-339?
Orla rechts 035,0 0258,2 01350
(255 km²)
Freienorla 56-340000
Dehnabach links 000,0 > 10,0 000 Großeutersdorf 56-351?
Leubengrund rechts 000,0 > 10,0 000 Kleineutersdorf 56-351?
Reinstädter Bach links 000,0 0061,0 000 Kahla 56-352000
Pürschützer Tal rechts 000,0 > 10,0 000 Schöps-Jägersdorf 56-353?
Forellenbach
Bach aus Altendorf
links 000,0 0030,1 000 Schöps 56-354000
Leutra links 000,0 > 10,0 000 Jena-Maua 56-358(?)
Roda rechts 034,0 0262,3 01180
(254 km²)
Jena-Lobeda 56-360000
Felsbach links < 10,0 000 Jena-Burgau 56-371?
Pennickenbach rechts 000,0 < 10,0 000 Jena-Wöllnitz 56-371?
Ammerbach links 000,0 > 10,0 000 Jena-Süd 56-371?
Leutra links 000,0 0037,7 000 Jena-West 56-372000
Gembdenbach rechts 000,0 > 10,0 000 Jena-Wenigenjena 56-373?
Steinbach links 000,0 < 10,0 000 Jena-Löbstedt 56-373?
Gönnerbach links 010,0 0019,7 000 Neuengönna bei Jena 56-374000
Gleise rechts 019,0 0066,4 000 Golmsdorf bei Jena 56-376000
Tautenburger Tal rechts 000,0 0023,9 000 Dorndorf-Steudnitz 56-378000
Tümplingbach rechts 000,0 > 10,0 000 Camburg-Tümpling 56-379?
Ilm links 129,0 1042,7 05890
(894 km²)
Großheringen bei Naumburg 56-380000
Unstrut links 192,0 6364,2 30300
(6218 km²)
Naumburg 56-400000
Wethau rechts 030,0 0238,1 01010
(205 km²)
Naumburg 56-520000
Rippach rechts 027,0 0171,6 000 Dehlitz 56-540000
Ellerbach rechts 0042,2 000 Bad Dürrenberg 56-55?
Geisel links 023,3 0252,4 00517
(208 km²)
Merseburg 56-560000
Luppe rechts 025,0 0158,8 00054 Schkopau 56-580000
Laucha links 020,2 0100,7 000 Schkopau 56-59?
Weiße Elster rechts 257,0 5154,0 25100
(4939 km²)
Halle 56-600000
Roßgraben links 008,4 0000,0 000 Halle 56-71?
Saugraben links 003,0 0000,0 000 Halle 56-71?
Hechtgraben links 003,0 0000,0 000 Halle 56-71?
Götsche rechts 015,3 0049,1 000 Halle 56-71?
Salza links 048,2 0568,0 00991
(547 km²)
Salzmünde bei Halle 56-720000
Schlenze links 015,0 0111,9 000 Friedeburg 56-74(?)
Schlackenbach links 0033,2 000 Alsleben 56-75?
Bach aus Schackstedt links 0020,3 000 Friedeburg 56-75?
Wipper links 085,0 0650,0 02400
(544 km²)
Bernburg 56-760000
Fuhne rechts 059,0 0673,0 000 Bernburg 56-78(?)
Bode links 169,0 3229,0 12600
(3200 km²)
Nienburg 56-800000
Tränkegraben rechts 0023,8 000 Calbe-Trabitz 56-9?
Taube rechts 035,0 0414,7 000 Barby 56-9?

Flora

Bei freier Entwicklung der Flora ohne menschlichen Einfluss ergäbe sich laut Bundesamt für Naturschutz eine potenzielle Vegetation aus Hainsimsen- und Buchenwäldern am Oberlauf, Traubeneichen- und Hainbuchenwäldern sowohl am Mittellauf wie am linkssaalischen Unterlauf und Stieleichen- und Hainbuchenwäldern am rechtssaalischen Unterlauf.

Im Fichtelgebirge entspringt die Saale inmitten ausgedehnter Wälder. Diese bilden den Lebensraum für geschützte Pflanzenarten wie Arnika, Busch-Nelke, Froschkraut, Türkenbund und Wacholder.

Im Thüringisch-Fränkischen Mittelgebirge passiert der Fluss hinter Hof die weitgehend entwaldete Münchberger Hochfläche mit ihren Fichten-Monokulturen und trennt im weiteren Verlauf das Vogtland, das in dieser Gegend gering bewirtschaftet wird, am rechten Ufer vom Frankenwald am linken. Für den Frankenwald ist nachgewiesen, dass er Ende des 19. Jahrhunderts fast vollständig abgeholzt war. Heute ist die Fichte, die zum Teil in Monokulturen vorkommt, der sichtbarste Vertreter der Flora.

Fichten-Kieferngewächse prägen auch das Obere Saaletal in Thüringen mit seinen bewaldeten Kerbtälern. Die Erschwernis für landwirtschaftliche Nutzung förderte die Entstehung autochthoner Nadelwälder und naturnaher Laubwälder.

Im Naturpark Schiefergebirge bestimmen Kiefern und Fichten das Bild. Er ist zu über 80 % bewaldet. Bodensaure Eichen-Birken-Kiefern-Mischwälder repräsentieren als Restflächen die natürliche Bewaldung ohne forstwirtschaftlichen Hintergrund.

Das Mittlere Saaletal hat sich durch menschliche Einflüsse stark verändert. Altwässer und weidengesäumte Auen bestehen nur noch an wenigen Stellen und die Saale-Kaskade bewirkt eine gleichmäßige Wasserführung der Saale ohne regelmäßige Überflutungen. Es dominiert der Ackerbau. Entlang der Mittleren Saale kennzeichnen Mischwälder mit starkem Rotbuchenbestand das Einzugsgebiet des Flusses, dieses Vegetationsbild ist der am häufigsten anzutreffende Naturraum Deutschlands.

Zwischen Saalfeld und Dornburg-Camburg, vor allem bei Jena, sind auf Muschelkalkhängen gedeihende Mager-, Halbtrocken- und Trockenrasen landschaftsprägend, die sich bis auf die angrenzenden Hochflächen erstrecken. Auf ihnen siedeln im Raum Jena wilde Orchideen- und Sommerwurz-Arten. Eine Form der Klappertöpfe (Rhinanthus) existiert außerhalb Südeuropas nur an diesem Standort. An den südlichen Berghängen vertreibt gegenwärtig die neobiotische Schwarzkiefer die angestammte Flora.

Im Weinanbaugebiet Saale-Unstrut im südlichen Sachsen-Anhalt wird vorrangig die Rebsorte Müller-Thurgau kultiviert, es folgen die Sorten Weißer Burgunder und Silvaner. Aus Österreich kommend, gelangte der Silvaner um das Jahr 1670 in die Region und dominierte lange Zeit den lokalen Weinbau.

In der Saale-Elster-Aue herrschen Feldulmen und Gebüsche vor, unter anderem Weißdorne, Schlehdorn und Holunder.

In der Region um Halle treffen Umweltverschmutzung durch Stäube und Aschen aus industriellen und privaten Quellen und die Nachteile einer anthropogenen Eutrophierung in Folge intensiver landwirtschaftlicher Düngung aufeinander, notgedrungen reicherten die Böden im 20. Jahrhundert übermäßig Kalk, Schwefel und Salz an. Dennoch beherbergt die Flora einige in Deutschland seltene Pflanzenarten wie die Schmalblütige Traubenhyazinthe, das Hohe Veilchen und den Illyrischen Hahnenfuß. Erfolgreichste invasive Pflanze im Stadtgebiet Halle ist der Flieder.

Im Naturschutzgebiet Bergholz bietet eine niederschlagsarme Lösslandschaft die Lebensgrundlage für Traubeneichen, Hänge-Birken und Winterlinden, daneben die üblichen Buchenarten. Das Gebiet ist vom Eichensterben betroffen und grenzt an intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen. In den Auenwäldern zwischen Halle und Bernburg gedeihen neben Baum- und Straucharten Buschwindröschen, Gelbes Windröschen, Lerchensporne oder Sumpfdotterblume. Die Trockenstandorte sind bedeckt von Federgras, Perlgras, Frühlings-Adonisröschen, Wiesensalbei.

Im Salzlandkreis mit den Städten Bernburg, Nienburg und Calbe verfügt die Saale zwar über Räume zur Überflutung und gepflegte Naherholungsgebiete, die Flussauen sind jedoch in Relation zu den potenziellen Überschwemmungsflächen, die der Ackerbau beansprucht, sehr schmal.

Fauna

Anglerverbände bezeichnen den Fischbestand der Saale als reich und vielfältig.

Gemeinden entlang der Saale

Von der Quelle zur Mündung.

Bayern

Zell – Sparneck – Weißdorf – Schwarzenbach an der Saale – Oberkotzau – Hof – Köditz – Töpen – Berg – Issigau

Thüringen

Hirschberg – Rosenthal am Rennsteig – Bad Lobenstein – Saalburg-Ebersdorf – Schleiz – Eßbach – Ziegenrück – Drognitz – Hohenwarte – Kaulsdorf – Saalfeld – Rudolstadt – Uhlstädt-Kirchhasel – Orlamünde – Freienorla – Großeutersdorf – Kleineutersdorf – Kahla – Großpürschütz – Schöps – Rothenstein – Jena – Neuengönna – Dornburg-Camburg – Großheringen

Sachsen-Anhalt

Molauer Land – Naumburg – Schönburg – Goseck – Weißenfels – Lützen – Bad Dürrenberg – Leuna – Merseburg – Schkopau – Teutschenthal – Halle – Wettin-Löbejün – Salzatal – Gerbstedt – Könnern – Alsleben – Plötzkau – Bernburg – Nienburg – Calbe – Barby

Orte an der Saale in Sachsen-Anhalt

Von der Landesgrenze Thüringen/Sachsen-Anhalt aus fließt die Saale an folgenden Orten vorbei:

Rödigen – Saaleck – Stendorf – Kreipitzsch – Bad Kösen – Naumburg – Schulpforte – Weinberge – Schellsitz – Schönburg – Eulau – Goseck – Leißling – Lobitzsch – Uichteritz – Weißenfels – Burgwerben – Kriechau – Schkortleben – Dehlitz – Oeglitzsch – Großkorbetha – Kleinkorbetha – Leina – Kraßlau – Wengelsdorf – Vesta – Bad Dürrenberg – Kröllwitz – Ostrau – Wölkau – Kreypau – Leuna – Trebnitz – Merseburg – Meuschau – Freiimfelde – Schkopau – Korbetha – Hohenweiden – Röpzig – Rockendorf – Holleben – Halle – Lettin – Brachwitz – Schiepzig – Salzmünde – Pfützthal – Döblitz – Mücheln – Zaschwitz – Trebitz – Wettin – Kloschwitz – Rumpin – Dobis – Friedeburg – Zickeritz – Brucke – Rothenburg – Nelben – Gnölbzig – Trebnitz – Alsleben – Mukrena – Poplitz – Großwirschleben – Kustrena – Plötzkau – Gröna – Aderstedt – Neuborna – Bernburg – Dröbel – Latdorf – Grimschleben – Nienburg – Jesar – Wedlitz – Damaschkeplan – Wispitz – Calbe – Schwarz – Gottesgnaden – Trabitz – Tornitz – Groß Rosenburg – Werkleitz – Klein Rosenburg – Barby

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

An der Saale mit ihrem Nebenfluss Unstrut liegt das Weinbaugebiet Saale-Unstrut. Entlang des Flusses verläuft der Fernradweg Saale-Radweg. Vor allem im Ober- und Mittellauf ist der Radweg radtouristisch anspruchsvoll. Die Via Regia folgt streckenweise dem Lauf der Saale.

Mit ihren oft hoch aufragenden Hängen fließt die Saale unter anderem an der Labyrinthruine am Schloss Burgk, an der Heidecksburg bei Rudolstadt, der Leuchtenburg in Seitenroda, der Kunitzburg (zu Jena), den Dornburger Schlössern, der Burg Saaleck, der Rudelsburg bei Bad Kösen, der Burg Schönburg, am Schloss Goseck, am Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels, an der Burg Giebichenstein am Saaledurchbruch in Halle und am Schloss Bernburg vorbei. In Halle liegt zudem die Moritzburg am Ufer des Mühlgrabens, einem Seitenarm des Flusses.

Nördlich von Halle passiert der Fluss die Burg Wettin. Sie ist die Stammburg der Wettiner, die zwischen dem Thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg von 1264 und dem Ende der Monarchie im Jahr 1918 die Herrschaft über den Großteil von Thüringen (Ernestiner) ausübten sowie von 1423 bis 1918 sämtliche Kurfürsten und Könige von Sachsen stellten.

Zwischen Thüringen und Bayern liegt die Autobahnbrücke Rudolphstein. In Folge der deutschen Teilung führt eine Richtungsfahrbahn der A9 auf einer Konstruktion von 1936 entlang und die andere auf einer Konstruktion von 1996.

Zwischen Saalfeld und Naumburg ist das Saaletal eine bedeutende Verkehrsader. Wegen der Enge im Tal müssen die Verkehrswege dort häufig die Flussseite wechseln. Entlang dieses Flussabschnitts verlaufen beispielsweise die Bundesstraße 88 und die Eisenbahnstrecke der Saalbahn. Allein die Thüringer Bahn quert im engen Saaletal achtmal über Brücken den Fluss.

Ein besonderes Baudenkmal ist die Fußgänger-Hängebrücke bei Klein- und Großeutersdorf, kurz vor Jena. Die sogenannte „Schaukelbrücke“ (erbaut 1908) ist in ihrer Art einmalig in Europa.

Die Saalebrücke Bad Kösen von 1892 mit ihren charakteristischen Türmchen auf den Brückenpfeilern ist ebenfalls ein touristischer Anziehungspunkt.

Südlich von Halle überspannt die Eisenbahn-Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle die Saale. Die Saale-Elster-Talbrücke ist seit ihrer Fertigstellung im Jahr 2013 mit einer Länge von über 8 km die längste Brücke Deutschlands.

Bedeutung als Verkehrsweg

Die Nutzung der Saale für Güter- oder Personentransporte ist seit 981 urkundlich belegt. Ab der Unstrutmündung ist der Fluss abschnittsweise für kleine Fahrgastschiffe, ab Halle durchgehend schiffbar. Im Rahmen des Wasserstraßenausbaues Elbe/Saale wurde die Gesamtlänge durch Begradigungen in den Jahren 1933 bis 1942 von 427 km auf rund 413 km verkürzt. Von km 124,16 bei Bad Dürrenberg bis km 0,00 Mündung in die Elbe (bei km 290,78) ist die Saale eine Bundeswasserstraße, für die das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Magdeburg zuständig ist.

Von Bad Dürrenberg bis oberhalb des Hafens Halle-Trotha ist die Saale als Wasserstraßenklasse I ausgewiesen, von dort bis zur Elbe der Klasse IV. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 wurde die Saale in die unterhalb der Kategorien A bis C liegende Kategorie „außerhalb des Kernnetzes“ (< 0,6 Mio. t/a) eingeordnet. Im auf Grundlage des Bundesverkehrswegeplans erlassenen Bundeswasserstraßenausbaugesetz ist der Ausbau der Saale und des Saalekanals nicht enthalten. Auf der Saale findet seit Jahren kein Frachtverkehr mehr statt. Im Jahr 2018 wurde im Hafen Halle der Güterumschlag auf das Binnenschiff für beendet erklärt und der Hafen seitdem nur noch als Containerterminal zum Umschlag zwischen Straße und Schiene betrieben. In Bernburg, Halle, Merseburg und Bad Kösen gibt es Reedereien, die kleine Fahrgastschiffe fahren lassen, meist nur auf einzelnen staugeregelten Abschnitten der Saale.

Der 1933 begonnene Bau des für die Fluss-Schifffahrt vorgesehenen Elster-Saale-Kanals, der bis nach Leipzig führen sollte, wurde nie vollendet. Seine Bezeichnung geht auf einen Mitte des 19. Jahrhunderts gebauten, von der Elster ausgehenden Kanal von 2,5 km Länge zurück. Das fertiggestellte und 1939 geflutete Teilstück von 11 km Länge in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Sachsen heißt seit 1999 amtlich Saale-Leipzig-Kanal (SLK) und zählt zu den „sonstigen Bundeswasserstraßen“.

Ein weiteres, nicht vollendetes Kanalprojekt ist der Mittelkanal bei Merseburg.

Flussausbau

Nach dem Widerstand von Umweltgruppen ist ein Staustufenbau im Unterlauf der Saale aufgegeben worden, stattdessen ist zurzeit ein Schleusenkanal bei Tornitz, der sogenannte Saalekanal, in Planung.

Kritik am geplanten Flussausbau

Auch der geplante Saalekanal wird von Umweltverbänden, insbesondere dem BUND, Teilen der Linkspartei und Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt. Eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg kommt zu dem Schluss, dass „den veranschlagten Investitionskosten von 72,6 Millionen Euro (…) keine adäquaten Nutzenerwartungen“ gegenüberstehen. Das Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle und der Bund der Steuerzahler fordern deswegen, das Bauvorhaben zu streichen.

Die veranschlagten Kosten sind von den ursprünglich erwarteten 72,6 Millionen auf mittlerweile 100 Millionen Euro gestiegen, weshalb der Saalekanal in den Medien oft kritisiert wurde. Gegen den Ausbau der Elbe und die ökologischen Folgeschäden demonstrieren jedes Jahr tausende Menschen entlang der gesamten Elbe.

Dagegen argumentiert der Verein zur Hebung der Saaleschifffahrt (VHdS) mit Befragungsergebnissen von Unternehmen der Region, die von einem möglichen Transportpotenzial von mehr als zwei Millionen Tonnen pro Jahr ausgehen. Auch hält der VHdS die bis 2010 durch den Bund für die Elbe geplanten Unterhaltungsmaßnahmen zur Gewährleistung einer Fahrtiefe von Hamburg bis Dresden von 1,60 Metern für den Erfolg des Projektes für dringend erforderlich.

Brücken und Fähren über die Saale

Zu den größten Straßenbrücken gehören die Saalebrücke der A 72 bei Hof, die Saalebrücke Rudolphstein der A 9 über die ehemalige innerdeutsche Grenze, die Saaletalbrücke Jena der A 4, die Saalebrücke Schkortleben der A 38 und die Saalebrücke Beesedau der A 14.

Mit der Saale-Elster-Talbrücke überspannt bei Halle (Saale) das größte Brückenbauwerk Deutschlands und die längste Fernbahnbrücke Europas die Saale.

An historisch wertvollen Brücken sind die Alte Saalebrücke Jena-Burgau, die Camsdorfer Brücke, die Kunitzer Hausbrücke, die Carl-Alexander-Brücke in Dorndorf-Steudnitz und die Saalebrücke Bad Kösen hervorzuheben.

Über die Saale führen folgende Fähren (flussabwärts):

  • die Autofähre an der L 1100 zwischen Altenroth und Linkenmühle
  • die Gierseilfähre zwischen Brachwitz (Fährstr.) und Bad Neuragoczy (Alte Dorfstr.)
  • die Kettenfähre an der Landesstraße 156 in Wettin
  • die Gierseilfähre an der Landesstraße 155/157 in Rothenburg
  • die Motorfähre Einheit in Bernburg
  • die Gierseilfähre zwischen Calbe (Saale) und Gottesgnaden
  • die Gierseilfähre an der Kreisstraße 1243 in Groß Rosenburg

Schleusen der Saale

Zur Gewährleistung der Schiffbarkeit der Saale gibt es im Unterlauf zahlreiche Schleusen: Die Liste der Schleusen der Saale führt alle vorhandenen und nichtvollendeten Schleusen im Verlauf des Flusses und in den zur Verbesserung der Schifffahrt beziehungsweise aus hydrologischen Gründen künstlich angelegten und kanalartigen, saalewasserführenden Seitenarmen auf.

Binnenhäfen der Saale

  • Hafen Halle (Saale), Ortsteil Trotha, kein Güterumschlag auf das Schiff mehr
  • Sophienhafen Halle (Saale), nicht mehr in Betrieb


Nebenarme

Im gesamten Lauf des Flusses sind über die Jahrhunderte immer wieder auch Nebenarme entstanden. Die Stadt Halle wird von den Nebenarmen Elisabeth-Saale und Wilde Saale durchflossen.

Hochwasser

Für die Stadt Halle (Saale) wurden die Hochwasser zwischen 1559 und 1958 vom halleschen Geographen Gerhard Zinke untersucht. Über zehn Meter stieg der Pegel demnach am 2. März 1595 (10,15 m), am 24./25. Februar 1799 (10,12 m) und am 24./25. November 1890 (10,10 m). Zehnmal wurde die Neun-Meter-Marke überschritten.

In Thüringen gelten folgende Hochwasser der letzten Jahrzehnte als die stärksten:

  • April 1962
  • April 1994
  • Mai/Juni 2013

Wasserqualität

Im März 2017 wurden vom VSR-Gewässerschutz e. V. erhöhte Nitratwerte in der Saale festgestellt. Die Messungen fanden zwischen Kaulsdorf in Thüringen und der Mündung der Saale in Elbe statt. Die Messpunkte des Vereins wiesen zwischen 17,8 mg/l und 26 mg/l Nitrat auf. Der höchste Wert wurde in Kaulsdorf gemessen. Die Saale überschreitet überall den Nitratwert, den Flüsse an ihrer Mündung in die Nordsee haben sollen. Dieser soll laut Oberflächengewässerverordnung nicht mehr als 12,3 mg/l Nitrat betragen. Der Verein macht große, intensiv bewirtschaftete Ackerflächen sowie fehlende Auen und Naturschutzgebiete für die hohe Belastung verantwortlich. Er fordert stärkere Renaturierungsmaßnahmen, um den Nitratwert in der Saale zu senken.

Siehe auch

  • Liste der Saalebrücken
  • Geologie des Mittleren Saaletales
  • Thüringer Becken
  • Ilm-Saale-Platte
  • Saale-Komplex (auch Saale-Eiszeit, Saale-Kaltzeit oder Saale-Glazial genannt)

Literatur

  • Franz X. Bogner: Die Saale aus der Luft. Von der Quelle bis zur Mündung. Sutton-Verlag, Erfurt 2014, ISBN 978-3-95400-371-6.
  • H. Faist: Die Schiffahrtsbedingungen auf der Wasserstraße Saale. In: Binnenschiffahrt. Jahrgang 46, Nr. 22, 1991, ISSN 0939-1916, S. 1128–1132.
  • Hansjörg Küster: Die Elbe. Landschaft und Geschichte. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-56209-9 (Kapitel 14: Die Saale).
  • Ernst-Otto Luthardt, Reinhard Feldrapp: An der Saale. Vom Fichtelgebirge durch Thüringen bis zur Elbe. Weidlich/Flechsig, Würzburg 1990, ISBN 3-8035-1335-9.
  • Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 196.
  • Rudolstadt und das mittlere Saaletal (= Werte der deutschen Heimat. Band 58). 1. Auflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, ISBN 3-7400-0934-9.
  • Annette Seemann und Constantin Beyer: Die Saale. Fluss der Grenzen und der Mitte. Regensburg 2017
  • Wolf Thieme, Markus Altmann (Fotos): Mitten ins Herz. Sie entspringt in Bayern, durchquert Thüringen und fließt in Sachsen-Anhalt in die Elbe – die Saale ist ein Fluss, der alles verbindet. Und jedem Spaß macht: dem Sportler, dem Kulturfreund, dem Faulenzer. In: stern. Nr. 26, 22. Juni 2006, S. 84–89 (Online-Version).
literarische Publikation
  • Manfred Mergell: Die wandelnde Laterne und andere Sagen entlang der Saale. Illustrationen von Hans Wiegandt, Knabe Verlag Weimar, Weimar 1966.

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