Winden am See

Winden am See (ungarisch Sásony, kroatisch Binta) ist eine Gemeinde im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland in Österreich mit 1384 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025).

Winden am See
Wappen Österreichkarte
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Burgenland Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 13,51 km²
Koordinaten: 47° 57′ N, 16° 45′ OKoordinaten: 47° 57′ 0″ N, 16° 45′ 0″ O
Höhe: 124 m ü. A.
Einwohner: 1.384 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 102 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7092
Vorwahl: 02160
Gemeindekennziffer: 1 07 23
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Hauptstraße 8
7092 Winden am See
Website: www.winden.at
Politik
Bürgermeister: Erwin Preiner (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(19 Mitglieder)
10
6
2
1
10 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Winden am See im Bezirk Neusiedl am See
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geografie

Das gesamte Gemeindegebiet gehört zum Naturpark Neusiedlersee – Leithagebirge.

Gemeindegliederung

Winden am See ist der einzige Ort in der Gemeinde.

Nachbargemeinden

  • Jois
  • Breitenbrunn
  • Kaisersteinbruch

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung auf einer Urkunde vom Jahre 1217, ausgestellt vom damaligen ungarischen König Andreas II. Der König bestätigte darin die Schenkung des Ortes Leginthov („Burschenteich“), das spätere Mönchhof, an das Stift Heiligenkreuz und gewährte auch den anderen Besitzungen des Stiftes, nämlich Königshof, Winden und Podersdorf, die Befreiung von allen Abgaben, Steuern und Zahlungen an die königliche Kammer. Während sich Mönchhof erst in der Gründungsphase befand, muss Winden als eigenständiger Ort bereits bestanden haben.

Der bedeutendste Meister des Leithagebirges, Hofsteinmetz Elias Hügel, organisierte und leitete den durch die Türkenkriege notwendig gewordenen Neubau von katholischen Kirchengebäuden.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn).

Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Sásony verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Bevölkerungsentwicklung

Winden am See: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
  
982
1880
  
1.005
1890
  
1.143
1900
  
1.101
1910
  
1.091
1923
  
1.064
1934
  
1.087
1939
  
1.070
1951
  
1.037
1961
  
1.004
1971
  
1.071
1981
  
1.084
1991
  
1.041
2001
  
1.125
2011
  
1.277
2021
  
1.389
2025
  
1.384
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Winden am See
  • Pfarrkirche Winden am See: Barocker Kirchenbau, errichtet 1725 durch den kaiserlichen Hofsteinmetz- und Kirchenbaumeister Elias Hügel, nachdem 1683 die alte Pfarrkirche durch den Einfall der Türken niedergebrannt wurde. Zwei Westtürme. 1997/98 zeitgenössische Neugestaltung von Volksaltar und Ambo durch Wander Bertoni.
  • Freilichtmuseum Wander Bertoni: Das Freilichtmuseum des Bildhauers Wander Bertoni wurde in die alte Gritsch-Mühle eingebunden, es werden ca. 480 Objekte gezeigt; Errichtung eines neuen Ausstellungspavillons durch den Architekten Johannes Spalt.
  • Zeilerberg: Der Zeilerberg bietet mit seinen Trockenrasen den Lebensraum für viele Schmetterlingsarten und andere seltene Insekten der pannonischen Klimazone. Der Zeilerberg befindet sich ca. 3 km nördlich von Winden am See.
  • Windener Kirchberg: der Kirchberg östlich des Ortes beherbergt einen Trockenrasen mit einem Vorkommen der sehr seltenen Sand-Lotwurz.
  • Bärenhöhle: Am Fuße des Zeilerberges liegen die Eingänge zur Bärenhöhle, in der das Große Mausohr, Österreichs größte Fledermausart, seinen Unterschlupf hat. In der Höhle wurden Skelette von Höhlenbären und anderen ausgestorbenen Säugetierarten entdeckt. Seit 4. Februar 1929 steht die Höhle unter Denkmalschutz.
  • Der Sonnenanbeter, gefertigt von Wander Bertoni, am Kirchberg ist die größte Plastik in der Gemeinde und wurde 1963 errichtet.

Verkehr

Straße:

  • Straße: Winden am See liegt an der Burgenland Straße (B 50) sowie an der L311 Richtung Kaisersteinbruch.
  • Bahn: Der Ort ist mit der Pannoniabahn an das Bahnnetz der Ostbahn angeschlossen.

Politik

Gemeinderat

Die Gemeindevertretung hat insgesamt 19 Sitze.

Bürgermeister

  • seit 1997 Erwin Preiner (SPÖ)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Gregor Nagl (1740–1793), Webermeister, wurde 1778 als erster „Nicht-Steinmetz“ Ortsrichter in Kaisersteinbruch
  • August Ernst (1924–2013), Vorstand der Abteilung XII/2 beim Amt der Burgenländischen Landesregierung – somit Direktor des Landesarchivs und der Landesbibliothek.
  • Erwin Preiner (* 1962), Hauptschullehrer, österreichischer Politiker (SPÖ), Mitarbeiter des Präsidenten des österreichischen Bundesrates, Juli–Dezember 2009 turnusgemäß dessen Präsident

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Wander Bertoni (1925–2019), Bildhauer, lebte seit 1965 in Winden am See

Literatur

  • Petra Weiß: Die Partnergemeinden. In: TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager, Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 464/465.
  • Gemeinde Winden am See (Hrsg.): Chronik – 800 Jahre Winden am See, 1217–2017, Gemeinde Winden am See, 425 S.

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