Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten medizinischen Zentren Deutschlands. Mit 2.599 Betten ist es das drittgrößte Universitätsklinikum in Deutschland und liegt aktuell (Stand 2025) auf Platz 14 der von Newsweek erstellten Liste über die weltbesten Krankenhäuser.
| Universitätsklinikum Heidelberg | ||
|---|---|---|
| Trägerschaft | Anstalt öffentlichen Rechts | |
| Ort | Neuenheimer Feld, Bergheim, Rohrbach, Schlierbach, Heidelberg, Heppenheim, Deutschland | |
| Bundesland | Baden-Württemberg | |
| Koordinaten | 49° 25′ 5″ N, 8° 40′ 0″ O | |
| Leitender Ärztlicher Direktor | Jürgen Debus | |
| Betten | 2599 (2023) | |
| Mitarbeiter | 14.057 (2023) | |
| davon Ärzte | 1861 | |
| Fachgebiete | 50 | |
| Zugehörigkeit | Universität Heidelberg | |
| Gründung | 1388 | |
| Website | klinikum.uni-heidelberg.de | |
| Lage | ||
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Die Medizinische Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg besteht seit 1388 und ist damit die älteste in Deutschland; sie zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Derzeit (Stand Wintersemester 2019/20) studieren 4.098 Medizinstudenten an der Fakultät.
Gemeinsames Ziel von Klinikum und Medizinischer Fakultät ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Der Leitspruch des Universitätsklinikums lautet In Scientia Salus („Heilung durch Wissenschaft“).
Zum Universitätsklinikum-Konzern gehören die Thoraxklinik, das Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim, sowie 12 weitere Tochterunternehmen in Bereichen wie medizinischer Versorgung, Service, Logistik und Ausbildung. Konzern und Fakultät beschäftigen 14.352 Mitarbeiter (2020) und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen werden jährlich rund 84.000 Patienten vollstationär und mehr als 1,1 Mio. Patienten ambulant behandelt.
Geschichte
Anfänge
Die Universität Heidelberg wurde 1386 durch Kurfürst Ruprecht I. mit päpstlicher Genehmigung gegründet. Eine der vier vorgesehenen Fakultäten war die medizinische Fakultät. Diese nahm 1388 den Betrieb auf. Die Anschaffung von zwei medizinischen Büchern von 1474 ist dokumentiert. Obwohl ein praktischer Unterricht nicht stattfand, betrug die Dauer des Medizinstudiums bereits damals sechs Jahre. Den Ersten Lehrstuhl für Medizin hatte von 1552 bis zu seinem Tod 1557 der Superintendent des Collegium principis, Medizinprofessor und praktische Arzt Johannes Wagenmann inne. Ein Botanischer Garten wurde 1593 als Kräutergarten angelegt und diente der Pharmakologie. Das Spital in der Bussemergasse wurde 1561 gegründet. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden das Spital mit der medizinischen Fakultät für die praktische Ausbildung der Studenten zusammengelegt.
19. Jahrhundert
Die poliklinische Anstalt wurde 1805 eröffnet. Erstmals bestand die Möglichkeit, die Medizinstudenten systematisch praktisch am Patienten auszubilden. 1818 wurde die chirurgische Klinik eröffnet. Die Poliklinik wurde unter Friedrich August Benjamin Puchelt 1826 neueröffnet. Um 1864 kam es mit der Abtrennung der Augen- und Kinderklinik zu einer weiteren Aufteilung der Fachgebiete. Die vier vorklinischen Institute an der Heidelberger Hauptstraße wurden 1874 neugebaut. Das Klinikum im Stadtteil Bergheim wurde 1867 unter der Leitung von Wilhelm Manchot gebaut. Die Zahnärztliche Klinik und Poliklinik (so benannt seit 1927) nahm ihren Anfang mit der am 1. Oktober 1895 gegründeten und von Carl Jung (1895–1900) geleiteten Zahnärztlichen Abteilung in der Chirurgischen Universitätsklinik und der 1924 erfolgten Einrichtung eines persönlichen Ordinariates, besetzt mit Georg Blessing und 1930 planmäßigen Ordinariates. Erstmals wurden 1899 Frauen zum Medizinstudium zugelassen.
Klinik in Bergheim
Im Stadtteil Bergheim wurde 1922 die Ludolf-Krehl-Klinik bezogen. In den 1920er und 1930er Jahren folgte ein Neubau der Chirurgie auf der gegenüberliegenden Neckarseite im Neuenheimer Feld (wohin ab 1960 auch die meisten anderen Kliniken übersiedelten). Über 20 Hochschullehrer, auch Mediziner, wurden von 1933 bis 1945 aus politischen Gründen aus der Universität Heidelberg ausgeschlossen. In der Chirurgie und Frauenklinik kam es zu Zwangssterilisationen. Kinderpatienten der Psychiatrie werden in der so genannten „Euthanasie“-Aktion ermordet.
Klinik im Neuenheimer Feld
Die Chirurgische Universitätsklinik zog 1939 als erste Klinik ins Neuenheimer Feld. Der Neubau bietet Platz für 350 Betten.Karl Heinrich Bauer wurde am 8. August 1945 der ärztliche Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik, der erste Nachkriegsdirektor der Universität Heidelberg. Die Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg wurde 1964 als zweite medizinische Fakultät eingerichtet, später wurde sie in Medizinische Fakultät Mannheim umbenannt. Der Ministerrat beschloss 1976 das Konzept des „Heidelberger Klinikrings“, der die Kliniken des Universitätsklinikums Heidelberg im Neuenheimer Feld vereinen sollte. Die einzelnen Gebäude wurden durch ein unterirdisches Gangsystem verbunden. Die Kopfklinik im Neuenheimer Feld wurde 1987 eröffnet, der erste Stein im Klinikring.
2001 wurde der Reformstudiengang Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) eingeführt. Der Neubau der Medizinischen Universitätsklinik im Neuenheimer Feld 410 wurde ab April 2004 bezogen. Die Universität Heidelberg wurde unter maßgeblicher Beteiligung der Medizinischen Fakultät „Elite-Universität“. 2007 ist aus einer studentischen Initiative der Fakultät das Medinetz Rhein-Neckar entstanden, das sich um Patienten ohne Krankenversicherung kümmert. Am 31. März 2008 wurde das Gebäude der Angelika-Lautenschläger-Kinderklinik übergeben in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Günther Oettinger und des Finanzministers Gerhard Stratthaus. Im März 2013 übernahm das Universitätsklinikum 90 Prozent des im Bundesland Hessen gelegenen Kreiskrankenhauses Bergstraße. Die umgebauten und durch einen Neubau ergänzten Flächen der Technischen Orthopädie wurden 2015 eröffnet. Patienten und Mitarbeiter profitieren dadurch von mehr Raum in Werkstätten und Anprobenbereichen für Prothesen und Orthesen. Das im laufenden Klinikbetrieb umfassend sanierte und erweiterte Funktionsgebäude der Thoraxklinik wurde im Oktober 2015 eröffnet. Das Gebäude bietet erweiterte OP-Kapazitäten, räumliche Verzahnung der Bereiche und modernste Technik für die Hochleistungsmedizin. Im November 2015 feierten Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg Richtfest für den Neubau des Zentrums für Infektionsforschung (CIID).
2019 wurde bekannt, dass die Heidelberger Universitätsklinik einen nicht ausgereiften Brustkrebs-Bluttest mit einer PR-Kampagne als medizinischen Meilenstein angekündigt hatte. Im Gefolge des Skandals mussten drei von fünf Vorständen sowie der Klinik-Justiziar ihren Hut nehmen. Darüber hinaus verlies der Direktor der Frauenklinik, Christof Sohn, im Jahr 2022 das Universitätsklinikum.
Aktuelle Entwicklung
Seit 2019 betreibt das Universitätsklinikum ein Medical Intervention Car (MIC) einem Konzeptfahrzeug zur Verbesserung der außerklinischen Notfallmedizin. 2022 wurde nach 2 jähriger Bauzeit die um 1.700 Quadratmeter erweiterte Apothekte übergeben. Im Oktober 2025 wurde das Gebäude des 2024 insolventen St. Vincentius Krankenhauses in Heidelberg übernommen.
Nachdem das Vorhaben zur Übernahme des defizitären Universitätsklinikums Mannheims durch ein Veto des Kartellamts vorerst untersagt wurde, legten das Land und die Stadt Mannheim Beschwerde ein und bekamen vom Oberlandesgericht Düsseldorf Recht. Im Januar 2026 soll der neue Klinikverbund final entstehen, an welchem das Land mit 89,9 % und die Stadt Mannheim 10,1 % beteiligt sind.
Die aktuellen (Stand 2025) Bauvorhaben der Universitätsklinik sind:
- Neubau Herzzentrum & Informatics for Life
- Neubau Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ)
- Sanierung der Kopfklinik
- Ausbau NCT
- Sanierung der Rechtsmedizin und Pathologie
Forschung
Die Medizinische Fakultät Heidelberg gilt als eine der bedeutendsten Forschungseinrichtungen in Deutschland. Es besteht insbesondere eine intensive Zusammenarbeit mit anderen in Heidelberg angesiedelten Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung, dem Zentrum für Molekulare Biologie Heidelberg (ZMBH) und dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL). Im Rahme der Exzellenzstrategie wird unter anderem an molekularen Grundlagen von Krankheiten geforscht.
Entsprechend den Behandlungsschwerpunkten liegen die Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Infektionskrankheiten, Herz-Kreislaufforschung, Neurowissenschaften, Translationale und individualisierte Onkologie, Genetik, Transplantation und individualisierte Immuntherapie. Vor allem in der Krebsbehandlung setzt das Klinikum seinen Schwerpunkt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum, der Thoraxklinik Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe wurde das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) gegründet, das die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Forschung und Behandlung von Krebs begünstigt. Ein weiterer Fokus liegt in der Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen im Rahmen des Herzzentrums Heidelberg. Innovationen auf diesem Gebiet stellen die Einführung der ersten „Chestpain Unit“ (Notaufnahme für Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt) sowie der ersten „Advanced Heart Failure Unit“ (Überwachungsstation für Patienten mit schwerer Herzschwäche) dar.
Ausgewählte Forschnungsprojekte der Universität sowie der Klinik sind (Stand Dezember 2025):
- Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat 2016 den überregionalen Sonderforschungsbereich SFB 179 „Ursachen der Ausheilung bzw. Chronifizierung von Infektionen mit Hepatitisviren“ mit einem Fördervolumen von 12,1 Millionen Euro neu bewilligt. Sprecher ist Ralf Bartenschlager, Direktor der Abteilung für Molekulare Virologie am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg und Leiter des Forschungsschwerpunkts Infektionen und Krebs am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Neben weiteren Wissenschaftlern der Universität Heidelberg sind Teams des Universitätsklinikums Freiburg, der TU und LMU München sowie des DKFZ beteiligt.
- Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Heidelberger Sonderforschungsbereich (SFB) 1324 „Mechanismen und Funktionen des Wnt-Signalwegs“ für 3,5 Jahre mit rund 10,9 Millionen Euro. Sprecher ist Michael Boutros, Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Das interdisziplinäre Konsortium aus Heidelberg, Mannheim, DKFZ, EMBL, KIT und Göttingen erforscht die molekularen Mechanismen der Wnt-Signalübertragung, die zentral für Entwicklung, Stammzell-Selbsterneuerung und Krankheiten wie Krebs sind. Ziel ist, die Signalwege besser zu verstehen und neue Diagnose- und Therapieansätze zu entwickeln.
- Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg sind an sechs der insgesamt acht Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung beteiligt. Ziel der durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Zentren ist es, neue medizinische Forschungsergebnisse zu den großen Volkskrankheiten schneller in die Anwendung zu bringen. Zentren mit Heidelberger Beteiligung sind: Deutsches Zentrum für Lungenforschung, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislaufforschung, Deutsches Zentrum für Infektionsforschung, Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung, Deutsches Zentrum für Diabetesforschung, Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit.
- Wissenschaftler am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin bauen ein zentrales europäisches Patientenregister auf, das Daten zu insgesamt 26 seltenen Stoffwechselstörungen erfasst. Unbehandelt können diese Stoffwechselstörungen zum Tod oder zu schweren Organschäden führen. Die Europäische Union fördert das „European network and registry for homocystinurias and methylation defects“ (E-HOD) mit 28 Projektpartnern aus 22 Ländern in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 1,15 Millionen Euro.
- Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den neuen Sonderforschungsbereich (SFB) 1709 „Zelluläre Plastizität in malignen myeloischen Erkrankungen – Vom Mechanismus zur Therapie“ mit rund 15,8 Millionen Euro an der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Sprecher ist Carsten Müller-Tidow. Der SFB untersucht, wie sich Krebszellen des blutbildenden Knochenmarks im Krankheitsverlauf und unter Therapie verändern, um Therapieresistenzen zu überwinden. Dafür werden umfangreiche Patientenproben und modernste Technologien genutzt. Partner sind neben Heidelberg auch das DKFZ, EMBL, BIH, TU München und weitere. Ziel ist die Entwicklung neuer, innovativer Therapieansätze gegen Leukämien und verwandte Erkrankungen.
- Sonderforschungsbereich mit Beteiligung der Universitätslikinik (2025): SFB 1709: „Zelluläre Plastizität in malignen myeloischen Erkrankungen – Vom Mechanismus zur Therapie“ (Sprecher: Carsten Müller-Tidow); SFB 1324: „Mechanismen und Funktionen des Wnt-Signalwegs“ (Sprecher: Michael Boutros); SFB 1261: „Magnetoelektrische Sensoren: Von Kompositmaterialien zu biomagnetischer Diagnose“; SFB 1328: „Adeninnukleotide in Immunität und Entzündung“; SFB 1381: „Dynamische Organisation zellulärer Proteinmaschinerien“; SFB/TRR 319: „RNA-Modifikation und Prozessierung“ (Sprecher: Universität Mainz, mit Heidelberg beteiligt); SFB 1550: „Molekulare Schaltkreise von Herzerkrankungen“ (in enger Kooperation mit Medizinischer Fakultät Heidelberg), SFB/TRR 125: „Wissens- und modellbasierte Chirurgie“ (Sprecher: Joachim Jähne); SFB/TRR 179: „Ursachen der Ausheilung bzw. Chronifizierung von Infektionen mit Hepatitisviren“ (Sprecher: Ralf Bartenschlager); SFB/TRR 326: „Mathematische Uniformisierung in Geometrie und Arithmetik“ (Koordination Frankfurt, Heidelberg beteiligt); SFB/TRR 379: „Neuropsychobiologie der Aggression: Ein transdiagnostischer Ansatz bei psychischen Störungen“ (Co-Sprecherin: Sabine Herpertz, Heidelberg); SFB/TRR 156: „Die Haut als Sensor und Initiator von lokalen und systemischen Immunreaktionen“ (Sprecher: Alexander Enk, Medizinische Fakultät Heidelberg)
Lehre und Ausbildung
An der Medizinischen Fakultät Heidelberg waren im Wintersemester 2019/20 4.980 Studenten eingeschrieben. Im Oktober 2001 wurde der Reformstudiengang Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) eingeführt, der eine praxisbezogene Ausbildung anstrebt und in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School in Boston entstanden ist.
Als einzige deutsche Universität unterhält die Universität Heidelberg zwei medizinische Fakultäten: eine in Heidelberg und eine im benachbarten Mannheim. Das primäre Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät Mannheim ist dabei das Universitätsklinikum Mannheim.
Ein weiterer Schwerpunkt des Klinikums ist die Ausbildung von nicht-ärztlichem medizinischen Personal. Das Universitätsklinikum Heidelberg hat 2005 gemeinsam mit anderen regionalen Krankenhäusern die Akademie für Gesundheitsberufe Heidelberg gegründet. Die Akademie bietet Ausbildungsplätze in zwölf Gesundheitsfachberufen – u. a. Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege, Logopädie und Physiotherapie – und vier staatlich anerkannte Weiterbildungen für Pflegeberufe an. Rund 800 Ausbildungsplätze stehen zur Verfügung, die Einrichtung zählt zu den größten ihrer Art in Deutschland.
Zudem ist das Universitätsklinikum Träger eines Berufsförderungswerkes für Menschen mit körperlicher und psychischer Behinderung. Als gGmbH ist das Kurt-Lindemann Haus in Schlierbach ein Tochterunternehmen der Universität Heidelberg und bildet jedes Jahr rund 30 Personen in den Berufen Bürokraft, Kaufmann für Büromanagement und Industriekaufmann aus.
Organisation
Geleitet wird das UKHD vom Vorstand. Er setzt sich aus dem leitenden ärztlichen Vorstand Jürgen Debus, der kaufmännischen Direktorin Katrin Erik, dem Dekan der Fakultät Michael Boutros, der Pflegedirektorin Yvonne Dintelmann und dem stellvertretenden leitenden ärztlichen Vorstand Markus Weigand zusammen. Dieses Leitungsgremium wird vom Aufsichtsrat kontrolliert. Ihm gehören u. a. die in der Baden-Württembergische Landesregierung zuständigen Ministerin für Wissenschaft und Finanzen sowie weitere Vertreter aus Wissenschaft, Gesellschaft und der Wirtschaft an.
Kennzahlen
Im Jahr 2024 wurden 87.441 Patienten stationär auf 2.589 Planbetten versorgt. Im selben Jahr wurden 1.275.241 Patienten ambulant versorgt.
Mit Tochterunternehmen hatte das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) im Jahr 2024 rund 14.544 Mitarbeiter und war damit einer der größten Arbeitgeber in der Region. Die Gesamteinnahmen betrugen im Jahr 2024 rund 1,33 Milliarden Euro, inklusive Drittmitteln und Investitionszuschüssen. Der Umsatz lag 2024 bei 1,385 Milliarden Euro, das EBITDA lag bei rund −17.791 €. Der Jahresfehlbetrag lag im selben Jahr bei rund 31.419.000 €.
Klinikstandorte
Die meisten Kliniken des Universitätsklinikums befinden sich auf dem neuen naturwissenschaftlich-medizinischen Campus Im Neuenheimer Feld im sogenannten Klinikring. Auf dem Campus Bergheim befinden sich die psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken. Die Orthopädie liegt im Stadtteil Schlierbach. Im Einzelnen gliedert sich das Universitätsklinikum Heidelberg wie folgt:
Campus Neuenheimer Feld:
- Chirurgische Klinik (Zentrum)
- Kinderchirurgie
- Kinderherzchirurgie
- Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
- Klinik für Herzchirurgie
- Klinik für Gefäß- und Endovaskuläre Chirurgie
- Studienzentrum der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (SDGC)
- Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
- Urologische Klinik
- Zentrum für Innere Medizin (Krehl-Klinik, nach Ludolf von Krehl)
- Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechselerkrankungen und klinische Chemie
- Klinik für allgemeine innere Medizin und Psychosomatik
- Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie
- Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektionskrankheiten, Vergiftungen
- Klinik für Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie
- Klinik für medizinische Onkologie
- Sportmedizin
- Institut für experimentelle Kardiologie
- Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie
- Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
- Allgemeine Pädiatrie, Neuropädiatrie, Stoffwechsel, Gastroenterologie, Nephrologie
- Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler
- Klinik für pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Immunologie, Pneumologie
- Neonatologie
- Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie
- Frauenklinik (Zentrum)
- Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
- Brustzentrum
- Klinik für gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen
- Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
- Hautklinik (Zentrum)
- Hautklinik
- Hauttumorzentrum
- Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT)
- Kopfklinik (Zentrum)
- Augenklinik
- Hals-, Nasen- und Ohrenheilklinik
- Klinik für Anästhesiologie
- Neurologische Klinik
- Neurologie und Poliklinik
- Klinische Neurobiologie
- Neuroradiologie
- Schlaganfallkonsortium Rhein-Neckar
- Neuroonkologieprogramm Universität Heidelberg und DKFZ
- Neurochirurgische Klinik
- Mund-, Zahn- und Kieferklinik
- Poliklinik für Zahnärztliche Protethik
- Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
- Poliklinik für Kieferorthopädie
- Poliklinik für Zahnerhaltungskunde
- Radiologische Klinik
- Radioonkologie und Strahlentherapie
- Diagnostische und interventionelle Radiologie
- Nuklearmedizin
- Klinik für Palliativmedizin
- Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)
Campus Bergheim:
- Zentrum für Psychosoziale Medizin
- Klinik für allgemeine Psychiatrie
- Klinik für allgemeine innere Medizin und Psychosomatik
- Institut für medizinische Psychologie
- Institut für psychosoziale Prävention
Weitere Standorte:
- Kreiskrankenhaus Bergstraße
- Thoraxklinik (Standort Heidelberg-Rohrbach)
- Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie (Standort Heidelberg-Schlierbach)
- Klinik für Orthopädie
- Klinik für Paraplegiologie-Querschnittzentrum
- Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Daneben gibt es mehrere dem Universitätsklinikum Heidelberg zugehörige Institute, die weiterführende Diagnostik und Forschung durchführen:
- Heidelberg Institute of Global Health (HIGH)
- Heidelberger Institut für Psychotherapie (HIP)
- Institut für Humangenetik
- Institut für Immunologie
- Institut für Medizinische Informatik
- Institut für Medizinische Biometrie
- Pathologisches Institut
- Institut für Rechtsmedizin und Verkehrsmedizin
- Zentrum für Infektiologie
Außerdem gibt es von der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg administrierte Institute:
- Institute for Computational Biomedicine
- Institut für Anatomie und Zellbiologie
- Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
- Institut für Physiologie und Pathophysiologie
- Interdisciplinary Neurobehavioral Core (INBC)
- Pharmakologisches Institut
Stiftung
Die Heidelberger Stiftung Chirurgie ist eine gemeinnützige Einrichtung zur Unterstützung der Medizin. Die Stiftung führt den Namen „Heidelberger Stiftung Chirurgie“ und ist eine nichtrechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Sie wurde im Frühjahr 2003 gegründet, als sich Ärzte, Pflegepersonal und andere Mitarbeiter des Universitätsklinikums Heidelberg sowie Vertreter der Öffentlichkeit mit dem Ziel trafen, die medizinischen Qualitätsstandards in Heidelberg, zu bewahren und auszubauen.
Der Zweck ist die Förderung der Hochschulmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Klinik und den weiteren Standorten, in denen der ärztliche Direktor der Klinik auch ärztlicher Direktor der dortigen Chirurgie ist. Hierdurch soll die Patientenversorgung in Verbindung mit dem wissenschaftlichen Auftrag zur Forschung und Lehre unterstützt werden.
Vorfälle und Kritik
Ankündigung eines Bluttestes zur Früherkennung von Brustkrebs
Der damalige Chef der Frauenklinik Christof Sohn hatte 2019 einen Bluttest zur Früherkennung von Brustkrebs öffentlichkeitswirksam vorgestellt und eine zeitnahe klinische Anwendung angekündigt. Dies tat er trotz Wissen um die mangelnde Validität der Testergebnisse. Der Vorsitzende einer einberufenen externen Untersuchungskommission Matthias Kleiner sprach in diesem Zusammenhang von „Führungsversagen, Machtmissbrauch und Eitelkeit“ in der Klinik.
Siehe auch
- Akademische Lehrkrankenhäuser des Universitätsklinikums Heidelberg
- Psychiatrische Universitätsklinik Heidelberg
Literatur
- Gotthard Schettler (Hrsg.): Das Klinikum der Universität Heidelberg und seine Institute. Springer, Berlin/Heidelberg 1986, ISBN 3-540-16033-7.
- Broschüre Zukunft gestalten – Porträts aus medizinischer Forschung und Lehre. Oktober 2010 (online).
- Broschüre Patienteninformation des Universitätsklinikums Heidelberg. Auflage 2007.
- Artikel zum Universitätsklinikum Heidelberg im Rhein-Neckar-Wiki
- Eberhard Stübler: Geschichte der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. 1386–1925. Heidelberg 1926.
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