Die Ynglinga saga gehört zur mittelalterlichen Literatur Islands und ist das erste Kapitel der von Snorri Sturluson verfassten Heimskringla, einer Chronik der norwegischen Könige. Die Saga wurde um 1230 in der altisländischen Sprache verfasst. Die Ynglinga saga schöpfte aus der heute verlorenen Dichtung Ynglingatal. Daneben verwendete Snorri auch das Háleyingatal, ein genealogisches Gedicht über die Jarle von Helgeland, und Af Upplendinga konungum, einen kurzen Text aus der Hauksbók. Dort handelt es sich um eine Genealogie, die von Óláfr trételgja bis Óláfr Geirstaðaálfr reicht.
Die Ynglinga saga handelt von dem Geschlecht der Ynglinge, die in dem altenglischen Epos Beowulf unter dem Namen „Scylfings“ erwähnt werden. Es wird von der Ankunft der nordischen Götter in Skandinavien berichtet und wie Freyr das Haus der Ynglinge in Uppsala gründet. Die Saga verfolgt die Geschehnisse der schwedischen Ynglinge bis in die Zeit, als das Geschlecht nach Norwegen übersiedelte. Sie werden in der Saga als die Vorfahren von Harald Schönhaar erwähnt.
Wie schon bei Saxo Grammaticus werden bei Snorri die alten Götter euhemeristisch als Vorzeitkönige begriffen, die später vergöttlicht worden seien.
Literatur
- Hans-Peter Naumann: Ynglinga saga. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Nr. 34. de Gruyter, Berlin/New York 2007, ISBN 978-3-11-018389-4, S. 379–382.
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